Ein Whiteout ist ein meteorologisches Phänomen, das vor allem in Polargebieten und im Hochgebirge auftritt.
Als Whiteout wird die Helligkeit beschrieben, die bei schneebedecktem Boden und gedämpftem Sonnenlicht (durch Bewölkung, Nebel oder Schneefall) beobachtet werden kann. Aufgrund der starken diffusen Reflexion des Sonnenlichts und der damit einhergehenden sehr hohen minimalen Leuchtdichte kommt es zu einer sehr starken Kontrastverringerung, das gesamte Blickfeld scheint gleichmäßig hell zu sein. Das hat ein Verschwinden des Horizontes zur Folge; Boden und Himmel gehen nahtlos ineinander über. Auch Konturen oder Schatten sind nicht mehr erkennbar und der Beobachter hat das Gefühl, sich in einem völlig leeren, unendlich ausgedehnten grauen Raum zu befinden. Bei entsprechend veranlagten Personen kann das zu einer starken psychischen Belastung führen, die sich oft durch Beklemmung und Angstgefühle äußert. Physisch macht sich der Whiteout durch Desorientierung und Beeinträchtigung des Gleichgewichtssinns bemerkbar.
Whiteouts stellen im Bergsport einen ernstzunehmenden Gefahrenfaktor dar: Aus Sicherheitsgründen sollten Gruppen eng zusammenbleiben und sich, wenn überhaupt, nur langsam fortbewegen. In absturzgefährdetem Gebiet sollten sie möglichst das Ende eines Whiteout abwarten und vorläufig auf jede Fortbewegung verzichten, da Hindernisse oder Abgründe nicht mehr erkannt und Entfernungen und die Steilheit des Untergrundes nicht mehr abgeschätzt werden können.
Auch für Flugzeuge, die nach Sicht fliegen, stellt ein Whiteout eine ernsthafte Bedrohung dar, da im Sichtflug die Fluglage des Luftfahrzeugs in Bezug auf den natürlichen Horizont beurteilt und auch der erforderliche Abstand zu Hindernissen nach Sicht eingehalten wird. Allerdings werden in der Luftfahrt auch Situationen, in denen der Horizont unabhängig von der Lichtsituation durch starke Sichtweiteneinschränkung wegen Nebel oder Schneefall verschwindet, als Whiteout bezeichnet.