Langevin-Funktion

Langevin-Funktion

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Langevin-Funktion

Die Langevin-Funktion L(x) (nach dem Physiker Paul Langevin) ist eine mathematische Funktion, die zur Berechnung von Orientierungspolarisation, Polarisation, Magnetisierung und Widerstand verwendet wird.

Definition

Die Langevin-Funktion[1] ist definiert durch

L(x)=coth(x)1x,

wobei coth den Kotangens Hyperbolicus bezeichnet.

Eine Anwendung

Die bekannteste Anwendung ist die halbklassische Beschreibung eines Paramagneten in einem äußeren Magnetfeld. Dazu wird der Langevin-Parameter ξ eingeführt:

ξ=mBkBT

Die einzelnen Formelzeichen stehen für folgende Größen:

Für die Magnetisierung M eines Paramagneten ergibt sich dann:

M=NmL(ξ)

N steht dabei für die Stoffmenge und m für das magnetische Moment der einzelnen Spins des Paramagneten. Eine weitere, quantenmechanische Beschreibung des Paramagnetismus ist durch die Brillouin-Funktion gegeben.

Näherungen

Eine Näherung[1] der Langevin-Funktion für |x|1 ist

L(x)=coth(x)1xx3.

Für x1 gilt die Näherung[1]

L(x)11x.

Umkehrfunktion

Da die Langevin-Funktion keine geschlossen darstellbare Umkehrfunktion hat, gibt es verschiedene Näherungen. Eine verbreitete Näherung, die im Intervall (−1, 1) gilt, wurde von A. Cohen veröffentlicht:[2]

L1(x)x3x21x2.

Der größte relative Fehler dieser Näherung ist 4,9 % um |x| = 0,8. Es existieren weitere Näherungen, die weitaus kleinere relative Fehler haben[3].

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Siegmund Brandt: Elektrodynamik. Springer, Berlin 2005, ISBN 3-540-21458-5, S. 293.
  2. A. Cohen: A Padé approximant to the inverse Langevin function. In: Rheologica Acta. 30. Jahrgang, Nr. 3, 1991, S. 270–273, doi:10.1007/BF00366640.
  3. R. Jedynak: New facts concerning the approximation of the inverse Langevin function. In: Journal of Non-Newtonian Fluid Mechanics. 249. Jahrgang, 2017, S. 8–25, doi:10.1016/j.jnnfm.2017.09.003.