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imported>FerdiBf K (Kleinschreibung von Adjektiven) |
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Die Poisson-Gleichung lautet allgemein | Die Poisson-Gleichung lautet allgemein | ||
:<math style = "border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em">-\Delta u = f</math> | :<math style="border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em;">-\Delta u = f</math> | ||
Dabei bezeichnet | Dabei bezeichnet | ||
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Um die Poisson-Gleichung zu lösen, müssen noch weitere Informationen gegeben sein, z. B. in Form einer [[Dirichlet-Randbedingung]]: | Um die Poisson-Gleichung zu lösen, müssen noch weitere Informationen gegeben sein, z. B. in Form einer [[Dirichlet-Randbedingung]]: | ||
:<math> \begin{cases} -\Delta u & = f & \text{in} &\Omega \\ \quad u & = g & \text{auf} & \partial\Omega \end{cases} </math> | : <math> \begin{cases} -\Delta u & = f & \text{in} &\Omega \\ \quad u & = g & \text{auf} & \partial\Omega \end{cases} </math> | ||
mit <math>\Omega \subset \R^n</math> offen und beschränkt. | mit <math>\Omega \subset \R^n</math> offen und beschränkt. | ||
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In diesem Fall konstruiert man eine Lösung mithilfe der [[Fundamentallösung]] <math>\Phi</math> der Laplace-Gleichung: | In diesem Fall konstruiert man eine Lösung mithilfe der [[Fundamentallösung]] <math>\Phi</math> der Laplace-Gleichung: | ||
:<math>\Phi(x) := \begin{cases} | : <math>\Phi(x) := \begin{cases} | ||
-\dfrac{1}{2\pi}\ln |x| & n = 2 \\ | -\dfrac{1}{2\pi}\ln |x| & n = 2 \\ | ||
\dfrac{1}{(n-2)\omega_n} \cdot \dfrac{1}{|x|^{n-2}} & n \ge 3 | \dfrac{1}{(n-2)\omega_n} \cdot \dfrac{1}{|x|^{n-2}} & n \ge 3 | ||
\end{cases}</math> | \end{cases}</math> | ||
Dabei bezeichnet <math>\omega_n = \tfrac{2\pi^\frac{n}{2}}{\Gamma(\frac{n}{2})}</math> den Flächeninhalt der [[Sphäre (Mathematik)|Einheitssphäre]] im n-dimensionalen [[Euklidischer Raum| | Dabei bezeichnet <math>\omega_n = \tfrac{2\pi^\frac{n}{2}}{\Gamma(\frac{n}{2})}</math> den Flächeninhalt der [[Sphäre (Mathematik)|Einheitssphäre]] im <math>n</math>-dimensionalen [[Euklidischer Raum|euklidischen Raum]]. | ||
Durch die [[Faltung (Mathematik)|Faltung]] <math>(\Phi * f)</math> erhält man eine Lösung der Poisson-Gleichung. | Durch die [[Faltung (Mathematik)|Faltung]] <math>(\Phi * f)</math> erhält man eine Lösung der Poisson-Gleichung. | ||
Um auch die Randwertbedingung zu erfüllen, kann man die [[Greensche Funktion#Partielle Differentialgleichungen| | Um auch die Randwertbedingung zu erfüllen, kann man die [[Greensche Funktion#Partielle Differentialgleichungen|greensche Funktion]] verwenden | ||
:<math>G(x,y) := \Phi(y-x) - \phi^x(y)</math> | : <math>G(x,y) := \Phi(y-x) - \phi^x(y)</math> | ||
<math>\phi^x</math> ist dabei eine Korrekturfunktion, die | <math>\phi^x</math> ist dabei eine Korrekturfunktion, die | ||
::<math> \begin{cases} \Delta \phi^x = 0 &\text{in} \ \Omega \\ \phi^x = \Phi(y-x) &\text{auf} \ \partial\Omega \end{cases} </math> | :: <math> \begin{cases} \Delta \phi^x = 0 &\text{in} \ \Omega \\ \phi^x = \Phi(y-x) &\text{auf} \ \partial\Omega \end{cases} </math> | ||
erfüllt. Sie ist im Allgemeinen von <math>\Omega</math> abhängig und nur für einfache Gebiete leicht zu finden. | erfüllt. Sie ist im Allgemeinen von <math>\Omega</math> abhängig und nur für einfache Gebiete leicht zu finden. | ||
