Die Schmelzenthalpie
Die zugeführte Energie wird dazu aufgewendet, anziehende intramolekulare Kräfte zwischen den Teilchen (Atome, Moleküle oder Ionen) der Probe zu überwinden, sodass beim Schmelzen die Geschwindigkeit der Teilchen und damit die Temperatur des Stoffes nicht ansteigen (unendliche Wärmekapazität).
Die Schmelzenthalpie eines Stoffes weist den gleichen Betrag auf wie die Kristallisationsenthalpie, die bei seiner Kristallisation frei wird. Um zu kennzeichnen, dass die Probe (das System) beim Schmelzen Energie aufnimmt und beim Erstarren abgibt/verliert, weist die Schmelzenthalpie ein positives und die Erstarrungsenthalpie ein negatives Vorzeichen auf:
Die Schmelzenthalpie ist eine Energie. Im Internationalen Größensystem (ISQ) hat sie daher die Dimension
und somit im Internationalen Einheitensystem (SI) die kohärente Einheit Joule:[1]
Die zur Schmelzenthalpie gehörige Stoffkonstante ist die spezifische Schmelzenthalpie
Sie wird dementsprechend in der Einheit Joule pro Kilogramm angegeben:[1]
In der Chemie ist statt der spezifischen die molare Schmelzenthalpie
Die Einheit lautet somit Joule pro Mol:[2]
Um bei typischen Stoffen handliche Zahlenwerte zu erhalten, werden die Werte der molaren Schmelzenthalpie gewöhnlich nicht in Joule pro Mol (J/mol), sondern in Kilojoule pro Mol (kJ/mol) angegeben. Beim Rechnen mit molaren Enthalpien in kJ/mol ist zu beachten, dass diese Einheit nicht kohärent ist.
Die spezifische Schmelzenthalpie und die molare Schmelzenthalpie lassen sich mithilfe der molaren Masse
Das von der IUPAC für die molare Schmelzenthalpie empfohlene Größenzeichen lautet abweichend
Die Schmelzenthalpie ergibt sich aus der Differenz der Enthalpie
Analog ergibt sich die Schmelzenergie aus der Differenz deren inneren Energien:
Aufgrund der fundamentalen thermodynamischen Beziehung
ergibt sich damit folgender Zusammenhang zwischen Schmelzenthalpie und -energie: