Modenkopplung: Unterschied zwischen den Versionen

Modenkopplung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Modenkopplung''' (englisch: mode locking) ist die Synchronisation der im [[Laser]] schwingenden Eigenzustände ([[Moden]]) zur Erzeugung von extrem kurzen [[Gepulster Laser|Lichtpulsen]] bis in den [[Femtosekunden-Laser|Femtosekunden]]-Bereich. Der Begriff Modenkopplung bezieht sich darauf, dass bei einer möglichst großen Anzahl von Moden eine konstante [[Phase (Schwingung)|Phasenbeziehung]] zueinander angestrebt wird. Die einzelnen Moden sind dann phasengekoppelt.
'''Modenkopplung''' (englisch: ''mode locking'') ist die [[Synchronisation]] der im [[Laser]] schwingenden Eigenzustände ([[Moden]]) zur Erzeugung von extrem kurzen [[Gepulster Laser|Lichtpulsen]] bis in den [[Femtosekunden-Laser|Femtosekunden]]-Bereich. Der Begriff Modenkopplung bezieht sich darauf, dass bei einer möglichst großen Anzahl von Moden eine konstante [[Phase (Schwingung)|Phasenbeziehung]] zueinander angestrebt wird. Die einzelnen Moden sind dann phasengekoppelt.


== Bandbreite und Modenanzahl ==
== Bandbreite und Modenanzahl ==
Die [[Bandbreite]] eines Lasers wird in erster Linie vom verwendeten [[Lasermedium]] bestimmt. So liegt die Verstärkungsbandbreite eines [[Helium-Neon-Laser]]s ([[Wellenlänge]] λ = 632,8 [[Nanometer|nm]]) bei ca. 0,002 nm. Es existieren aber auch extrem breitbandige Lasermedien wie z. B. der [[Titan:Saphir-Laser|Titan-Saphir-Laser]], der eine Bandbreite von ca. 400 nm aufweist (670–1070 nm).


Die Bandbreite eines Lasers wird in erster Linie vom verwendeten Lasermedium bestimmt. Die Verstärkungsbandbreite eines [[Helium-Neon-Laser]]s (Wellenlänge λ=632,8 nm) liegt bei ca. 0,002 nm. Es existieren aber auch extrem breitbandige Lasermedien wie z. B. der [[Titan:Saphir-Laser|Titan-Saphir-Laser]], der eine Bandbreite von ca. 400 nm aufweist (670–1070 nm).
In einem einfachen 2-Spiegel-Resonator ist der Abstand der Spiegel im Vergleich zur Wellenlänge meist sehr groß. Die Anzahl der möglichen Longitudinalmoden in diesem Resonator ist ebenfalls sehr groß und entspricht den [[Eigenfrequenz]]en des Resonators.


In einem einfachen 2-Spiegel-Resonator ist der Abstand der Spiegel im Vergleich zur Wellenlänge meist sehr groß. Die Anzahl der möglichen Longitudinalmoden
Die Frequenz zwischen zwei benachbarten Moden kann berechnet werden mit
in diesem Resonator entspricht den Eigenfrequenzen des Resonators und ist ebenfalls sehr groß.


Die Frequenz zwischen zwei benachbarten Moden kann mit <math>f=\tfrac{c}{2L}</math> berechnet werden, wobei <math>c</math> die Lichtgeschwindigkeit und <math>L</math> die Resonatorlänge ist. In einem Resonator von 1&nbsp;Meter Länge beträgt diese Frequenz 0,15&nbsp;GHz. Bei einem Helium-Neon-Laser (0,002&nbsp;nm Bandbreite bei einer Zentralwellenlänge λ=632,8&nbsp;nm entsprechen 1,5&nbsp;GHz Bandbreite) würde dies bedeuten, dass 10 Moden gleichzeitig existieren könnten. Bei einem Titan-Saphir-Laser mit einer Bandbreite von umgerechnet ca. 128 THz wären ca. 850.000 Moden gleichzeitig möglich.
:<math>f = \tfrac{c}{2L}</math>
 
mit
* der [[Lichtgeschwindigkeit]] <math>c</math>
* der Resonatorlänge <math>L</math>.
In einem Resonator von 1&nbsp;Meter Länge beträgt diese Frequenz 0,15&nbsp;GHz. Bei einem Helium-Neon-Laser (0,002&nbsp;nm Bandbreite bei einer Zentralwellenlänge λ=632,8&nbsp;nm entsprechen 1,5&nbsp;GHz Bandbreite) würde dies bedeuten, dass 10&nbsp;Moden gleichzeitig existieren könnten. Bei einem Titan-Saphir-Laser mit einer Bandbreite von umgerechnet ca. 128&nbsp;THz wären ca. 850.000&nbsp;Moden gleichzeitig möglich.


