Die Indian Space Research Organisation (ISRO) ist die Raumfahrtbehörde Indiens mit Hauptsitz in Bangalore. Sie wird von Sri Kiran Kumar geleitet.[1]
Die Aufgabe der ISRO ist die Entwicklung von Raumfahrttechnologie, darunter Satelliten, Trägerraketen, Höhenforschungsraketen und unterstützender Bodentechnik. Besonderen Anteil an ihrer Schaffung und Entwicklung hatte Vikram Sarabhai, der als „Vater des indischen Raumfahrtprogramms“ gilt.
Am 15. August 1969, als Abteilung des indischen Atomenergieministeriums (Department of Atomic Energy) gegründet, untersteht die ISRO seit 1972 dem Department of Space und ist seit 1975 eine Regierungsorganisation. Sie ging aus dem 1962 geschaffenen Indian National Committee for Space Research (INCOSPAR) hervor.
Die derzeit etwa 17.000 Angestellten sind in zahlreichen, über das ganze Land verteilten Abteilungen tätig. Die größte Einzeleinrichtung ist das Vikram Sarabhai Space Centre (VSSC) in Thiruvananthapuram mit 5.600 Angestellten, das für die Entwicklung von Träger- und Höhenforschungsraketen zuständig ist. Raketenstartplätze befinden sich im Satish Dhawan Space Centre auf Sriharikota, von wo alle indischen Satellitenstarts erfolgen, sowie in Thumba und Baleswar. Für die kommerziellen Belange von ISRO ist die indische Firma Antrix zuständig. Seit Oktober 2009 ist K. Radhakrishnan Leiter der ISRO.
Ihren ersten Erfolg feierte die ISRO am 19. April 1975 mit dem Start des ersten indischen Satelliten Aryabhata, der allerdings noch mit sowjetischer Trägertechnologie gestartet wurde. 1980 gelang erstmals der Start eines Satelliten (Typ Rohini) mittels einer eigenentwickelten Trägerrakete (SLV-3). 1984 nahm mit Rakesh Sharma zum ersten Mal ein Inder an einem bemannten Raumflug teil. Er verbrachte acht Tage an Bord der sowjetischen Raumstation Saljut 7.
Weitere Erfolge konnte die ISRO vor allem mit den Projekten INSAT (Indian National Satellite System), IRS (Indian Remote Sensing Satellite System), SROSS (Stretched Rohini Satellite Series), PSLV (Polar Satellite Launch Vehicle) und GSLV (Geosynchronous Satellite Launch Vehicle) verbuchen.
Die indische Raumfahrtbehörde ISRO teilte am 7. November 2006 mit, dass Indien innerhalb der nächsten acht Jahre in der Lage sein könnte, eine bemannte Weltraummission durchzuführen. Das Konzept, das bei einem Treffen führender Wissenschaftler in Bangalore vorgestellt wurde, enthält ein noch zu entwickelndes Raumschiff, das mit der indischen GSLV-Rakete in die Erdumlaufbahn gebracht wird. Die Kosten für dieses Projekt werden auf etwa 2 Milliarden Euro geschätzt.
Mit der Raumsonde Chandrayaan-1 startete die ISRO am 22. Oktober 2008 mit einer PSLV-Rakete Indiens erste Raumsonde. Ihr Ziel war der Mond. Obwohl schon nach 10 Monaten der Kontakt zur Sonde verloren ging und die Mission vorzeitig beendet wurde, bewertete die ISRO die Mission als erfolgreich. Am 5. November 2013 startete sie ihre Mission zum Mars erfolgreich. Die transportierte Raumsonde Mangalyaan trägt fünf Instrumente zum Mars, um ihn zu studieren, aber sein primäres Ziel ist es, als "Technologie-Demonstrator" für künftige interplanetare Sonden zu dienen.