Strahlungsleistung

Strahlungsleistung

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Die Strahlungsleistung (auch Strahlungsfluss) ist diejenige differentielle Energiemenge $ \mathrm {d} Q $ ($ Q $ ist die Strahlungsenergie), die pro Zeitspanne $ \mathrm {d} t $ von elektromagnetischen Wellen transportiert wird:

$ \Phi _{\mathrm {e} }={\frac {\mathrm {d} Q}{\mathrm {d} t}} $

Ihre Einheit ist W (Watt). Mithilfe des Quantenstromes $ \phi ={\tfrac {\mathrm {d} N}{\mathrm {d} t}} $ ergibt sich für monochromatisches Licht die Strahlungsleistung als:

$ \Phi _{\mathrm {e} }=h\cdot \phi \cdot f $

mit

Analog ergibt sich für polychromatisches Licht ein integraler Wert über die gemessenen Frequenzen:

$ \Phi _{\mathrm {e} }=h\cdot \int _{0}^{\infty }{\frac {\mathrm {d} \phi }{\mathrm {d} f}}\cdot f\cdot \mathrm {d} f $.

Wird die Strahlungsleistung nur auf den sichtbaren Spektralbereich beschränkt, wird dieser oft als Lichtstrom (Einheit Lumen), d. h. die mit der V-Lambda-Kurve Vλ bewertete Strahlungsleistung, bezeichnet.

Fotometrisches Grundgesetz

Erklärende Grafik zum fotometrischen Grundgesetz

Um die Abhängigkeit der Strahlungsleistung $ \mathrm {d} ^{2}\Phi _{\mathrm {e,1\rightarrow 2} } $ von einem Flächenelement $ \mathrm {d} A_{1} $ einer Strahlerfläche $ A_{1} $ der Leuchtdichte $ L_{1} $ eines Lambert-Strahlers (konstante Flächenhelligkeit) auf ein im Abstand $ r_{12} $ befindliches Flächenelement $ \mathrm {d} A_{2} $ zu bestimmen, kann das sogenannte fotometrische Grundgesetz genutzt werden, welches das lambertsche Kosinusgesetz und das fotometrische Entfernungsgesetz kombiniert.

$ \mathrm {d} ^{2}\Phi _{\mathrm {e,1\rightarrow 2} }=L_{1}\cdot {\frac {\mathrm {d} A_{1}\cos \beta _{1}\cdot \mathrm {d} A_{2}\cos \beta _{2}}{r_{12}^{2}}} $

Diese ist unter anderem von der gegenseitigen Lage der beiden Flächen im Raum abhängig, was durch die Winkel $ \beta _{1} $ und $ \beta _{2} $ zwischen der Strahlrichtung und den Flächennormalen berücksichtigt wird.

Bezug zu anderen Größen

Wird die Strahlungsleistung auf die Größe der bestrahlten Fläche bezogen, so erhält man die Bestrahlungsstärke $ E $ (Einheit: W/m²):

$ E={\frac {\mathrm {d} \Phi }{\mathrm {d} A}} $.

Wird sie hingegen auf den Raumwinkel $ \Omega $ bezogen, in den ein Lichtbündel, das von einer Lichtquelle ausgeht, fällt, so kommt man zur Strahlungsintensität

$ I={\frac {\mathrm {d} \Phi }{\mathrm {d} \Omega }} $

mit der Einheit W/sr.

Bezug zur Fotometrie

Fotometrische (also lichttechnische) Größen werden in der Regel durch das vorangestellte Wort „Licht-“ bzw. „Leucht-“ gekennzeichnet. Sie weisen die gleichen Formelzeichen wie die strahlungsphysikalischen Größen auf, beispielsweise Strahlungsleistung (strahlungsphysikalisch) und Lichtstrom (fotometrisch). Der Unterschied in der Kennzeichnung liegt im Weglassen des Index e bei fotometrischen Größen.

Der Index e bei Formelzeichen steht für eine energetische Messgröße, die eine objektive Messgröße ist; es fließen nicht die speziellen Eigenschaften der menschlichen Wahrnehmung ein (vgl. V-Lambda-Kurve). Im Gegensatz dazu wird der Index v bei Messgrößen gesetzt, bei denen die subjektiven Eigenschaften des menschlichen Auges einfließen, hier steht das v für visuell. Ein Beispiel wäre der Helligkeitsvergleich.

Siehe auch

Literatur

  • F. Pedrotti, L. Pedrotti, W. Bausch, H. Schmidt: Optik für Ingenieure: Grundlagen. 2. Auflage. Springer, Berlin 2001, ISBN 3-540-67379-2.