Die Sellmeier-Gleichung ist in der Optik eine empirisch ermittelte, funktionelle Beschreibung der Abhängigkeit des Brechungsindex $ n $ eines lichtdurchlässigen Mediums von der Wellenlänge $ \lambda $ des sichtbaren Lichts. Die Gleichung wurde nach Wolfgang von Sellmeier benannt, der sie 1871 in Anlehnung an die Cauchy-Gleichung und Kramers-Kronig-Relation veröffentlichte.[1][2] Anwendung findet sie vor allem in der technischen Optik zur Beschreibung der Dispersion von optischem Glas und anderen optischen Werkstoffen.
Koeffizient | Wert |
---|---|
B1 | 1,03961212 |
B2 | 0,231792344 |
B3 | 1,01046945 |
C1 | 6,00069867·10−3 μm2 |
C2 | 2,00179144·10−2 μm2 |
C3 | 103,560653 μm2 |
Die Sellmeier-Gleichung kann als Erweiterung der Cauchy-Gleichung aufgefasst werden, sie lautet:
mit B1,2,3 und C1,2,3 als experimentell ermittelte Sellmeier-Koeffizienten. Die B1,2,3 sind dimensionslos, und die C1,2,3 werden gewöhnlich in μm² angegeben.
Die Genauigkeit im sichtbaren Bereich ist in der Regel besser als $ \pm 5\cdot 10^{-6} $.
Der rechte Term der Gleichung kann für eine größere Genauigkeit auch um weitere Summanden der Form
erweitert werden.
Setzt man $ C_{i}=\lambda _{i}^{2} $, so lassen sich die $ \lambda _{i} $ als Resonanzwellenlängen von Absorptionslinien oder -banden erklären.