Allgemein das Zusammentreffen zweier astronomischer Objekte, z. B. der Periheldurchgang des Planeten XY (sonnennächster Punkt), der Durchgang des Mondes durch die Meridianebene oder eines Sterns durch den Ersten Vertikal.
Speziell als Transit werden folgende Durchgänge bezeichnet:
Der Meridiandurchgang: Ein Objekt durchquert den Meridian (die Südrichtung am Ort des Beobachters). Bei konstanter Deklination erreicht es dann die größte Höhe über dem Horizont, im anderen Falle nicht. Näheres dazu → sieheKulmination und astronomische Ortsbestimmung.
Der Transit zweier Himmelskörper oder die teilweise Bedeckung, die in diesem Artikel speziell behandelt werden.
Der Durchgang eines Gestirns durch das Fadennetz eines Messfernrohrs, siehe Sterndurchgang.
Transit zweier Himmelskörper
Venustransit am 6. Dezember 1882 (Aufnahme mit Bildmaske)
Venustransit am 6. Juni 2012
Zieht ein scheinbar kleinerer Himmelskörper vor einem anderen vorbei und bedeckt ihn dabei teilweise, so wird dieser Durchgang ein Transit genannt.
Das Größenverhältnis wird dabei nach der scheinbaren Größe bestimmt. Im umgekehrten Fall – bei einer möglicherweise völligen Bedeckung eines scheinbar kleineren Himmelskörpers – spricht man von Okkultation.
Anmerkung: Eine Sonnenfinsternis wird nicht als Transit, sondern als Sonderfall der Okkultation bezeichnet.
Für einen Durchgang eines unteren Planeten vor der Sonne ist es notwendig, dass die untere Konjunktion (Planet zwischen Sonne und Erde) mit dem Knoten (Schnittpunkt der Bahnebene mit der Ekliptik) zusammenfällt.
Zeitpunkt und Dauer des Durchgangs sind stets von der Beobachtungsposition abhängig.
Durchgänge künstlicher Erdsatelliten
Auch künstliche Erdsatelliten können in die Sichtlinie zwischen einem Beobachter auf der Erde und der Sonne oder dem Mond geraten. Allerdings sind solche Ereignisse schwer zu beobachten, da der Sichtbarkeitsstreifen nur wenige Kilometer breit ist. Dennoch sind beispielsweise Transite der Internationalen Raumstation ISS vor Sonne und Mond häufig beobachtet und fotografiert worden. Der Satellit wandert meist für 0,5–2 Sekunden vor der Sonne vorbei. Wie bei einem Planetendurchgang ist subjektiv keine visuelle Helligkeitsabnahme zu registrieren.
Marco Peuschel: Konjunktionen, Bedeckungen und Transits – Das kleine Almanach der Planeten. Selbstpublikation. Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2006, ISBN 3-939144-66-5