Das Europäische Feuerkugelnetz dient der Beobachtung und Aufzeichnung von hellen Meteoren, so genannten Feuerkugeln.
Das Europäische Feuerkugelnetz besteht aus 25 Kamerastationen in Deutschland (hauptsächlich Westdeutschland) und der Tschechischen Republik, sowie einiger Stationen in Österreich, Belgien und Luxemburg.
Die Kameras sind in einem Abstand von etwa 100 Kilometern aufgestellt und decken eine Fläche von circa einer Million Quadratkilometern ab. Fast jede Kamera kann dabei den gesamten sichtbaren Himmel abdecken, da über einen gewölbten Spiegel fotografiert wird. Kameras auf tschechischer Seite sind hingegen mit sogenannten Fischaugenobjektiven ausgestattet und gegen den Zenit gerichtet.
Jede Nacht wird mit den Kameras eine Himmelsaufnahme mit langer Belichtungszeit erstellt. Vor den Kameras befindet sich jeweils eine zusätzliche, mit 12,5 Hz rotierende Blende, welche es ermöglicht, helle, sich schnell bewegende Objekte wie Meteore als unterbrochene Leuchtspur auf Film zu bannen. Anhand dieser Zeitaufnahme kann anschließend auf die Leuchtdauer und die Geschwindigkeit der Feuerkugel geschlossen werden.
Wird ein Meteor von mindestens zwei Stationen gleichzeitig aufgezeichnet, kann seine exakte Flugbahn in der Erdatmosphäre dreidimensional durch Triangulation ermittelt werden. Wichtig ist dies vor allem zum Auffinden von übriggebliebenen Meteoritenfragmenten, wie es z. B. 2002 beim Meteoriten Neuschwanstein der Fall war.
Das Europäische Feuerkugelnetz registriert im Jahr durchschnittlich 50 Meteore mit einer scheinbaren Helligkeit (Magnitude) heller als m = -6.
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