Die G-Parität ist eine multiplikative Quantenzahl, die die Werte +1 und -1 annehmen kann. Sie verallgemeinert die C-Parität auf Teilchenmultipletts.
Dies ist sinnvoll, da die C-Parität nur für neutrale Systeme definiert ist (so hat z. B. im Pionen-Triplett nur das π0 C-Parität), die starke Wechselwirkung jedoch unabhängig von der elektrischen Ladung wirkt (gleichermaßen auf π0, π− und π+).
Da die G-Parität jeweils auf ein ganzes Multiplett angewendet wird, sieht die Ladungskonjugation das Multiplett als ein neutrales Ganzes. Daher können nur Multipletts mit mittleren Ladungen von 0 Eigenzustände von G sein, d.h. nur Multipletts, für die gilt:
mit der elektrischen Ladung Q, der Baryonenzahl B und der Hyperladung Y.
Hierbei sind ηG die Eigenwerte der G-Parität (für Pionen im Speziellen ist $ \eta _{G}(\pi )=-1 $).
Der Operator $ {\mathcal {G}} $ der G-Parität ist definiert als:
mit dem Operator $ {\mathcal {C}} $ der C-Parität und der zweiten Komponente $ I_{2} $ des Isospins. Damit ist die G-Parität eine Kombination aus Ladungskonjugation und einer 180°-Drehung um die 2-Achse im Isospin-Raum.
Allgemein gilt
mit dem Eigenwert ηC der C-Parität und dem Isospin I.
Für Fermion-Antifermion-Systeme wird daraus
mit dem Gesamtspin S und der Gesamt-Drehimpulsquantenzahl L
und für Boson–Antiboson-Systeme
Die G-Parität ist invariant unter der starken Wechselwirkung, da diese sowohl Ladungskonjugation als auch Isospin erhält. Unter der elektromagnetischen und der schwachen Wechselwirkung ist die G-Parität jedoch nicht invariant.
Da es sich um eine multiplikative Quantenzahl handelt, ist die G-Parität für ein System aus n Pionen:
Daraus ergibt sich für Prozesse, in denen nur Pionen auftauchen, eine interessante Konsequenz der Erhaltung von G: unter der starken Wechselwirkung kann sich die Anzahl der Pionen nur um eine gerade Zahl ändern.