Die Satellitenfotogrammetrie ist eine Methode zur präzisen fotografischen Beobachtung künstlicher Erdsatelliten. Sie wurde um 1955 - schon einige Jahre vor Beginn der Raumfahrt - aus den Erfahrungen der Astrometrie entwickelt und führte zwischen 1960 und 1980 zu einer ersten Hochblüte der Satellitengeodäsie, insbesondere
Die fotografische Aufnahme der Satelliten kann mit Kameras von dreierlei Art erfolgen:
Die fotografische Richtungsmessung ist heute gegenüber anderen Methoden wie GPS, Interferometrie oder elektronische Distanzmessung mit Lasern in den Hintergrund getreten. Ihr Vorteil, durch den Sternhintergrund ein absolutes Bezugssystem zu bieten, könnte allerdings durch die seit 10 Jahren immer größer herstellbaren CCD-Sensoren eine Renaissance erfahren.
Daher werden an verschiedenen Observatorien und Instituten die Kameras vom Typ 1 und 2 von den klassischen (inzwischen teuren!) Fotoplatten auf andere, digitale Sensoren umgebaut. Hingegen sind die Kameras vom Typ 3, die mit Filmen arbeiten, nun großteils stillgelegt.
Eine immer vordringlichere Anwendung ist die Suche nach Weltraummüll, der in Form von über 10.000 "Space Debris" eine zunehmende Gefahr für den erdnahe Raumfahrt darstellt. Mit modernen Kameras der Satellitenfotogrammetrie kann man auf Erdumlaufbahnen bis zu 10 cm kleine Stücke aufspüren, deren Bahnbestimmung bei "toten" (nicht mehr sendeaktiven) Flugkörpern derzeit auf keine andere Methode möglich ist.
Die Auswertung der Fotoplatten bzw. der Digitalbilder erfolgt am Stereokomparator bzw. durch halbautomatische (am Bildschirm editierbare) Software. Die Koordinatentransformation zwischen den Messbildern und dem System der Sternörter erfolgt entweder nach der astrometrischen oder der fotogrammetrischen Methode. Erstere setzt affine oder polynomiale Beziehungen an, die zweite Verfahrensgruppe modelliert hingegen den optischen Strahlengang.
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