Aufenthaltswahrscheinlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

Aufenthaltswahrscheinlichkeit: Unterschied zwischen den Versionen

imported>Hadibe
K (WP:WPSK ID2; formatiert)
 
imported>SweetWood
K (Vereinheitlichungen; kleinere Optimierungen)
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Aufenthalt.svg|mini|Wellenfunktion (in rot), Wahrscheinlichkeitsdichte (blau) und Aufenthaltswahrscheinlichkeit (grün) des zweiten [[Angeregter Zustand|angeregten Zustandes]] (''n''=2) eines eindimensionalen [[Harmonischer Oszillator (Quantenmechanik)|harmonischen Oszillators]].<br />Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen im [[Intervall (Mathematik)|Intervall]]&nbsp;''A'' (grüner Bereich: -2<''x''<-1) zu finden, ist ungefähr 30&nbsp;Prozent.]]
[[Datei:Aufenthalt.svg|mini|Wellenfunktion (in rot), Wahrscheinlichkeitsdichte (blau) und Aufenthaltswahrscheinlichkeit (grün) des zweiten [[Angeregter Zustand|angeregten Zustandes]] (''n''=2) eines eindimensionalen [[Harmonischer Oszillator (Quantenmechanik)|harmonischen Oszillators]].<br />Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen im [[Intervall (Mathematik)|Intervall]]&nbsp;''A'' (grüner Bereich: −2<''x''<−1) zu finden, ist ungefähr 30&nbsp;Prozent.]]
Die '''Aufenthaltswahrscheinlichkeit''' <math>P</math> kennzeichnet in der [[Quantenphysik]] die [[Wahrscheinlichkeit]], mit der ein [[Teilchen]] in einem bestimmten Bereich des [[Ortsraum|(Orts-) Raumes]] anzutreffen ist. Sie wird durch [[Integralrechnung|Integration]] der [[Dichtefunktion|Wahrscheinlichkeitsdichte]] <math>\rho(\vec{r})</math> über diesen Bereich <math>A</math> bestimmt:
 
Die '''Aufenthaltswahrscheinlichkeit''' <math>P</math> kennzeichnet in der [[Quantenphysik]] die [[Wahrscheinlichkeit]], mit der ein [[Teilchen]] in einem bestimmten Bereich des [[Ortsraum|(Orts-)Raumes]] anzutreffen ist. Sie wird durch [[Integralrechnung|Integration]] der [[Dichtefunktion|Wahrscheinlichkeitsdichte]] <math>\rho(\vec{r})</math> über diesen Bereich <math>A</math> bestimmt:


:<math> P(\vec{r} \in A) = \int_A \rho(\vec{r}) \, {\rm d^3} \vec{r}</math>
:<math> P(\vec{r} \in A) = \int_A \rho(\vec{r}) \, {\rm d^3} \vec{r}</math>


Nach der [[Kopenhagener Deutung]] der [[Quantenmechanik]] errechnet sich die Wahrscheinlichkeitsdichte als [[Betragsquadrat]] aus der [[Wellenfunktion]] <math>\Psi:</math>
Nach der [[Kopenhagener Deutung]] der [[Quantenmechanik]] errechnet sich die Wahrscheinlichkeitsdichte als [[Betragsquadrat]] aus der [[Wellenfunktion]] <math>\Psi</math>:


::<math> \rho(\vec{r}) = | \Psi(\vec{r}) |^2 =\Psi^*(\vec{r}) \cdot \Psi(\vec{r}) </math>
:<math> \rho(\vec{r}) = | \Psi(\vec{r}) |^2 =\Psi^*(\vec{r}) \cdot \Psi(\vec{r}) </math>


mit der [[Konjugation (Mathematik)|komplex konjugierten]] Wellenfunktion <math>\Psi^*</math>.
mit der [[Konjugation (Mathematik)|komplex konjugierten]] Wellenfunktion <math>\Psi^*</math>.

Aktuelle Version vom 2. November 2019, 15:30 Uhr

Wellenfunktion (in rot), Wahrscheinlichkeitsdichte (blau) und Aufenthaltswahrscheinlichkeit (grün) des zweiten angeregten Zustandes (n=2) eines eindimensionalen harmonischen Oszillators.
Die Wahrscheinlichkeit, ein Teilchen im Intervall A (grüner Bereich: −2<x<−1) zu finden, ist ungefähr 30 Prozent.

Die Aufenthaltswahrscheinlichkeit $ P $ kennzeichnet in der Quantenphysik die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Teilchen in einem bestimmten Bereich des (Orts-)Raumes anzutreffen ist. Sie wird durch Integration der Wahrscheinlichkeitsdichte $ \rho ({\vec {r}}) $ über diesen Bereich $ A $ bestimmt:

$ P({\vec {r}}\in A)=\int _{A}\rho ({\vec {r}})\,{\rm {d^{3}}}{\vec {r}} $

Nach der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik errechnet sich die Wahrscheinlichkeitsdichte als Betragsquadrat aus der Wellenfunktion $ \Psi $:

$ \rho ({\vec {r}})=|\Psi ({\vec {r}})|^{2}=\Psi ^{*}({\vec {r}})\cdot \Psi ({\vec {r}}) $

mit der komplex konjugierten Wellenfunktion $ \Psi ^{*} $.

Integriert man die Wahrscheinlichkeitsdichte in Kugelkoordinaten über die Winkel und nicht zusätzlich über den Radius, so erhält man (unter Berücksichtigung der Jacobi-Determinante) die radiale Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion.

Im Gegensatz zur Wellenfunktion selbst ist die Wahrscheinlichkeitsdichte der Beobachtung zugänglich.

Das Orbitalmodell des Atombaus stützt sich maßgeblich auf Aufenthaltswahrscheinlichkeiten: die Positionen der Elektronen (in diesem Fall als Quantenobjekte anzusehen) sind unbestimmt; es gibt lediglich Bereiche, in denen die Wahrscheinlichkeit größer ist, dort ein Elektron anzutreffen; dies sind die Orbitale.

Literatur

  • Torsten Fließbach: Quantenmechanik: Lehrbuch zur Theoretischen Physik III. Spektrum Akademischer Verlag, 2008, ISBN 978-3-8274-2020-6.
  • Richard Feynman: Feynman Vorlesungen über Physik, Bd. 3, Quantenmechanik. Oldenbourg, 2007, ISBN 978-3-486-58109-6.

Weblinks

Wiktionary: Aufenthaltswahrscheinlichkeit – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen