Boris Jewsejewitsch Tschertok ({{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value), wiss. Transliteration Boris Evseevič Čertok; * 1. März 1912 in Łódź; † 14. Dezember 2011 in Moskau) war ein sowjetischer Raketenkonstrukteur und Weltraumpionier mit einer wichtigen Rolle in der Geschichte der Raumfahrt.
Tschertok wurde 1912 als Sohn russischer Eltern im polnischen Teil des Russischen Kaiserreiches geboren. Die Familie flüchtete 1914 während des Ersten Weltkrieges nach Moskau. 1929 beendete Tschertok die Mittelschule und bewarb sich erfolglos an der elektrotechnischen Fakultät der Moskauer technischen Hochschule. Daraufhin arbeitete er als Elektromonteur in der Flugzeugfabrik Nr.22 in Fili, in der er nach zwei Jahren in die Komsomolleitung gewählt wurde. Dort war für die elektronische Ausrüstung der ersten sowjetischen Ganzmetall-Großflugzeuge ANT-4 und ANT-6 verantwortlich. 1935 war er Leiter einer Konstruktionsabteilung und spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Bordelektronik für den Bomber DB-A, mit dem Sigismund Lewanewski 1937 den Versuch unternahm, einen Langstreckenflug über die Arktis in die USA durchzuführen. Das Unternehmen scheiterte und das Flugzeug blieb mit der sechsköpfigen Besatzung bis heute verschollen.[1] Tschertok kam erstmals mit Raketen in Berührung, als er an einem Zünd- und Kontrollsystem für den Antrieb des Raketenflugzeuges BI-1 arbeitete. Im April 1945 wurde Tschertok nach Deutschland geschickt, um die deutsche Raketentechnik auszukundschaften. Dort kam er in Bleicherode zum ersten Mal mit Sergei Koroljow in Kontakt und im August wurde er dessen Büro OKB-1 zugeteilt, in dem er sich besonders um die Steuerung der Raketen kümmerte. Er blieb bis Januar 1947 in Deutschland. Danach wurde er zu dem gerade entstehenden Raumfahrtkomplex in Kapustin Jar verlegt. Von 1956 bis 1992 war er stellvertretender Chefkonstrukteur von Koroljows Konstruktionsbüro bzw. dessen Nachfolger.
Tschertok spielte in der sowjetischen Raumfahrt eine Schlüsselrolle, so arbeitete er unter anderem an dem Kontrollsystem der ersten Interkontinentalrakete R-7, der ersten bemannten Rakete Wostok und der Sojus-Rakete. Er arbeitete auch am Triebwerkskontrollsystem KORD der schweren sowjetischen Trägerrakete N-1 im sowjetischen bemannten Mondprogramm.
Boris Tschertok starb am 14. Dezember 2011 im Alter von 99 Jahren in Moskau.[2]
Die vier autobiographischen Bücher Raketen und Menschen welche tiefgehende Einblicke über die Historie des Raketenbaus in der UdSSR geben, werden von der NASA zum kostenfreien Download in der englischen Sprachversion angeboten:
Personendaten | |
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NAME | Tschertok, Boris Jewsejewitsch |
ALTERNATIVNAMEN | Черток, Борис Евсеевич; Čertok, Boris Evseevič; Chertok, Boris Evseevich |
KURZBESCHREIBUNG | sowjetischer Raketenkonstrukteur und Weltraumpionier |
GEBURTSDATUM | 1. März 1912 |
GEBURTSORT | Łódź |
STERBEDATUM | 14. Dezember 2011 |
STERBEORT | Moskau |