junge Deutsche Physikalische Gesellschaft (AG jDPG) | |
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Zweck: | wissenschaftliche Arbeitsgruppe |
Vorsitz: | Christina Nolte |
Gründungsdatum: | 2006 |
Mitgliederzahl: | 3.400 |
Sitz: | Bad Honnef |
Website: | www.jdpg.de |
Die junge Deutsche Physikalische Gesellschaft (jDPG oder junge DPG) ist ein bundesweites Netzwerk für Schüler, Studenten und Doktoranden. Juristisch ist sie eine Arbeitsgruppe der DPG. Sie ergänzt das fachliche Programm der DPG um Angebote für junge Physiker/innen und die breite Öffentlichkeit.[1]
Die jDPG wurde 2006 in Dresden gegründet.[2] Im Jahr 2011 feierten die Mitglieder das 5-jährige Jubiläum mit einem Kongress zum Thema Physik ist Mobilität in Wolfsburg.[3] Im November 2011 würdigte die DPG das Engagement des jDPG-Bundessprecher Alexander Heinrich mit der Verleihung der DPG-Ehrennadel. Er war der jüngste Träger der Ehrennadel, bis 2014 diese Ehre auch der ehemaligen Bundessprecherin Anna Bakenecker und Matthias Zimmermann zuteilwurde. Der Kongress zum 10-jährigen Jubiläum fand in Dresden unter dem Thema Es lebe die Physik! statt. Am Festabend wurde das Wirken der jungen DPG vom DPG-Präsidenten Rolf-Dieter Heuer und dem Präsidenten der Heraeus-Stiftung Joachim Treusch gewürdigt.
Im März 2014 wurde zwischen der DPG und der European Physical Society ein Vertrag ausgehandelt, der die junge DPG in das internationale Young Minds eingliedert. So ist der Bundesvorstand als Nationales Koordinationskomitee tätig und ermöglicht den Regionalgruppen durch ein Bewerbungsverfahren gleichzeitig zur Young Minds Section zu werden. Deren Projekte werden dann von der EPS unterstützt und gefördert. Im Gegenzug dafür sind die Regionalgruppen der EPS Rechenschaft schuldig. Außerdem ist es in Deutschland nur jDPG-Regionalgruppen möglich zur Young Minds Section zu werden.
Seit Januar 2015 hat die jDPG mehr als 3400 Mitglieder und ist damit die DPG-Arbeitsgruppe mit dem stärksten Wachstum. Etwa die Hälfte aller DPG-Mitglieder gehört in die Zielgruppe der jDPG. Derzeit gibt es deutschlandweit 31 Regionalgruppen und zwei lokale Ansprechpartner (Stand 2015).
Neben wissenschaftlichen Programmen bietet die jDPG auch Berufsvorbereitungen und Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler an. In den Seminaren und Workshops der jDPG können Studentinnen und Studenten ihre Kenntnisse verfeinern und Wissen austauschen. Zudem beteiligen sich die Aktiven der jungen DPG mit Vorträgen und Symposien an den Frühjahrstagungen der DPG. Auf den bundesweiten Sommerexkursionen werden Forschungsstandorte in ganz Deutschland vorgestellt. Die 10. Sommerexkursion fand anlässlich des Internationalen Jahrs des Lichts 2015 in Jena statt. Vor Ort bieten die Regionalgruppen Vorträge, Exkursionen sowie regelmäßige Treffen an.
Wichtiger Bestandteil der Berufsvorbereitung ist das Mentoring-Programm. Es vermittelt Studierenden erfahrene Physikerinnen und Physiker aus Forschung oder Wirtschaft. Außerdem bieten Berufsvorbereitungsseminare einen umfassenden Eindruck von der Arbeitswelt von Physikerinnen und Physikern, beispielsweise am Patentgericht, in der Strategieberatung oder im Wissenschaftsjournalismus.
Auch am Physik Journal, der offiziellen Mitgliederzeitschrift der DPG, beteiligt sich die junge DPG mit Artikeln, Berichten sowie Interviews.[4] In der Hochschulpolitik arbeitet die junge DPG eng mit der Zusammenkunft aller Physikfachschaften ZaPF zusammen.[5] Durch Teilnahme an internationalen Veranstaltungen wie der International Conference of Physics Students (ICPS) fördert die jDPG die europaweite Vernetzung von Physikstudenten. Im Jahr 2014 fand die 29. ICPS in Heidelberg statt, organisiert von Aktiven der jungen DPG.[6]
Mit dem online Schülermagazin „Detektor“ erhalten seit Oktober 2012[7] interessierte Kinder und Jugendliche ab der achten Jahrgangsstufe die Möglichkeit, einen eigenen wissenschaftlichen Artikel zu verfassen und zu veröffentlichen. Dabei steht ihnen ein studierender Fachmann zur Seite. Der Schwerpunkt liegt auf Physik, aber auch mathematisch-naturwissenschaftliche, technische Themen finden ihren Platz. Zudem wird die interdisziplinäre Arbeit gefördert. Das Projekt wird unterstützt von der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung.[8]
Sogenannte Physikfrühstücke sind Teil des schulischen Bereichs. Dort gewinnen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das Physikstudium und können mit Physikerinnen und Physikern beim gemeinsamen Frühstücken in Kontakt treten. Der Schwerpunkt liegt auf der Möglichkeit zum persönlichen Gespräch zwischen den Schülern und Physikern. Bei anschließenden Vorträgen und Vorlesungen sowie Laborführungen werfen die Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen und erfahren mehr über den Alltag an der Universität. Die Projektleiterin Annika Tebben wurde 2014, so wie im Jahr zuvor das Team von Detektor, mit dem MINT-Botschafterpreis ausgezeichnet.[9]
Seit 2015 organisiert das Arbeitsteam Schule und Nachwuchs der jDPG jährlich die Schülertagung.[10] Dort kommen aus ganz Deutschland Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe zusammen, um eigene Forschungsarbeiten (bspw. im Rahmen von Jugend forscht) zu präsentieren und die Vorträge Gleichaltriger zu besuchen. In Gesprächspausen und Symposien können sie mit internationalen Experten über aktuelle Forschung und die gesellschaftliche Bedeutung der Physik diskutieren. Plenarvorträge und Laborführungen ergänzen das Programm. 2017 findet zum ersten Mal eine mehrtägige Schülertagung statt, an der insgesamt 100 Jugendliche teilnehmen sollen.
Die Bundesvorsitzenden der jungen DPG leiten den Bundesvorstand, vertreten die jDPG gegenüber inter/nationalen Partnern und nehmen an den Sitzungen des DPG-Vorstands teil. Sie werden auf den Mitgliederversammlungen mit dem restlichen Bundesvorstand gewählt.
Zeitraum | Name[11] |
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2007–2008 | René Pfitzner |
2008–2011 | Alexander Heinrich |
2011–2013 | Anna Bakenecker |
2013–2014 | Cora Uhlemann |
2014–2016 | Georg Winner |
seit 2016 | Christina Nolte |