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Kennt man <math>G(x,y)</math>, so ist eine Lösung des Randwertproblems von oben gegeben durch | Kennt man <math>G(x,y)</math>, so ist eine Lösung des Randwertproblems von oben gegeben durch | ||
:<math>u(x) = -\int_{\partial\Omega}g(y)\frac{\partial G(x,y)}{\partial n}\mathrm{d}\sigma(y) + \int_\Omega f(y) G(x,y) \mathrm{d}y</math> | : <math>u(x) = -\int_{\partial\Omega}g(y)\frac{\partial G(x,y)}{\partial n}\mathrm{d}\sigma(y) + \int_\Omega f(y) G(x,y) \mathrm{d}y</math> | ||
wobei <math>\sigma</math> das [[Oberflächenmaß]] auf <math>\partial\Omega</math> bezeichne. | wobei <math>\sigma</math> das [[Oberflächenmaß]] auf <math>\partial\Omega</math> bezeichne. | ||
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== Anwendungen in der Physik == | == Anwendungen in der Physik == | ||
Der Poisson-Gleichung genügen beispielsweise das [[Coulombpotential|elektrostatische Potential]] und das [[Gravitationspotential]], jeweils mit Formelzeichen <math>\Phi</math>. Dabei ist die Funktion <math>f</math> proportional zur elektrischen [[Ladungsdichte]] bzw. zur [[Massendichte]]. | Der Poisson-Gleichung <math style="border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em;">\Delta \Phi(\mathbf r) = f(\mathbf r)</math> genügen beispielsweise das [[Coulombpotential|elektrostatische Potential]] und das [[Gravitationspotential]], jeweils mit Formelzeichen <math>\Phi</math>. Dabei ist die Funktion <math>f</math> proportional zur elektrischen [[Ladungsdichte]] bzw. zur [[Massendichte]] <math>\rho(\mathbf r).</math> | ||
Ist <math>f(\mathbf r)</math> überall bekannt, so ist die allgemeine Lösung der Poisson-Gleichung, die für große Abstände gegen Null geht, das Integral<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Nolting |Titel=Grundkurs theoretische Physik |Band=3. Elektrodynamik. |Auflage=[Online-ausg. der] 8. [gedr.] |Verlag=Springer |Ort=Berlin |Datum= |ISBN=978-3-540-71252-7}}</ref> | |||
:<math>\Phi(\mathbf | : <math>\Phi(\mathbf r)=-\frac 1 {4\,\pi} \int \mathrm d^3 r' \, \frac{f(\mathbf r')}{|\mathbf r - \mathbf r'|}</math>. | ||
In Worten: jede [[Ladung (Physik)|Ladung]] <math>\mathrm d^3 | In Worten: jede [[Ladung (Physik)|Ladung]] <math>\mathrm d^3 r' \, f(\mathbf r')</math> am Ort <math>\mathbf r'</math> im | ||
kleinen Gebiet der Größe <math>\mathrm d^3 | kleinen Gebiet der Größe <math>\mathrm d^3 r'</math> trägt additiv bei zum Potential <math>\Phi</math> am Ort <math>\mathbf r</math> mit ihrem elektrostatischen oder Gravitationspotential: | ||
::<math>\frac{\mathrm d^3 | :: <math>-\frac{\mathrm d^3 r' \,f(\mathbf r')}{4\,\pi\,|\mathbf r - \mathbf r' |}</math> | ||
=== Elektrostatik === | === Elektrostatik === | ||
Da das [[ | Da das [[Elektrostatisches Feld|elektrostatische Feld]] ein [[Konservative Kraft|konservatives Feld]] ist, kann es über den [[Gradient (Mathematik)|Gradienten]] <math>\nabla \Phi</math> eines [[Potential (Physik)|Potentials]] <math>\Phi(\mathbf r)</math> ausgedrückt werden: | ||
:<math>\mathbf E(\mathbf r) = -\nabla \Phi(\mathbf r).</math> | : <math>\mathbf E(\mathbf r) = -\nabla \Phi(\mathbf r).</math> | ||
Mit Anwendung der [[Divergenz eines Vektorfeldes|Divergenz]] ergibt sich | Mit Anwendung der [[Divergenz eines Vektorfeldes|Divergenz]] ergibt sich | ||
