Der Begriff Ringsonnenuhr wird mehrfach benutzt:
Die tragbare Ringsonnenuhr ähnelt im aufgeklappten Gebrauchszustand einer ortsfesten ringförmigen Äquatorialsonnenuhr. Sie hat die Form einer auf zwei Ringe reduzierten Armillarsphäre. Im Unterschied zur Äquatorialsonnenuhr hat sie aber anstatt eines Polstabes einen Nodus und funktioniert als Höhensonnenuhr.[2] Dieser wird auf der Polachse in Abhängigkeit von der Deklination der Sonne (Jahresdatum) eingestellt und ist meistens lochförmig gestaltet.
Bei der Funktion als Höhensonnenuhr ist nicht wie sonst die Höhe der Sonne über dem Horizont sondern ihr Höhenwinkel über dem Himmelsäquator gemeint.[2] Dieser Winkel ist identisch mit dem Deklinationswinkel der Sonne, der sich praktisch über den Tag nicht ändert. Der äquatoriale Skalenring repräsentiert den Himmelsäquator, der richtig eingestellte Nodus die Sonne. Damit der Sonnenstrahl auf den Äquatorring fällt, ist dieser zusammen mit der Ringsonnenuhr um die vertikale Achse zu drehen. Der Strahl fällt auf die Marke, die die Tageszeit angibt. Gleichzeitig ist die Sonnenuhr „eingenordet“, könnte als Orts-feste Äquatorialsonnenuhr fixiert werden. Der äußere Ring befindet sich in der Ebene des Himmelsmeridians.
Da es außer am Wahren Mittag zwei Möglichkeiten gibt, dass der Lichtfleck auf den Skalenring fällt, muss man wissen, ob Vor- oder Nachmittag ist. Die Uhr wird am schnellsten richtig benutzt, wenn man darauf achtet, dass der Lichtfleck am Vormittag nach rechts (die Uhr so betrachtend, dass man entlang des Kulissenstabes von oben nach unten schaut), am Nachmittag nach links fällt. Um die Mittagszeit trifft der Lichtfleck den Skalenring nur schleifend. Die Messgenauigkeit ist jetzt am geringsten: Fehler etwa ± 5 Minuten. Am Wahren Mittag selbst ist wegen Schattenwurfs des äußeren Rings kein Ablesen möglich. An den Tagundnachtgleichen gibt es keinen Lichtfleck, weil der Skalenring Schatten wirft.