InSight | |
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InSight auf dem Mars (künstlerische Darstellung)
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Betreiber | NASA[1] Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)[1] |
Hauptunternehmer | Lockheed Martin Space Systems |
Missionstyp | Lander |
Startdatum | 5. Mai 2018 |
Missionsdauer | 2 Erdenjahre[2] |
Webseite | http://insight.jpl.nasa.gov/ |
Masse | 350 kg |
Energieversorgung | Solar / NiH2 Batterie |
Planet | Mars |
Planetenlandung | ungewiss |
Hauptinstrumente | Seismometer und Wärmestromsonde |
InSight (Interior Exploration using Seismic Investigations, Geodesy and Heat Transport) ist eine für Mai 2018[veraltet]
Mars-Mission des Discovery-Programms der NASA.[1] Dabei soll ein stationärer Lander auf der Oberfläche abgesetzt werden, der unter anderem mit einem Seismometer und einer Wärmeflusssonde ausgestattet sein wird, um die frühgeologische Entwicklung des Mars zu erforschen und damit das Verständnis der Entstehung der erdähnlichen Planeten des Sonnensystems (Merkur, Venus, Erde, Mars) und des Erdmonds zu verbessern. Die Kosten für diese Mission veranschlagt die NASA mit 425 Millionen US-Dollar.[3] Der InSight-Lander wird Technologien von der NASA-Sonde Phoenix Mars Lander übernehmen. Im Mai 2014 gab die NASA bekannt, dass der Lander gebaut wird.[4] Der Start war ursprünglich für den März 2016 geplant, am 22. Dezember 2015 wurde der Start wegen eines bis zum geplanten Startdatum nicht reparablen Dichtheitsproblems im Seismometer SEIS verschoben; Am 9. März 2016 gab die NASA bekannt, das nächste Startfenster im Mai 2018 für den Start zu nutzen.[5]
geplanteInSight soll einen einzelnen stationären Lander auf dem Mars platzieren, der tiefere Gesteinsschichten untersuchen und dadurch zur Klärung grundlegender Streitfragen der Planeten- und Sonnensystemwissenschaften um Prozesse, die die Gesteinsplaneten des inneren Sonnensystems (inklusive der Erde) vor mehr als fünf Milliarden Jahren formten, beitragen soll.[6]
InSights Hauptziel ist die Erforschung der frühesten Entwicklungsprozesse, die den Mars formten. Durch Untersuchung der Größe, Dicke, Dichte und der allgemeinen Struktur des Kerns, Mantel und Kruste, als auch des Maßes, mit dem Wärme das Planeteninnere verlässt, soll InSight Rückschlüsse über die Entstehungsprozesse aller Gesteinsplaneten des inneren Sonnensystems ermöglichen.[6] Die inneren Gesteinsplaneten teilen eine gemeinsame Herkunft, die mit einem Prozess beginnt, der als Akkretion bezeichnet wird. Wenn der Gesteinskörper an Größe gewinnt, dann heizt sich das Innere auf und verändert sich, um zu einem erdähnlichen Planeten zu werden, der einen Kern, Mantel und Kruste besitzt.[7] Im Gegensatz zu dieser gemeinsamen Herkunft ist jeder erdähnliche Planet später durch einen noch kaum verstandenen Prozess namens Differenzierung geformt und gestaltet. InSights Missionsziel ist es, diesen Vorgang am Beispiel des Mars und darüber hinaus auch den der Erdentwicklung besser verstehen zu können, indem das grundlegende planetare Baukastensystem der Differentiation (Kern, Mantel und Kruste) gemessen wird.
Die Mission soll die Stärke des Wärmeflusses aus dem Inneren sowie die Größe des Planetenkerns bestimmen und herausfinden, ob es seismische Aktivitäten gibt, und ob der Kern flüssig oder fest ist.[8] Ein Nebenziel ist es, eine gründliche geophysikalische Untersuchung der tektonischen Aktivitäten und Meteoriteneinschläge auf dem Mars durchzuführen, welche Erkenntnisse über solche Prozesse auf der Erde bringen sollen.
Bezüglich der grundlegenden Prozesse zur Formung von Planetenaufbauten enthält der Mars die detailreichsten und genauesten historischen Aufzeichnungen, weil er groß genug ist, um diese frühesten Akkretations- und internen Wärmeprozesse durchlaufen zu haben, die die erdähnlichen Planeten formten, aber klein genug ist, um die Signatur dieser Prozesse beibehalten zu haben.[6]
Die Mission entwickelt Designgrundlagen vom Phoenix Mars Lander weiter.[9] Weil InSight mit einem Photovoltaik System als Energiequelle geplant ist, wird es in Äquatornähe landen, damit eine projektierte Lebensdauer von 2 Jahren (oder 1 Marsjahr) ermöglicht wird.[2]
InSights wissenschaftliche Nutzlast soll aus zwei Hauptinstrumenten bestehen:
InSight wird eine auf dem Arm des Landers gebaute Kamera beinhalten, die zur Aufnahme von Schwarzweißfotos der sich auf dem Landerdeck befindlichen Instrumente und zur 3-D Ansicht des Bodens, wo sich das Seismometer und die Wärmestromsonde platziert sein werden, dienen soll. Sie soll den Ingenieuren und den Wissenschaftlern bei der Überführung der Instrumente zum Boden helfen. Die Kamera wird auch mit ihren 45-Grad Field-of-View Panoramaansichten des Terrains um die Landungsstelle herum ermöglichen. Eine weitere Kamera, mit einem Weitwinkellinse mit 120-Grad Field-of-View, wird unter der Kante des Landerdecks angebracht sein und sie soll eine die andere Kamera ergänzende Ansicht von der Instrumentenaufstellzone ermöglichen.[16] Die zweite Kamera ist auch wie die erste eine Schwarzweißkamera.[17]
Die Sonde soll zudem erstmals zwei interplanetare Cubesats unter dem Namen Mars Cube One (MarCO) als Huckepacklast mitführen, die die Kommunikation während der Landung unterstützen sollen.[18]
Das InSight Wissenschafts- und Ingenieursteam besteht aus Wissenschaftlern und Ingenieuren aus vielen Disziplinen, Ländern und Organisationen. Das für InSight verantwortliche Wissenschaftsteam setzt sich aus Wissenschaftlern aus den USA, Frankreich, Deutschland, Österreich, Belgien, Kanada, Japan, Schweiz und dem Vereinigten Königreich zusammen.[19] Bruce Banerdt, Projektwissenschaftler der MER-Mission, ist der Projektleiter für die InSight-Mission und der Hauptwissenschaftler für das SEIS-Instrument (Seismic Experiment for Interior Structure).[20] Suzanne Smrekar ist die Verantwortliche für das HP3-Instrument (Heat Flow and Physical Properties Package). Ihre Forschungsaufgabe hat den Schwerpunkt auf der Thermalentwicklung des Planeten und sie war verantwortlich für die Entwicklung und das ausführliche Testen von Geräten zum Messen von Thermaleigenschaften und Wärmeströmen auf anderen Planeten.[21] Sami Asmar, ein Experte in Schwerpunktsstudien mit Radiowellen, ist der Leiter für die RISE-Untersuchung (Rotation and Interior Structure Experiment). Zum InSight-Team gehören außerdem der Projektmanager Tom Hoffman und der stellvertretende Projektleiter Henry Stone.[19]