:<math>\nabla \cdot \mathbf E(\mathbf r)= -\Delta \Phi(\mathbf r)</math> | : <math>\nabla \cdot \mathbf E(\mathbf r)= -\Delta \Phi(\mathbf r)</math> | ||
mit dem [[Laplace-Operator]] <math>\Delta</math>. | mit dem [[Laplace-Operator]] <math>\Delta</math>. | ||
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Gemäß der ersten [[Maxwell-Gleichungen|Maxwellgleichung]] gilt jedoch auch | Gemäß der ersten [[Maxwell-Gleichungen|Maxwellgleichung]] gilt jedoch auch | ||
:<math>\nabla \cdot \mathbf E(\mathbf r) = \frac{\rho(\mathbf r)}{\varepsilon}</math> | : <math>\nabla \cdot \mathbf E(\mathbf r) = \frac{\rho(\mathbf r)}{\varepsilon}</math> | ||
mit | mit | ||
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Damit folgt für die Poisson-Gleichung des elektrischen Feldes | Damit folgt für die Poisson-Gleichung des elektrischen Feldes | ||
:<math style = "border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em">\Delta \Phi(\mathbf r) = -\frac{\rho(\mathbf r)}{\varepsilon}</math> | : <math style="border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em;">\Delta \Phi(\mathbf r) = -\frac{\rho(\mathbf r)}{\varepsilon}</math> | ||
Der Spezialfall <math>\rho(\mathbf r)=0</math> für jeden Ort im betrachteten Gebiet wird als [[Laplace-Gleichung#Bedeutung_in_der_Physik|Laplace-Gleichung der Elektrostatik]] bezeichnet. | |||
=== Elektrodynamik stationärer Ströme === | === Elektrodynamik stationärer Ströme === | ||
Als Beispiel wird hier der Emitter einer Silizium-[[Solarzelle]] betrachtet, der in guter Näherung als rein zweidimensional beschrieben werden kann. Der Emitter befinde sich in der x-y-Ebene, die z-Achse zeige in die Basis hinein. Die laterale Flächenstromdichte <math>\mathbf j(x,y)</math> im Emitter hängt von der am Emitter auftretenden z-Komponente der (Volumen-)Stromdichte <math>J_z(x,y,z=0)</math> der Basis ab, was durch die Kontinuitätsgleichung in der Form | Als Beispiel wird hier der Emitter einer Silizium-[[Solarzelle]] betrachtet, der in guter Näherung als rein zweidimensional beschrieben werden kann. Der Emitter befinde sich in der x-y-Ebene, die z-Achse zeige in die Basis hinein. Die laterale Flächenstromdichte <math>\mathbf j(x,y)</math> im Emitter hängt von der am Emitter auftretenden z-Komponente der (Volumen-)Stromdichte <math>J_z(x,y,z=0)</math> der Basis ab, was durch die Kontinuitätsgleichung in der Form | ||
:<math>\nabla_2 \cdot \mathbf j(x,y) = -J_z(x,y,z=0)</math> | : <math>\nabla_2 \cdot \mathbf j(x,y) = -J_z(x,y,z=0)</math> | ||
beschrieben werden kann (mit dem zweidimensionalen [[Nabla-Operator]] <math>\nabla_2</math>). Die Flächenstromdichte hängt über das [[ | beschrieben werden kann (mit dem zweidimensionalen [[Nabla-Operator]] <math>\nabla_2</math>). Die Flächenstromdichte hängt über das [[Ohmsches Gesetz#Lokale Betrachtungsweise|lokale ohmsche Gesetz]] mit dem lateralen elektrischen Feld im Emitter zusammen: <math>\mathbf j(x,y) = R_{\Box}^{-1} \mathbf E(x,y)</math>; hier ist <math>R_{\Box}</math> der als homogen angenommene spezifische [[Flächenwiderstand]] des Emitters. Schreibt man (wie im Abschnitt zur Elektrostatik diskutiert) das elektrische Feld als Gradient des elektrischen Potentials, <math>\mathbf E(x,y) = -\nabla_2 \Phi(x,y)</math>, so erhält man für die Potentialverteilung im Emitter eine Poisson-Gleichung in der Form | ||
