Weyl-Gleichung

Weyl-Gleichung

Version vom 2. November 2015, 22:20 Uhr von imported>Dogbert66 (→‎Herleitung: Linkziel Bispinor in fett)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Weyl-Gleichung der Teilchenphysik, benannt nach Hermann Weyl, ist die Diracgleichung für masselose Teilchen mit Spin -1/2. Sie wird bei der Beschreibung der schwachen Wechselwirkung verwendet.

Herleitung

Die Darstellung der Lorentzgruppe auf Dirac-Spinoren ist reduzibel. In einer geeigneten Darstellung der Dirac-Matrizen, der Weyl-Darstellung, transformieren die ersten beiden und die letzten beiden Komponenten der 4er-Spinoren getrennt, weshalb sie auch als Bispinoren bezeichnet werden:

$ \Psi ={\begin{pmatrix}\Psi _{L}\\\Psi _{R}\end{pmatrix}} $

Die 2er-Spinoren $ \Psi _{L} $ und $ \Psi _{R} $ sind die links- und rechtshändigen Weyl-Spinoren.

Sie werden in der Diracgleichung für ein freies Spin-1/2-Teilchen durch die Masse $ m $ gekoppelt:

$ \left(\mathrm {i} \gamma ^{n}\partial _{n}-m\right)\Psi ={\begin{pmatrix}-m&\mathrm {i} \left(\partial _{0}+{\vec {\sigma }}{\vec {\nabla }}\right)\\\mathrm {i} \left(\partial _{0}-{\vec {\sigma }}{\vec {\nabla }}\right)&-m\end{pmatrix}}{\begin{pmatrix}\Psi _{L}\\\Psi _{R}\end{pmatrix}}=0 $

Hierbei sind $ \sigma _{1},\sigma _{2},\sigma _{3} $ die Pauli-Matrizen.

Verschwindet die Masse $ \left(m=0\right), $ so zerfällt die Diracgleichung in je eine Weyl-Gleichung für den links- und den rechtshändigen Spinor:

$ \mathrm {i} \left(\partial _{0}-{\vec {\sigma }}{\vec {\nabla }}\right)\Psi _{L}=0 $
$ \mathrm {i} \left(\partial _{0}+{\vec {\sigma }}{\vec {\nabla }}\right)\Psi _{R}=0 $

Chirale Kopplung

Zur Beschreibung der schwachen Wechselwirkung ist wichtig, dass die links- und rechtshändigen Spinoren unterschiedlich, aber lorentzinvariant, an Vektorfelder koppeln können (chirale Kopplung). Die Kopplung entsteht, indem die Ableitungen durch kovariante Ableitungen ersetzt werden:

$ D_{n}=\partial _{n}-\mathrm {i} \,e\,T_{a}\,A_{n}^{a} $

Dabei bezeichnet

  • $ e $ ist die Kopplungskonstante
  • $ T_{a} $ Matrizen, die die Lie-Algebra der Eichgruppe darstellen
  • $ A_{n}^{a} $ die Komponenten der Vektorfelder.

Bei den rechtshändigen Spinoren verschwinden die Matrizen $ \left(T_{a}=0\right), $ sie haben keine schwache Wechselwirkung.