Brillouin-Funktion: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Brillouin-Funktion''' <math>B(x)</math> (nach dem französisch-amerikanischen Physiker [[Léon Brillouin]]) ist eine [[spezielle Funktion]], die aus der [[Quantenmechanik|quantenmechanischen]] Beschreibung eines [[Paramagnet]]en hervorgeht:
Die '''Brillouin-Funktion''' <math>B(x)</math> (nach dem französisch-amerikanischen Physiker [[Léon Brillouin]] (1889–1969)) ist eine [[spezielle Funktion]], die aus der [[Quantenmechanik|quantenmechanischen]] Beschreibung eines [[Paramagnet]]en hervorgeht:


:<math>\begin{align}
:<math>\begin{alignat}{2}
B_J(x) & = \frac{2J + 1}{2J} \cdot \coth \left( \frac{2J + 1}{2J} \, x \right) - \frac{1}{2J} \cdot \coth \left( \frac{1}{2J} \, x \right)\
B_J(x) & = \frac{2J + 1}{2J} \cdot \coth \left( \frac{2J + 1}{2J} \, x \right)                         &&- \frac 1{2J} \cdot \coth \left( \frac{1}{2J} \, x \right)\
       & = \left( 1 + \frac{1}{2J} \right) \cdot \coth \left[ \left( 1 + \frac{1}{2J} \right) x \right] - \frac{1}{2J} \cdot \coth \left( \frac{1}{2J} \, x \right)
       & = \left( 1 + \frac{1}{2J} \right) \cdot \coth \left[ \left( 1 + \frac{1}{2J} \right) x \right] &&- \frac 1{2J} \cdot \coth \left( \frac{1}{2J} \, x \right)
\end{align}</math>
\end{alignat}</math>


Dabei bezeichnet&nbsp;''J'' in der physikalischen Anwendung die [[Quantenzahl #Gesamtdrehimpulsquantenzahl|Gesamtdrehimpulsquantenzahl]].
Die [[Formelzeichen]] stehen für folgende [[Physikalische Größe|Größen]]:
* <math>J</math> in der physikalischen Anwendung für die [[Quantenzahl #Gesamtdrehimpulsquantenzahl|Gesamtdrehimpulsquantenzahl]]
* <math>\coth</math> für den [[Kotangens hyperbolicus]].


Bei der Beschreibung eines Paramagneten ist es sinnvoll, den Parameter <math>\xi</math> einzuführen:
== Verwendung ==
Mit der Brillouin-Funktion kann die [[Magnetisierung]] <math>M</math> eines Paramagneten der [[Stoffmenge]] <math>N</math> in einem äußeren Magnetfeld formuliert werden:


::<math>\xi = \frac{m B}{k_B \, T} = \frac{g \mu_B \, J B}{k_B \, T}</math>
:<math>\begin{align}
M &= N m B_J(\xi)\
\Leftrightarrow B_J(\xi) &= \frac{M}{N m}.
\end{align}</math>


Die einzelnen [[Formelzeichen]] stehen für folgende [[Physikalische Größe|Größen]]:
mit
*''m'' – [[Magnetisches Moment]] eines Teilchens
* dem [[Magnetisches Moment|magnetischen Moment]] <math>m</math> eines Teilchens
*''B'' – Betrag des angelegten äußeren [[magnetische Flussdichte|Magnetfeldes]]
* dem Parameter <math>\xi = \frac{m B}{k_\mathrm B \, T} = \frac{g \mu_\mathrm B \, J B}{k_\mathrm B \, T}</math>
*''<math>k_B</math>'' – [[Boltzmann-Konstante]]
** dem Betrag <math>B</math> der [[magnetische Flussdichte|magnetischen Flussdichte]] des angelegten äußeren [[Magnetische Flussdichte|Magnetfeldes]]
*''T'' – [[Absolute Temperatur]]
** der [[Boltzmann-Konstante]] <math>k_\mathrm B</math>
*''g'' – [[Landé-Faktor]]
** der [[Absolute Temperatur|absoluten Temperatur]] <math>T</math>
*''<math>\mu_B</math>'' – [[Bohrsches Magneton]]
** dem [[Landé-Faktor]] <math>g</math>
* <math>\coth</math> - [[Kotangens Hyperbolicus]].
** dem [[Bohrsches Magneton|Bohrschen Magneton]] <math>\mu_\mathrm B</math>.


Mit dem Parameter <math>\xi</math> kann die [[Magnetisierung]]&nbsp;''M'' eines Paramagneten mit der [[Stoffmenge]]&nbsp;''N'' in einem äußeren Magnetfeld formuliert werden:
Eine weitere, [[Semiklassische Näherung|halb-klassische Beschreibung]] eines Paramagneten geschieht mit Hilfe der [[Langevin-Funktion]] <math>L</math>, die sich im [[Grenzwert (Funktion)|Limes]] <math>J \to \infty</math> und zugleich <math>g \mu_\mathrm B \to 0</math> aus der Brillouin-Funktion ergibt (wobei das magnetische Gesamtmoment konstant bleibt):


:<math>\, M = N m B_J(\xi) \Leftrightarrow B_J(\xi) = \frac{M}{N m}.</math>
:<math>\begin{align}
 
                    M &= N m L(\xi)\
Eine weitere, [[Semiklassische Näherung|halb-klassische Beschreibung]] eines Paramagneten geschieht mit Hilfe der [[Langevin-Funktion]] <math>L</math>, die sich im [[Grenzwert (Funktion)|Limes]] <math>J \to \infty</math> und zugleich <math>g \mu_B \to 0</math> aus der Brillouin-Funktion ergibt (wobei das magnetische Gesamtmoment konstant bleibt):
\Leftrightarrow L(\xi) &= \frac{M}{N m}.
 
\end{align}</math>
:<math>\, M = N m L(\xi) \Leftrightarrow L(\xi) = \frac{M}{N m}.</math>


== Literatur ==
== Literatur ==

Aktuelle Version vom 29. Juni 2019, 21:54 Uhr

Brillouin-Funktion
für verschiedene Werte von J

Die Brillouin-Funktion B(x) (nach dem französisch-amerikanischen Physiker Léon Brillouin (1889–1969)) ist eine spezielle Funktion, die aus der quantenmechanischen Beschreibung eines Paramagneten hervorgeht:

BJ(x)=2J+12Jcoth(2J+12Jx)12Jcoth(12Jx)=(1+12J)coth[(1+12J)x]12Jcoth(12Jx)

Die Formelzeichen stehen für folgende Größen:

Verwendung

Mit der Brillouin-Funktion kann die Magnetisierung M eines Paramagneten der Stoffmenge N in einem äußeren Magnetfeld formuliert werden:

M=NmBJ(ξ)BJ(ξ)=MNm.

mit

Eine weitere, halb-klassische Beschreibung eines Paramagneten geschieht mit Hilfe der Langevin-Funktion L, die sich im Limes J und zugleich gμB0 aus der Brillouin-Funktion ergibt (wobei das magnetische Gesamtmoment konstant bleibt):

M=NmL(ξ)L(ξ)=MNm.

Literatur

  • Torsten Fließbach: Statistische Physik – Lehrbuch zur Theoretischen Physik IV. Elsevier-Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2006.

Weblinks