== Prinzip ==
== Prinzip ==
[[File:Modenkopplung.svg|thumb|In rot ist die Intensität von 75 Oszillatoren mit zufälligem Phasenbezug gezeigt. Die Oszillatoren haben die Mittenfrequenz <math>10^{14}</math>&nbsp;Hz und die Bandbreite 1&nbsp;Hz. In grün schwingen die gleichen Oszillatoren in Phase und ihre Amplitude ist mit 10&nbsp;GHz moduliert.]]
[[Datei:Modenkopplung.svg|mini|In rot ist die Intensität von 75&nbsp;[[Oszillator]]en mit zufälligem Phasenbezug gezeigt. Die Oszillatoren haben die [[Mittenfrequenz]] <math>10^{14}</math>&nbsp;[[Hertz (Einheit)|Hz]] und die [[Bandbreite]] 1&nbsp;Hz. In grün schwingen die gleichen Oszillatoren in Phase, ihre [[Amplitude]] ist mit 10&nbsp;GHz moduliert.]]
Falls in einem Laser mehrere Moden anschwingen, haben diese ohne weitere Maßnahmen keine feste Phasenbeziehung. Es liegt ein kontinuierlicher Multi-Moden-Betrieb (oder continuous wave=cw) vor.
Falls in einem Laser mehrere Moden anschwingen, haben diese ohne weitere Maßnahmen keine feste Phasenbeziehung. Es liegt ein kontinuierlicher Multi-Moden-Betrieb vor (engl. ''continuous wave'',&nbsp;cw).


Durch Modulation der Lichtleistung im Resonator mit einer Frequenz <math>f=\tfrac{c}{2L}</math>, die der Umlaufzeit des Lichts im [[Resonator]] der Länge <math>L</math> entspricht, bilden sich [[Seitenband|Seitenbänder]] aus, die den Resonatormoden entsprechen und zueinander in Phase schwingen (vgl. [[Amplitudenmodulation]]). Durch die Modulation werden entsprechend weitere Seitenbänder erzeugt, die sich phasenstarr über das gesamte Modenspektrum ausbreiten. Durch die konstruktive Interferenz der Einzelmoden bilden sich kurze Pulse aus. Der Pulsabstand beträgt dabei <math>T=\tfrac{2L}{c}</math>.
Durch [[Modulation (Technik)|Modulation]] der [[Lichtleistung]] im [[Laser #Laserresonator|Resonator]] mit einer [[Frequenz]] <math>f = \tfrac{c}{2L}</math>, die der [[Umlaufzeit]] des Lichts im Resonator der Länge <math>L</math> entspricht, bilden sich [[Seitenband|Seitenbänder]] aus, die den Resonatormoden entsprechen und zueinander in Phase schwingen (vgl. [[Amplitudenmodulation]]). Durch die Modulation werden entsprechend weitere Seitenbänder erzeugt, die sich phasenstarr über das gesamte Modenspektrum ausbreiten. Durch die [[konstruktive Interferenz]] der Einzelmoden bilden sich kurze Pulse mit dem Abstand <math>T = \tfrac{1}{f} = \tfrac{2L}{c}</math>.


== Modenanzahl, Kohärenz und Pulsdauer ==
== Modenanzahl, Kohärenz und Pulsdauer ==
[[Datei:Modelocking.svg|mini|Modengekoppelter Pulszug: mit steigender Modenanzahl werden die Pulse immer schmaler]]


[[Datei:Modelocking.svg|thumb|Modengekoppelter Pulszug: mit steigender Modenanzahl werden die Pulse immer schmaler]]
Je mehr Eigenzustände (Moden) des Resonators [[Kohärenz (Physik)|kohärent]] zueinander im Resonator schwingen, desto kürzer werden im Prinzip die Laserpulse. Dabei müssen zwei Dinge gewährleistet werden:
 
# Die einzelnen Moden müssen trotz ihrer unterschiedlichen Frequenz kohärent zueinander bleiben, d.&nbsp;h. die [[Dispersion (Physik)|Dispersion]] des Resonators muss kompensiert werden. Jeder Puls ist ein [[Soliton]].
Je mehr Eigenzustände (Moden) des Resonators kohärent zueinander im Resonator schwingen, desto kürzer werden im Prinzip die Laserpulse. Dabei müssen zwei Dinge gewährleistet werden:
# Die normalerweise stabilere cw-Strahlung muss gegenüber den instabilen Pulsen unterdrückt werden (s.&nbsp;„Erzeugung“).
 
