Polymere optische Fasern (kurz POF, englisch für {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) oder auch {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) sind Lichtwellenleiter aus Kunststoff, die primär für die Datenübertragung eingesetzt werden, in Form von Seitenlichtfasern aber auch in der (indirekten) Beleuchtung zum Einsatz kommen.
Insbesondere in der Kurzstrecken-Datenübertragung gelten POF aufgrund ihrer einfachen Konfektionierung als Alternative zur ansonsten meistverwendeten Glasfaser.
Man unterscheidet bei Lichtwellenleitern folgende Typen:
Fasertyp | Kern/Mantel | Einsatzgebiet | Ausdehnung | Datenraten |
---|---|---|---|---|
Glasfaser | 9/125 µm
10/125 µm |
Telekommunikation | mehr als 10 km | MBit/s bis GBit/s |
Glasfaser | 50/125 µm
62,5/125 µm |
lokale Netze in mittleren Arealen,
Anlagen, Gebäude, Telekommunikation |
bis 4 km | < 155 MBit/s |
HCS-Faser | 200/230 µm | lokale Netze in Gebäuden und Industrie | bis zu 2 km | < 100 MBit/s |
Kunststoff (POF) | 980/1000 µm | lokale Netze in Gebäuden, Industrie und KFZ | bis 100 m | < 40 MBit/s |
Es werden folgende POF-Kabel unterschieden:
Eine Standard-Polymerfaser ist 1 mm dick und besteht aus einem 0,98 mm dicken Kern aus Polymethylmethacrylat (PMMA), auch Polycarbonat (PC) oder Polystyrol (PS), sowie einem dünnen Mantel (fluoriertem Acrylat oder Fluorpolymer). Um eine Lichtführung durch den Effekt der Totalreflexion im Kern zu ermöglichen, besteht der meist sehr dünne Mantel aus fluoriertem PMMA, welches einen geringeren Brechungsindex aufweist. Die Kerndurchmesser bewegen sich zwischen 0,06 mm und 1 mm, wodurch einfache Steckverbindungen unproblematisch zu realisieren sind. Weiterhin kann somit auf das zur Verbindung von Glasfasern häufig eingesetzte Spleißverfahren und dem damit verbundenen unnötig hohen Aufwand meistens verzichtet werden. Die maximale Einsatztemperatur von Standard-POF liegt bei etwa 60 °C, die numerische Apertur bei 0,5.
Die Vorteile der POF liegen – analog zur Glasfaser – in ihrem geringen Gewicht, ihrer hohen Flexibilität und ihrer Unempfindlichkeit gegenüber elektromagnetischen Einflüssen (elektromagnetische Verträglichkeit). Aufgrund der im Vergleich zur Glasfaser geringeren Produktionskosten sowie den einfachen und nahezu universell einsetzbaren Verbindungstechniken finden POF insbesondere Anwendung bei kurzen Datenübertragungsstrecken, so beispielsweise innerhalb von Räumen, technischen Geräten, mechanischen Anlagen oder auch Personenkraftwagen (siehe auch: MOST-Bus).
Die wesentlichen Nachteile der POF sind ihre hohe Dämpfung (etwa 0,1 dB/m bei einer Wellenlänge von 650 nm)[1] sowie der technische Aufwand bei der Herstellung von Gradientenindexfasern und Monomodefasern. Durch die hohe Dämpfung ist die maximale Länge der Faser ohne Verstärkung etwa 100 bis 120 m. Eine hohe Dispersion führt zu einem im Vergleich zur Glasfaser geringem maximalen Bandbreitenlängenprodukt einer Übertragungsstrecke.
In der Praxis werden mit Polymerfasern Übertragungsgeschwindigkeiten von etwa 100 Mbit/s bei 30 m Leitungslänge erreicht. Im Rahmen von Übertragungsversuchen mit Gradientenindexfasern wurden im Jahr 2002 allerdings bereits 1,25 Gbit/s über 1 km und im Jahr 2010 10 Gbit/s über 15 m erreicht.[2] Zusätzlich wurde anhand eines Laborexperimentes an der Universität Kiel die Robustheit gegenüber sehr kleinen Biegeradien bei 40 Gb/s über 50 m Plastikfaser mit einer sehr breitbandigen Photodiode nachgewiesen (Postdeadline Paper ECOC 2007). Die Übertragungsfenster der Stufenindex-POF befinden sich im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Als Sender werden meist Leuchtdioden (LED) mit einer Wellenlänge von 650 nm verwendet. Zwar ist auch der blaugrüne Bereich hochtransparent, jedoch sind bislang keine effizienten und preiswerten Emitter verfügbar, weshalb der Wellenlängenbereich in der Praxis kaum eine Rolle spielt. Zudem liegt die maximale spektrale Empfindlichkeit der zum Empfang verwendeten Silizium-Photodioden ebenfalls am langwelligen Ende des Lichtspektrums.
Die Koppelung von Leuchtdioden mit Standardpolymerfasern (POF mit 1 mm Kern- und 2,2 mm Außendurchmesser) kann beispielsweise durch eine an die LED angeformte Hülse mitsamt Linse erfolgen, vor welcher das polierte oder auch lediglich abgeschnittene Faserende fixiert wird. Darüber hinaus existieren auch Stecksysteme für die wiederholte Benutzung, die beispielsweise bei der digitalen Audiosignalübertragung zum Einsatz kommen (siehe auch: Toslink). Bei dünneren, weniger dispersen Gradientenindexfasern werden auch Laserdioden als Sender verwendet.
Für POF-Kabel gibt es TOSLINK- und spezielle HFBR- und OVK-Stecker,[3] auch SMA-, F-SMA-, EM-RJ- und der ST-Stecker sowie POF Verbinder, steckerlos und FO5-, FO7-Stecker, sind auch erhältlich.
GRINIFIL war der geschützte Markenname einer Gruppe von Lichtwellenleitern, die in der DDR Plastlichtleiter genannt wurden.