:<math style = "border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em">\Delta_2 \Phi(x,y) = R_{\Box} J_z(x,y,z=0).</math> | : <math style="border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em;">\Delta_2 \Phi(x,y) = R_{\Box} J_z(x,y,z=0).</math> | ||
=== Gravitation === | === Gravitation === | ||
Ebenso wie das elektrostatische Feld | |||
<math>\mathbf E(\mathbf r) = \frac{1}{4 \pi \varepsilon} \int \rho_\mathrm{el}\left(\mathbf r'\right) \frac{\mathbf r - \mathbf r'}{\left|\mathbf r - \mathbf r'\right|^3} \; dx'\,dy'\,dz'=-\nabla \Phi_\mathrm{el}(\mathbf r)</math>, | |||
ist auch das [[Gravitationsbeschleunigung|Gravitationsfeld]] '''g''' ein konservatives Feld: | |||
: <math>\mathbf g (\mathbf r) = -G \int \rho_\mathrm{m}\left(\mathbf r'\right) \frac{\mathbf r - \mathbf r'}{\left|\mathbf r - \mathbf r'\right|^3} \; dx'\,dy'\,dz'=-\nabla \Phi_\mathrm{m}(\mathbf r)</math>. | |||
Dabei ist | Dabei ist | ||
* ''G'' die [[Gravitationskonstante]] | * ''G'' die [[Gravitationskonstante]] | ||
* | *<math>\rho_\mathrm{m}(\mathbf r')</math> die Massendichte. | ||
Da nur die Ladungen durch Massen und <math>\frac{1}{4 \pi \varepsilon}</math> durch <math>-G</math> ersetzt werden, gilt analog zur ersten Maxwellgleichung | |||
: <math>\nabla \cdot \mathbf g = -4 \pi G \rho_\mathrm m(\mathbf r)</math>. | |||
Damit ergibt sich die Poisson-Gleichung der Gravitation zu | |||
:<math>\nabla \cdot \mathbf | : <math>\nabla \mathbf g=-\nabla \cdot (\nabla \Phi_\mathrm m(\mathbf r)) = -4 \pi \cdot G \cdot \rho_\mathrm m(\mathbf r) \Leftrightarrow</math> | ||
: <math style="border: 1px black; border-style: solid; padding: 1em;">\Delta \Phi_\mathrm m(\mathbf r) = 4 \pi \cdot G \cdot \rho_\mathrm m(\mathbf r)</math>. | |||
:<math>\mathbf | |||
: | == Literatur == | ||
: | * [[Richard Courant]], [[David Hilbert]]: ''Methoden der mathematischen Physik.'' Band 1. Springer, Berlin u. a. 1924 (= ''Die Grundlehren der mathematischen Wissenschaften'', 12). 4. Auflage, ebenda 1993, ISBN 3-540-56796-8. | ||
* [[Lawrence C. Evans]]: ''Partial Differential Equations.'' American Mathematical Society, Providence RI 1998, ISBN 0-8218-0772-2 (= ''Graduate studies in mathematics'' 19). | |||
== | == Einzelnachweise == | ||
<references /> | |||
[[Kategorie:Partielle Differentialgleichung]] | [[Kategorie:Partielle Differentialgleichung]] | ||
[[Kategorie:Elektrostatik]] | [[Kategorie:Elektrostatik]] | ||
[[Kategorie:Siméon Denis Poisson als Namensgeber]] |
Die Poisson-Gleichung, benannt nach dem französischen Mathematiker und Physiker Siméon Denis Poisson, ist eine elliptische partielle Differentialgleichung zweiter Ordnung, die als Teil von Randwertproblemen in weiten Teilen der Physik Anwendung findet.
Die Poisson-Gleichung lautet allgemein
Dabei bezeichnet
Um die Poisson-Gleichung zu lösen, müssen noch weitere Informationen gegeben sein, z. B. in Form einer Dirichlet-Randbedingung:
mit $ \Omega \subset \mathbb {R} ^{n} $ offen und beschränkt.
In diesem Fall konstruiert man eine Lösung mithilfe der Fundamentallösung $ \Phi $ der Laplace-Gleichung:
Dabei bezeichnet $ \omega _{n}={\tfrac {2\pi ^{\frac {n}{2}}}{\Gamma ({\frac {n}{2}})}} $ den Flächeninhalt der Einheitssphäre im $ n $-dimensionalen euklidischen Raum.
Durch die Faltung $ (\Phi *f) $ erhält man eine Lösung der Poisson-Gleichung.