# Die einzelnen Moden müssen trotz ihrer unterschiedlichen Frequenz kohärent zueinander bleiben, das heißt, die [[Dispersion (Physik)|Dispersion]] des Resonators muss kompensiert werden. Jeder Puls ist ein [[Soliton]].
# Die normalerweise stabilere cw-Strahlung muss gegenüber den instabilen Pulsen unterdrückt werden (s. „Erzeugung“).


Für den zeitlichen Verlauf der Intensität eines modengekoppelten Pulszugs gilt:
Für den zeitlichen Verlauf der [[Intensität (Physik)|Intensität]] eines modengekoppelten Pulszugs gilt:


:<math> I(t) \propto \frac{\sin^2 \left(\frac{N\omega t}{2}\right)}{\sin^2\left(\frac{\omega t}{2}\right)}</math>
:<math>I(t) \propto \frac{\sin^2 \left( \frac{N \, \omega t}{2} \right)}
                        {\sin^2 \left( \frac{     \omega t}{2} \right)}</math>


(<math>\omega</math>: Repetitionsrate, <math>N</math>: Zahl der Moden, <math>t</math>: Zeit). Die Maximalintensität dieser Funktion steigt quadratisch mit der Zahl der Moden. Im selben Maß nimmt die Breite der Peaks ab (s. Abbildung).
mit
* der Repetitionsrate <math>\omega</math>
* der Anzahl <math>N</math> der Moden
* der Zeit <math>t</math>.
Die Maximalintensität dieser Funktion steigt quadratisch mit der Zahl der Moden. Im selben Maß nimmt die Breite der [[Peak]]s ab (s.&nbsp;Abbildung).


Die minimal erreichbare Pulsdauer hängt von der erreichbaren Bandbreite der Laserstrahlung und der Konstanz der Phasenbeziehung zwischen den einzelnen Moden ab (möglichst kleine [[Dispersion (Physik)|Restdispersion]] / [[Chirp]]). Daher gilt für ultrakurze Laserpulse die Unschärferelation
Die minimal erreichbare Pulsdauer hängt von der erreichbaren Bandbreite der Laserstrahlung und der Konstanz der Phasenbeziehung zwischen den einzelnen Moden ab (möglichst kleine Restdispersion / [[Chirp]]). Daher gilt für ultrakurze Laserpulse die Unschärferelation


:<math>\Delta\nu \Delta t \geq K</math>.
:<math>\Delta\nu \, \Delta t \geq K</math>


<math>\Delta\nu</math> ist die Frequenzbandbreite des Pulses, <math>\Delta t</math> die Pulsdauer. <math>K</math> ist eine Zahl, die von der Pulsform abhängt. Die Pulsform wird von einigen Faktoren bestimmt, z.&nbsp;B. der Bauform des Resonators. Wenn der Puls ein [[Normalverteilung|gaussförmiges]] Profil hat, ist z.&nbsp;B. <math>K=\tfrac{2 \ln 2}{\pi}\approx 0{,}441</math>.
mit
* der Frequenzbandbreite <math>\Delta\nu</math> des Pulses
* der Pulsdauer <math>\Delta t</math>
* einer Zahl <math>K</math>, die von der Pulsform abhängt. Die Pulsform wird von einigen Faktoren bestimmt, z.&nbsp;B. der Bauform des Resonators. Wenn der Puls ein [[Normalverteilung|gaussförmiges]] Profil hat, ist z.&nbsp;B. <math>K = \tfrac{2 \ln 2}{\pi}\approx 0{,}441</math>.


In der Ungleichung gilt das Gleichheitszeichen, wenn kein Chirp (keine Verzögerungsdispersion oder Frequenzmodulation) mehr auf dem Puls ist. Der Puls heißt dann bandbreitenlimitiert.
In der Ungleichung gilt das Gleichheitszeichen, wenn kein Chirp (keine Verzögerungsdispersion oder [[Frequenzmodulation]]) mehr auf dem Puls ist. Der Puls heißt dann bandbreitenlimitiert.


