Asteroid (90482) Orcus | |
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Eigenschaften des Orbits (Animation) Epoche: 4. September 2017 (JD 2.458.000,5)
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Orbittyp | Plutino |
Asteroidenfamilie | nicht bekannt |
Große Halbachse | 39,398 AE |
Exzentrizität | 0,22 |
Perihel – Aphel | 30,727 AE – 48,069 AE |
Neigung der Bahnebene | 20,6° |
Länge des aufsteigenden Knotens | 268,7° |
Argument der Periapsis | 72,4° |
Siderische Umlaufzeit | 247 a 3½ M |
Mittlere Orbitalgeschwindigkeit | 4,685 [1] km/s |
Physikalische Eigenschaften | |
Mittlerer Durchmesser | 917 ± 25 [2] km |
Masse | 6,41 ± 0,19 ⋅ 1020 [3] kg |
Albedo | 0,28 [4] |
Mittlere Dichte | 1,54 ± 0,14 g/cm³ |
Rotationsperiode | 13 h 11 min 17 s |
Absolute Helligkeit | 2,2 mag |
Geschichte | |
Entdecker | Mike Brown, Chad Trujillo, David L. Rabinowitz |
Datum der Entdeckung | 17. Februar 2004 |
Andere Bezeichnung | 2004 DW |
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(90482) Orcus (frühere Bezeichnung 2004 DW) ist ein großes, als Plutino eingestuftes transneptunisches Objekt im Kuipergürtel. Aufgrund seiner Größe ist er ein fast sicherer Zwergplanetenkandidat. Es gibt einen bekannten Mond namens Vanth.
(90482) Orcus wurde am 17. Februar 2004 von einem Astronomenteam um Michael E. Brown am California Institute of Technology in Pasadena entdeckt.
Nach seiner Entdeckung ließ sich Orcus auf Fotos vom 8. November 1951 identifizieren und so seine Umlaufbahn genauer berechnen. Seither wurde der Planetoid durch verschiedene Teleskope wie das Hubble-, Herschel- und das Spitzer-Weltraumteleskop sowie erdbasierte Teleskope beobachtet. Es liegen derzeit 542 Beobachtungen über einen Zeitraum von 65 Jahren vor.[5] (Stand Juli 2017)
Die Entdecker schlugen vor, ihn nach Orcus, dem römischen Gott der Unterwelt, zu benennen. Dieser Vorschlag wurde am 22. November 2004 von der IAU offiziell angenommen.
Der Asteroid Quaoar und die Zwergplaneten Eris und Makemake im Kuipergürtel wurden ebenfalls von Chad Trujillo und Mike Brown entdeckt.
Orcus läuft in einem Abstand zwischen 30,73 AE (Perihel) und 48,07 AE (Aphel) in 247 Jahren und 3½ Monaten um die Sonne. Das Perihel durchlief er Mitte 1895 zum letzten Mal. Zurzeit ist er etwa 48,06 AE von der Sonne entfernt.[6] Er ist also derzeit fast am Aphel, dem sonnenfernsten Punkt seiner Bahn. Da seine Bahngröße im Wesentlichen mit der des Zwergplaneten Pluto übereinstimmt, wird er der Gruppe der Plutinos zugeordnet.
Untersuchungen 2013 mit dem Herschel-Weltraumteleskop (Instrumente SPIRE und PACS) kombiniert mit den überarbeiteten Daten des Spitzer-Weltraumteleskops (Instrument MIPS) kommen zu dem Schluss, dass der Durchmesser von Orcus 917 ±25 km, der von Vanth 276 ±17 km beträgt.[2](S.17) Eine exakte Bestimmung war bisher noch nicht möglich. Bis zur Veröffentlichung der Entdeckung des Zwergplaneten Eris im Juli 2005 galt Orcus – mit einem damals vermuteten Durchmesser von 1600 bis 1800 km – als womöglich größter neu entdeckter Himmelskörper im Sonnensystem seit der Entdeckung Plutos.
Höchstwahrscheinlich ist Orcus der Klasse der Zwergplaneten zuzuordnen. Sowohl Mike Brown als auch Tancredi kommen zu dem Schluss, dass es sich bei Orcus aufgrund seiner geschätzten Größe und Masse fast sicher um einen Zwergplaneten handelt, da er sich aufgrund seiner geschätzten Größe und Masse vermutlich im hydrostatischen Gleichgewicht befindet, also nahezu sphärisch (Maclaurin-Ellipsoid) geformt sein dürfte.[7] Orcus ist vermutlich nur wenig kleiner als der Zwergplanet Ceres, der einen Durchmesser von 975 km aufweist.
Im Februar 2007 gab ein Team um Mike Brown die Entdeckung des Mondes Vanth bekannt, der auf Aufnahmen aus dem Jahr 2005 entdeckt wurde.[8] Durch die Analyse der Umlaufbahn konnte die Masse des Systems Orcus-Vanth auf 6,41 ± 0,19 ⋅ 1020 kg bestimmt werden.[3]