Mars-Scout-Programm

Mars-Scout-Programm

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Phoenix (Mars Scout 1) auf dem Mars (künstlerische Darstellung)
MAVEN (Mars Scout 2) (künstlerische Darstellung)

Das Mars-Scout-Programm ist ein Forschungsprogramm der NASA für den Zeitraum ab 2005 und ist Teil ihres Mars-Erkundungsprogramms. Darin sind die Mars-Scout-Missionen die am wenigsten kostenintensivsten Projekte (bis 500 Millionen Dollar). Ähnlich dem Discovery-Programm sind Umfang und Ausrichtung begrenzt. Die mittlere Klasse von Marsmissionen innerhalb des Mars Exploration Program ist dann dem New-Frontiers-Programm vergleichbar, mit einem Kostenrahmen zwischen 500 Mio. bis 750 Mio. Dollar. Diese weiter ausgelegten Missionen werden generell Orbiter sein, der Mars Reconnaissance Orbiter ist die erste Mission dieser Klasse. Die aufwendigsten und kostenintensivsten Projekte (von 750 Mio. Dollar bis zu mehreren Milliarden Dollar) sind die Flaggschiffmissionen, deren erste das Mars Science Laboratory (MSL) ist (Start 2011).[1]

Missionen

Die Missionen des Mars-Scout-Programms sollen jeweils durch einen Wettbewerb ausgewählt werden, in dem verschiedene, möglichst innovative Vorschläge von internationalen Wissenschaftlern miteinander konkurrieren. So waren für die erste Mars-Scout-Mission neben der Phoenix-Sonde, ein Mars-Flugzeug, ein Orbiter für die Suche nach vulkanischer Aktivität sowie eine Probenentnahmemission für die Marsatmosphäre in der Endauswahl.[2]

Mars Scout 1

Die erste Mission des Programms, Mars Scout 1, ist die Landesonde Phoenix, die am 4. August 2007 startete und am 25. Mai 2008 (UTC) erfolgreich auf dem Mars landete. Der Gesamtpreis der Mission, inklusive der Trägerrakete und der Missionsdurchführung, liegt bei etwa 420 Millionen Dollar[3].

Mars Scout 2

Mars Scout 2 ist 2013 gestartet. Zwei Missionskonzepte aus 26 vorgeschlagenen wurden dafür im Januar 2007 ausgewählt, 2008 wurde aus diesen zwei die endgültige Mission gewählt. Die zwei Konzepte waren:[4]

  • Mars Atmosphere and Volatile Evolution (MAVEN): Ein Orbiter würde Fragen zum Marsklima und der Bewohnbarkeit des Planeten beantworten sowie das Verständnis dynamischer Prozesse in der oberen Marsatmosphäre und Ionosphäre verbessern.
  • The Great Escape: Das Missionskonzept ist ebenfalls als Orbiter ausgelegt. Die Raumsonde würde die Struktur und Dynamik der oberen Marsatmosphäre studieren, außerdem würden potentiell biogene Atmosphärenbestandteile (z. B. Methan) vermessen.

Am 15. September 2008 wurde die Mission MAVEN von der NASA ausgewählt. Sie ist am 18. November 2013 gestartet und hat im September 2014 den Mars erreicht.

Mars Scout 3 und Einstellung

Für 2018 war ursprünglich die dritte Mission des Programms vorgesehen. Als Wettbewerbsbeiträge werden neben konventionellen Orbitern und stationären Landern, auch fliegende Sonden (Flugzeuge, Ballons), Penetratoren, oder Konzepte für Einheiten mit gehenden, springenden oder kletternden Fähigkeiten erwartet.

Im Juli 2010 erklärte die NASA jedoch, das Mars-Scout-Programm einzustellen. Nach Phoenix und MAVEN werde es vorerst keine weiteren Mars-Scout-Missionen mehr geben, da die Kostenobergrenze von 500 Millionen Dollar keine gut ausgerüsteten Bodenmissionen zulasse und man sich in Zukunft auf ebendiese konzentrieren wolle. "Wir sind in einer Phase, in der die Oberflächenuntersuchung mehr und mehr der treibende Faktor am Mars ist", erklärte der Chef der Marsprogramme, Doug McCuistion.[5]

Den Startplatz von Mars Scout 3 übernahm die Discovery-Mission InSight.

Siehe auch

Quellen

  1. Mars Exploration Design Reference Mission Set: http://solarsystem.nasa.gov/missions/future-mars1.cfm. 20. Aug. 2006
  2. Space Today: http://www.spacetoday.org/SolSys/Mars/MarsExploration/MarsScout2007.html. 20. Aug. 2006
  3. NASA:Phoenix launch press kit (August 2007; PDF; 6,5 MB)
  4. NASA: NASA Selects Proposals for Future Mars Missions and Studies, 8. Januar 2007
  5. Tudor Vieru: NASA's Scout Program Discontinued. 30. Juli 2010, abgerufen am 17. Januar 2015.

Weblinks