== Erzeugung ==
== Erzeugung ==
 
Man unterscheidet:
Man unterscheidet '''aktive Modenkopplung''' durch [[Akustooptischer Modulator|akustooptische Modulatoren]] (AOM) oder elektrooptische Modulatoren (EOM) wie die [[Pockels-Zelle]] und '''passive Modenkopplung''' durch den [[Kerr-Linse|Kerr-Linsen-Effekt]], sowie durch [[Sättigbarer Absorber|sättigbare Absorber]]. Die kürzesten Pulse lassen sich hierbei mit den passiven Verfahren erzielen. Der verbreitetste Ultrakurzpulslaser ist der [[Titan:Saphir-Laser]], in dem die Modenkopplung mit Hilfe des Kerr-Linsen-Effekts hervorgerufen wird.
* aktive Modenkopplung
** durch [[Akustooptischer Modulator|akustooptische Modulatoren]]&nbsp;(AOM)
** durch elektrooptische Modulatoren&nbsp;(EOM) wie die [[Pockels-Zelle]]
* passive Modenkopplung
** durch den [[Kerr-Linse|Kerr-Linsen-Effekt]]
** durch [[Sättigbarer Absorber|sättigbare Absorber]].
Die kürzesten Pulse lassen sich mit den passiven Verfahren erzielen. Der verbreitetste [[Ultrakurzpulslaser]] ist der [[Titan:Saphir-Laser]], in dem die Modenkopplung mit Hilfe des Kerr-Linsen-Effekts hervorgerufen wird.


Die erzeugten Kurzzeitpulse sind Voraussetzung für den Bau eines [[Frequenzkamm]]s.
Die erzeugten Kurzzeitpulse sind Voraussetzung für den Bau eines [[Frequenzkamm]]s.
== Siehe auch ==
* [[Titan:Saphir-Laser#Modenkopplung|Titan:Saphir-Laser, Abschnitt Modenkopplung]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
 
* [https://pawn.physik.uni-wuerzburg.de/femto-welt/pulsstart.html Kurzes interaktives Lernprogramm der Uni Würzburg zur Modenkopplung und Erzeugung von Femtosekunden-Laserpulsen] (Abgerufen am 2. Januar 2011)
* [http://www.physik.uni-wuerzburg.de/femto-welt/pulsstart.html Kurzes interaktives Lernprogramm der Uni Würzburg zur Modenkopplung und Erzeugung von Femtosekunden-Laserpulsen] (Abgerufen am 2. Januar 2011)


[[Kategorie:Schwingungslehre]]
[[Kategorie:Schwingungslehre]]
[[Kategorie:Laserphysik]]
[[Kategorie:Laserphysik]]

Aktuelle Version vom 30. Oktober 2021, 20:25 Uhr

Modenkopplung (englisch: mode locking) ist die Synchronisation der im Laser schwingenden Eigenzustände (Moden) zur Erzeugung von extrem kurzen Lichtpulsen bis in den Femtosekunden-Bereich. Der Begriff Modenkopplung bezieht sich darauf, dass bei einer möglichst großen Anzahl von Moden eine konstante Phasenbeziehung zueinander angestrebt wird. Die einzelnen Moden sind dann phasengekoppelt.

Bandbreite und Modenanzahl

Die Bandbreite eines Lasers wird in erster Linie vom verwendeten Lasermedium bestimmt. So liegt die Verstärkungsbandbreite eines Helium-Neon-Lasers (Wellenlänge λ = 632,8 nm) bei ca. 0,002 nm. Es existieren aber auch extrem breitbandige Lasermedien wie z. B. der Titan-Saphir-Laser, der eine Bandbreite von ca. 400 nm aufweist (670–1070 nm).

In einem einfachen 2-Spiegel-Resonator ist der Abstand der Spiegel im Vergleich zur Wellenlänge meist sehr groß. Die Anzahl der möglichen Longitudinalmoden in diesem Resonator ist ebenfalls sehr groß und entspricht den Eigenfrequenzen des Resonators.

Die Frequenz zwischen zwei benachbarten Moden kann berechnet werden mit

$ f={\tfrac {c}{2L}} $

mit

In einem Resonator von 1 Meter Länge beträgt diese Frequenz 0,15 GHz. Bei einem Helium-Neon-Laser (0,002 nm Bandbreite bei einer Zentralwellenlänge λ=632,8 nm entsprechen 1,5 GHz Bandbreite) würde dies bedeuten, dass 10 Moden gleichzeitig existieren könnten. Bei einem Titan-Saphir-Laser mit einer Bandbreite von umgerechnet ca. 128 THz wären ca. 850.000 Moden gleichzeitig möglich.

