Abklingkonstante

Abklingkonstante

Version vom 23. September 2016, 13:08 Uhr von imported>Summ
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Abklingkonstante ist bei linearen Schwingungssystemen mit einem Freiheitsgrad das Produkt aus ungedämpfter Eigenkreisfrequenz ω0 und Lehrscher Dämpfung D.

δ=ω0D,|D|<1

Der Zeitverlauf einer linearen Schwingung kann durch die Gleichung:

x(t)=x0eδtsin(ωdt+φ0), mit ωd=ω01D2

beschrieben werden. Bei positivem Vorzeichen der Abklingkonstanten klingt die Schwingung ab, bei negativem Vorzeichen nimmt die Amplitude der Schwingung exponentiell zu.

Bei einer gedämpften Schwingung (δ>0) ist die Amplitude etwa nach der Zeit tü=3δ auf unter 5 % der Ausgangsamplitude abgeklungen.

Bei gemessenen Sprungantworten beliebiger Schwingungssysteme kann die Abklingkonstante näherungsweise aus dem logarithmischen Dekrement Λ und der Schwingungsperiode Td berechnet werden.

δ=ΛTd

Das logarithmische Dekrement berechnet sich aus zwei Amplituden, die um die Schwingungsdauer entfernt liegen. Bei linearen Systemen reichen zwei Amplituden aus. Bei schwach nichtlinearen Systemen sollte über mehrere logarithmische Dekremente gemittelt werden. Bei stark nichtlinearen System ist es besser die Zeit zu ermitteln bis die Amplitude in einen Streifen um ± 5 Prozent des Stationärwerts eingetreten ist.[1]

Λ=lnA(t)A(t+Td)

Systeme mit PT1-Verhalten, z. B. die Hintereinanderschaltung einer Feder und eines Dämpfers werden durch die Differentialgleichung

T1y˙(t)+y(t)=x(t)

beschrieben. Die Zeitkonstante T1 ist der Kehrwert der Abklingkonstanten.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Dresig, Franz Holzweißig: Maschinendynamik. 10. Auflage. Springer, Berlin 2011, ISBN 978-3-642-16009-7, S. 44 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise

  1. Otto Föllinger: Regelungstechnik. 6. verbesserte Auflage. Hüthig Verlag 1985. ISBN 3-7785-1137-8