Um auch die Randwertbedingung zu erfüllen, kann man die greensche Funktion verwenden
$ \phi ^{x} $ ist dabei eine Korrekturfunktion, die
erfüllt. Sie ist im Allgemeinen von $ \Omega $ abhängig und nur für einfache Gebiete leicht zu finden.
Kennt man $ G(x,y) $, so ist eine Lösung des Randwertproblems von oben gegeben durch
wobei $ \sigma $ das Oberflächenmaß auf $ \partial \Omega $ bezeichne.
Die Lösung kann man auch mithilfe des Perronverfahrens oder eines Variationsansatzes finden.
Der Poisson-Gleichung $ \Delta \Phi (\mathbf {r} )=f(\mathbf {r} ) $ genügen beispielsweise das elektrostatische Potential und das Gravitationspotential, jeweils mit Formelzeichen $ \Phi $. Dabei ist die Funktion $ f $ proportional zur elektrischen Ladungsdichte bzw. zur Massendichte $ \rho (\mathbf {r} ). $
Ist $ f(\mathbf {r} ) $ überall bekannt, so ist die allgemeine Lösung der Poisson-Gleichung, die für große Abstände gegen Null geht, das Integral[1]
In Worten: jede Ladung $ \mathrm {d} ^{3}r'\,f(\mathbf {r} ') $ am Ort $ \mathbf {r} ' $ im kleinen Gebiet der Größe $ \mathrm {d} ^{3}r' $ trägt additiv bei zum Potential $ \Phi $ am Ort $ \mathbf {r} $ mit ihrem elektrostatischen oder Gravitationspotential:
Da das elektrostatische Feld ein konservatives Feld ist, kann es über den Gradienten $ \nabla \Phi $ eines Potentials $ \Phi (\mathbf {r} ) $ ausgedrückt werden:
Mit Anwendung der Divergenz ergibt sich
mit dem Laplace-Operator $ \Delta $.
Gemäß der ersten Maxwellgleichung gilt jedoch auch
mit
Damit folgt für die Poisson-Gleichung des elektrischen Feldes
Der Spezialfall $ \rho (\mathbf {r} )=0 $ für jeden Ort im betrachteten Gebiet wird als Laplace-Gleichung der Elektrostatik bezeichnet.
Als Beispiel wird hier der Emitter einer Silizium-Solarzelle betrachtet, der in guter Näherung als rein zweidimensional beschrieben werden kann. Der Emitter befinde sich in der x-y-Ebene, die z-Achse zeige in die Basis hinein. Die laterale Flächenstromdichte $ \mathbf {j} (x,y) $ im Emitter hängt von der am Emitter auftretenden z-Komponente der (Volumen-)Stromdichte $ J_{z}(x,y,z=0) $ der Basis ab, was durch die Kontinuitätsgleichung in der Form
beschrieben werden kann (mit dem zweidimensionalen Nabla-Operator $ \nabla _{2} $). Die Flächenstromdichte hängt über das lokale ohmsche Gesetz mit dem lateralen elektrischen Feld im Emitter zusammen: $ \mathbf {j} (x,y)=R_{\Box }^{-1}\mathbf {E} (x,y) $; hier ist $ R_{\Box } $ der als homogen angenommene spezifische Flächenwiderstand des Emitters. Schreibt man (wie im Abschnitt zur Elektrostatik diskutiert) das elektrische Feld als Gradient des elektrischen Potentials, $ \mathbf {E} (x,y)=-\nabla _{2}\Phi (x,y) $, so erhält man für die Potentialverteilung im Emitter eine Poisson-Gleichung in der Form
Ebenso wie das elektrostatische Feld
$ \mathbf {E} (\mathbf {r} )={\frac {1}{4\pi \varepsilon }}\int \rho _{\mathrm {el} }\left(\mathbf {r} '\right){\frac {\mathbf {r} -\mathbf {r} '}{\left|\mathbf {r} -\mathbf {r} '\right|^{3}}}\;dx'\,dy'\,dz'=-\nabla \Phi _{\mathrm {el} }(\mathbf {r} ) $,
ist auch das Gravitationsfeld g ein konservatives Feld:
Dabei ist
Da nur die Ladungen durch Massen und $ {\frac {1}{4\pi \varepsilon }} $ durch $ -G $ ersetzt werden, gilt analog zur ersten Maxwellgleichung
Damit ergibt sich die Poisson-Gleichung der Gravitation zu