Prinzip

In rot ist die Intensität von 75 Oszillatoren mit zufälligem Phasenbezug gezeigt. Die Oszillatoren haben die Mittenfrequenz $ 10^{14} $ Hz und die Bandbreite 1 Hz. In grün schwingen die gleichen Oszillatoren in Phase, ihre Amplitude ist mit 10 GHz moduliert.

Falls in einem Laser mehrere Moden anschwingen, haben diese ohne weitere Maßnahmen keine feste Phasenbeziehung. Es liegt ein kontinuierlicher Multi-Moden-Betrieb vor (engl. continuous wave, cw).

Durch Modulation der Lichtleistung im Resonator mit einer Frequenz $ f={\tfrac {c}{2L}} $, die der Umlaufzeit des Lichts im Resonator der Länge $ L $ entspricht, bilden sich Seitenbänder aus, die den Resonatormoden entsprechen und zueinander in Phase schwingen (vgl. Amplitudenmodulation). Durch die Modulation werden entsprechend weitere Seitenbänder erzeugt, die sich phasenstarr über das gesamte Modenspektrum ausbreiten. Durch die konstruktive Interferenz der Einzelmoden bilden sich kurze Pulse mit dem Abstand $ T={\tfrac {1}{f}}={\tfrac {2L}{c}} $.

Modenanzahl, Kohärenz und Pulsdauer

Datei:Modelocking.svg
Modengekoppelter Pulszug: mit steigender Modenanzahl werden die Pulse immer schmaler

Je mehr Eigenzustände (Moden) des Resonators kohärent zueinander im Resonator schwingen, desto kürzer werden im Prinzip die Laserpulse. Dabei müssen zwei Dinge gewährleistet werden:

  1. Die einzelnen Moden müssen trotz ihrer unterschiedlichen Frequenz kohärent zueinander bleiben, d. h. die Dispersion des Resonators muss kompensiert werden. Jeder Puls ist ein Soliton.
  2. Die normalerweise stabilere cw-Strahlung muss gegenüber den instabilen Pulsen unterdrückt werden (s. „Erzeugung“).

Für den zeitlichen Verlauf der Intensität eines modengekoppelten Pulszugs gilt:

$ I(t)\propto {\frac {\sin ^{2}\left({\frac {N\,\omega t}{2}}\right)}{\sin ^{2}\left({\frac {\omega t}{2}}\right)}} $

mit

  • der Repetitionsrate $ \omega $
  • der Anzahl $ N $ der Moden
  • der Zeit $ t $.

Die Maximalintensität dieser Funktion steigt quadratisch mit der Zahl der Moden. Im selben Maß nimmt die Breite der Peaks ab (s. Abbildung).

Die minimal erreichbare Pulsdauer hängt von der erreichbaren Bandbreite der Laserstrahlung und der Konstanz der Phasenbeziehung zwischen den einzelnen Moden ab (möglichst kleine Restdispersion / Chirp). Daher gilt für ultrakurze Laserpulse die Unschärferelation

$ \Delta \nu \,\Delta t\geq K $

mit

  • der Frequenzbandbreite $ \Delta \nu $ des Pulses
  • der Pulsdauer $ \Delta t $
  • einer Zahl $ K $, die von der Pulsform abhängt. Die Pulsform wird von einigen Faktoren bestimmt, z. B. der Bauform des Resonators. Wenn der Puls ein gaussförmiges Profil hat, ist z. B. $ K={\tfrac {2\ln 2}{\pi }}\approx 0{,}441 $.

In der Ungleichung gilt das Gleichheitszeichen, wenn kein Chirp (keine Verzögerungsdispersion oder Frequenzmodulation) mehr auf dem Puls ist. Der Puls heißt dann bandbreitenlimitiert.

Erzeugung

Man unterscheidet:

Die kürzesten Pulse lassen sich mit den passiven Verfahren erzielen. Der verbreitetste Ultrakurzpulslaser ist der Titan:Saphir-Laser, in dem die Modenkopplung mit Hilfe des Kerr-Linsen-Effekts hervorgerufen wird.

Die erzeugten Kurzzeitpulse sind Voraussetzung für den Bau eines Frequenzkamms.

Weblinks