Jesco Hans Heinrich Max Freiherr von Puttkamer (* 22. September 1933 in Leipzig; † 27. Dezember 2012 in Alexandria, Virginia[1]) war ein deutsch-US-amerikanischer Raumfahrtingenieur und Autor. Seit 1962 stand er im Dienst der US-amerikanischen Luft- und Raumfahrtbehörde NASA und war zuletzt deren dienstältester Mitarbeiter.
Puttkamer stammte aus dem hinterpommerschen Adelsgeschlecht Puttkamer (Linie: Nossin; Ast: Wollin – jüngeres Nossin; Zweig: Jassen[2]). Den Zweiten Weltkrieg verbrachte er mit seiner Mutter und den Geschwistern überwiegend in der Schweiz, legte in Konstanz 1952 das Abitur ab und ging nach dem Ingenieurpraktikum in verschiedenen Firmen nach Aachen. Dort studierte er Maschinenbau an der Technischen Hochschule. Als Student schrieb er einige Science-Fiction-Romane und -Kurzgeschichten. 1962 wanderte Puttkamer als Diplomingenieur in die USA aus. Bei der NASA in Huntsville, Alabama, arbeitete er im Team von Wernher von Braun am Apollo-Programm mit und berechnete Flugbahnen. Sein Vorgesetzter am Marshall Space Flight Center war Ernst Geissler[3]. Nach dem Ende des Mondprogramms war er als Ingenieur und Planer an Skylab, dem Space Shuttle und anderen Projekten beteiligt.
Seit 1974 leitete er eine Arbeitsgruppe zur strategischen Planung der permanenten Erschließung des Alls in der NASA-Hauptverwaltung in Washington. Dort war er 2007 im Office of Space Operations (OSO) in führender Stellung an der Internationalen Raumstation ISS und seit 2004 an der Realisierung des Mond/Mars-Langfristprogrammes der NASA beteiligt, das vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten George W. Bush initiiert wurde.
Von 1978 bis 1980 arbeitete er als technischer Berater für Star Trek – Der Film.
Die Würde eines Doktors der Philosophie ehrenhalber verlieh ihm 1996 die Universität von Saarbrücken. Puttkamer hatte das Berufsingenieur-Diplom des Bundesstaats Alabama und war Träger zahlreicher hoher Auszeichnungen der NASA, darunter vor allem des „Exceptional Service“-Ordens. Von 1983 bis 2000[4] war er als Honorarprofessor an der FH Aachen tätig. Noch in der letzten Novemberwoche 2012 hielt er dort als Honorarprofessor Vorträge vor Studenten.[5]
In Deutschland wurde er durch Auftritte in den Medien und als Autor von Fachbüchern als Förderer der bemannten Raumfahrt bekannt. Als Beiratsmitglied des Space Education Institute Germany engagierte er sich für die Nachwuchsförderung in seiner Geburtsstadt Leipzig.[6][7][8] Bis zuletzt hielt er engen Kontakt zu Raumfahrtexperten in Deutschland, insbesondere bei ESA und DLR.
Jesco von Puttkamer starb im Alter von 79 Jahren nach kurzer Krankheit am 27. Dezember 2012[9] an Herzversagen. Er hinterließ seine Ehefrau Ursula, mit der er seit 1961 verheiratet war.[10][11]
Personendaten | |
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NAME | Puttkamer, Jesco von |
ALTERNATIVNAMEN | Puttkamer, Jesco Freiherr von; Puttkamer, Jesco Hans Heinrich Max Freiherr von (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wissenschaftler und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 22. September 1933 |
GEBURTSORT | Leipzig |
STERBEDATUM | 27. Dezember 2012 |
STERBEORT | bei Washington, D.C. |