Arianespace
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Arianespace logo.svg | |
Rechtsform | Société anonyme |
Gründung | 26. März 1980[1] |
Sitz | Évry |
Leitung | Stéphane Israël |
Mitarbeiterzahl | 323 (1. Januar 2010)[2] |
Umsatz | 1029,3 Mio. Euro (2010)[2] |
Branche | Starts von Satelliten und Raumsonden |
Website | www.arianespace.com |
Das Unternehmen Arianespace wurde am 26. März 1980 gegründet und ist derzeit für Betrieb und Vermarktung der europäischen Trägerrakete Ariane 5 zuständig. Größter Anteilseigner ist die französische Raumfahrtbehörde CNES, die 32,53 % des Unternehmens hält. Der Hauptsitz von Arianespace liegt in Évry südlich von Paris. Die europäischen Trägerraketen starten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana.
Obwohl der Großteil der Starts für kommerzielle Kunden durchgeführt wird, ist der Kunde mit den meisten Starts bisher die ESA. Jedoch gab die ESA viele der Satelliten früher oder später an die für das Satellitenprogramm gegründete Gesellschaft (Eutelsat bei den ECS Satelliten und Meteosat bei den Wettersatelliten) weiter.
Arianespace führte ihren ersten Start am 22. Mai 1984 mit einer Ariane 1 durch und brachte den US-Kommunikationssatelliten SPACENET 1 erfolgreich in den Weltraum. Dabei wechselte die englischsprachige Startnummerierung der ESA von L für Launch (dt. Start) zum französischsprachigen V für Vol (dt. Flug). V164 war der vorerst letzte Start, bei dem dieses Nummerierungssystem auf der Website von Arianespace verwendet wurde. Danach waren die Flüge auf der Website von Arianespace ohne Nummer, jedoch nummerierten ESA und EADS-Astrium die Starts mit den V-Nummern weiter. Während der Vorbereitungen zu Flug V194 und den währenddessen begonnenen Vorbereitungen zu Flug V195 wurden die V-Nummern auf den Internetseiten von Arianespace wieder verwendet.
Während der Vorbereitungen zu Flug V201 wurde bei der Anlieferung der 202. Ariane in Kourou das Nummerierungssystem umgestellt. Arianestarts erhalten nun eine VA-Nummer, Sojusstarts von Kourou eine VS-Nummer und Starts der Vega eine VV-Nummer. Aus Flug V201 wurde so VA201.[3][4]
Weltweite Bedeutung erlangte das Unternehmen durch den äußerst erfolgreichen Betrieb der Trägerrakete Ariane 4, die 116 mal mit einer Zuverlässigkeit von 97,41 % in den Himmel abhob. Dies brachte Arianespace sowie der europäischen Raumfahrtindustrie vor allem im Vergleich zu US-amerikanischen und russischen Start-Anbietern großes Ansehen bei den Kunden ein, die ihre Satelliten mit Arianespace starten.
Mit dem letzten Start der Ariane 4 endete am 15. Februar 2003 erst einmal der Siegeszug der europäischen Trägerraketen. Denn der Nachfolger, die Ariane 5, hatte nach mehreren Fehlstarts Probleme ähnliches Vertrauen bei den Kunden zu erhalten, wie dies mit der Ariane 4 gelang. Jedoch konnte inzwischen auch die Ariane 5 ECA sich das Vertrauen der Kunden durch eine höhere Zuverlässigkeit größtenteils zurückerobern. Die Entwicklungskosten der Ariane 5 sollten ursprünglich 7,8 Mrd. DM betragen, allerdings waren es am Ende insgesamt 12 Mrd. DM.[5]
Weil diese Krise sehr lange dauerte und weil die Größe der Satellitenmassen immer mehr auseinanderdriften, wurde bereits vor Jahren beschlossen, das Angebot an Trägerraketen zu erweitern. Zum einen soll die Rakete Vega Nutzlasten bis 1,5 Tonnen in erdnahe Orbits transportieren können und damit den Satellitenmarkt der kleinen Satelliten abdecken. Zum anderen wird das Trägerangebot zusätzlich um die russische Sojus-Rakete erweitert, die ab 2010 in einer neuen unbemannten Version ca. 3,5 Tonnen von Kourou aus in den GTO transportieren kann. Diese soll damit primär den Markt der mittelgroßen Nutzlasten abdecken, der bis zum Jahr 2003 äußerst erfolgreich von der Ariane 4 mitbesetzt wurde.
In der Vergangenheit musste Arianespace mehrfach Finanzspritzen aus dem Topf der Europäischen Weltraumorganisation bekommen, um zu überleben. Zuletzt entschied der ESA-Ministerrat im Februar 2004, das Unternehmen zu unterstützen, um Europas unabhängigen Zugang zum Weltraum zu erhalten und die angeschlagene Ariane 5 zu fördern.
Weil der Satellitenstartmarkt sich inzwischen wieder erholt hat, ist Arianespace seit 2007 dabei, die Startrate der Ariane 5 ECA zu erhöhen.[6] Ebenfalls zum Erfolg von Arianespace trägt bei, dass das Unternehmen schnell und flexibel auf sich ändernde Kundenwünsche reagiert und z.B. kurzfristig während der Startvorbereitungen die Nutzlasten ohne große Verzögerungen austauschen kann.[7][8]
Im Frühjahr 2011 begann Arianespace dann damit, sich auf eine angekündigte Erweiterung seiner Raketenfamilie vorzubereiten.[9] Noch 2011 sollen die Sojus und die Vega zur Ariane 5 hinzu kommen.
Arianespace war, dank der zuverlässigen Ariane 5 ECA, zwischen 2014 bis 2016 größter Akteur am Markt. 2017 muss Arianespace den Spitzenplatz bei den kommerziellen Starts an SpaceX abgeben.[10]
Insgesamt halten 23 Firmen aus zehn Ländern und die französische Raumfahrtbehörde CNES Anteile an Arianespace. Der größte Anteilseigner ist die CNES. Arianespace hat folgende 24 Anteilseigner:
Unternehmen | Anteil am Kapital | Land |
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Airbus Safran Launchers SAS | 11,59 % | Frankreich |
MT Aerospace AG | 8,26 % | Deutschland |
S.A.B.C.A. | 2,71 % | Belgien |
Thales Alenia Space Belgium | 0,33 % | Belgien |
Techspace Aero SA | 0,32 % | Belgien |
Christian F. Rovsing APS | n.s. | Dänemark |
Airbus Defence and Space SAU | 2,04 % | Spanien |
CRISA | 0,11 % | Spanien |
Arianespace Participation | Frankreich | |
CNES | 34,68 % | Frankreich |
Airbus Safran Launchers Holding | 27,42 % | Frankreich |
Air Liquide SA | 1,89 % | Frankreich |
Clemessy | 0,11 % | Frankreich |
CIE Deutsch | n.s. | Frankreich |
AVIO SpA | 3,38 % | Italien |
Kongsberg Defence & Aerospace AS | 0,11 % | Norwegen |
Airbus Defence and Space B.V. | 1,94 % | Niederlande |
GKN Aerospace Sweden AB | 1,63 % | Schweden |
RUAG Space AB | 0,82 % | Schweden |
RUAG Schweiz AG | 2,67 % | Schweiz |
Teilhaber mit nicht signifikantem Anteil sind mit "n.s." gekennzeichnet. Stand: Mai 2015[11]