Reaction Engines Limited | |
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Rechtsform | Limited Company |
Gründung | 1989 |
Sitz | Abingdon (Oxfordshire), England |
Leitung | Nigel McNair Scott (Chairman), Alan Bond (CEO)[1] |
Mitarbeiterzahl | > 50[2] |
Branche | Luft- und Raumfahrttechnik |
Website | www.reactionengines.co.uk |
Reaction Engines Limited (REL) ist ein britisches Luft- und Raumfahrtunternehmen mit Sitz im englischen Abingdon (Oxfordshire). Sein bekanntestes Projekt ist die Raumfähre Skylon.
Reaction Engines wurde 1989 von Alan Bond (Leitender Ingenieur des Projekt Daedalus der British Interplanetary Society), Richard Varvill und John Scott-Scott (beide Rolls-Royce-Chefingenieure des RB545-Projekts) gegründet. Sie arbeiteten bereits zusammen am HOTOL-Projekt, bevor dieses 1988 aufgrund technischer Hürden eingestellt wurde.
Das Unternehmen forscht im Bereich Antriebsmethoden für die Raumfahrt, die sich zurzeit hauptsächlich auf die SABRE-Triebwerke von Skylon konzentrieren.
Die Arbeitsverteilung sieht folgendermaßen aus:
Skylon bezeichnet den Entwurf eines wiederverwendbaren SSTO (single-stage-to-orbit)-Raumflugzeugs mit neuartigen Kombitriebwerken (SABRE).
Die Entwicklung von Skylon und seinem SABRE-Triebwerk erfolgt privat, um Probleme und Behinderungen wie bei HOTOL zu vermeiden.
Derzeit konzentrieren sich die Bemühungen auf die Vorkühler und Wärmetauscher des Triebwerks. Finanziert wird das Ganze nicht nur durch Verkauf von Erkenntnissen und Beratung, REL erhält auch Mittel von der ESA, um die Anwendbarkeit seiner Technologie für das Lapcat-Programm zu prüfen.
Im Februar 2009 gab die ESA bekannt, dass sie sich zu einem Teil an der Finanzierung des Triebwerks beteilige, damit bis 2011 ein funktionierender Prototyp hergestellt werde.[3][4]
Im November 2012 verkündete Reaction Engines, dass eine Reihe von Tests zur Prüfung der Kühler-Technologie erfolgreich abgeschlossen wurden. Dies ist eine der Haupthürden zur Fertigstellung des Projekts. Nach Auswertung der Daten zum Triebwerksvorkühler und Wärmetauscher nahm die ESA an, dass die zur Fortsetzung der Triebwerksentwicklung benötigte Technologie vorhanden sei.[5][6]
Am 5. Februar 2008 verkündete REL Entwürfe für ein Passagierflugzeug, das mit Hyperschallgeschwindigkeit (Mach 5+) non-stop um die halbe Erde fliegen können werde.[7]
Das Triebwerk der A2, die SCIMITAR, basiert auf dem SABRE-Antrieb, allerdings ohne dessen Raketeneigenschaften, da es in erster Linie für atmosphärische Flüge optimiert wird.
Reaction Engines Ltd. forscht auch im Gebiet „Fortgeschrittene Raumflüge“.
Obwohl ausschließlich zum Positionieren und Zurückholen von Satelliten gedacht, ist für Skylon ein Passagiermodul geplant.[8]
Dieses Modul passt perfekt in die Nutzlastbucht und soll 24 Passagiere und 1 Besatzungsmitglied transportieren können. Es gibt einen Andockadapter für die Internationale Raumstation und eine passende Luftschleuse. Space Shuttle-ähnliche Fenster auf der Oberseite der Fähre sollen es den Passagieren ermöglichen, die Aussicht zu genießen. Es sind außerdem eine Weltraum-Toilette, ein Waschraum und andere hygienische Einrichtungen vorhanden, sowie ein Lebenserhaltungssystem unter dem Boden und verschiedene Bereiche zum Verstauen von Ausrüstung und Ladung.
Die Orbital Base Station (OBS) ist das Konzept einer künftigen, expandierbaren Raumstation, die nicht nur ein wesentlicher Bestandteil späterer Weltraum-Transportsysteme werden, sondern auch bei bemannten Mond- und Marsmissionen als Ausgangspunkt fungieren soll. Bis zu vier Skylon-Raumfähren sollen gleichzeitig andocken können, wobei durch einen neuen Andockmechanismus die Wahrscheinlichkeit von Schäden bei den Raumfähren und der Raumstation minimiert werden soll.[9][10]
Der Aufbau soll wie bei der ISS und Mir aus mehreren aneinandergekoppelten Modulen bestehen. Sie soll zylindrisch aufgebaut sein, was genug Platz bieten soll v.a. um Wartungsarbeiten an Raumschiffen durchzuführen. Außerdem bietet diese Struktur die Möglichkeit Habitation Module, Roboterarme sowie Treibstoff-Behälter zum Auftanken von Raumschiffen anzudocken.
Das FLUYT Orbital Transfer Vehicle (OTV) bezeichnet das Konzept eines zukünftigen Raumschleppers. Es soll an ein Raumschiff andocken können, um dessen Fracht dann in den gewünschten Orbit zu bewegen. Wie alle anderen Weltraum-Projekte von REL hängt OTV von Skylon ab. Das OTV soll in die Frachtbucht des Raumflugzeugs passen und so auch ins All transportiert werden. Dort wird es dann u.a. beim Aufbau der Orbital Base Station helfen und ist als wesentlicher Bestandteil des Reaction Engines TROY-Projekts vorgesehen.[11]