Hochland auf dem Mars | ||
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Cydonia Mensae | ||
Relief der Cydonia-Region; oben das „Marsgesicht“, darunter die „Pyramiden“ | ||
Position | 37° N, 13° W | |
Ausdehnung | 854 km |
Cydonia Mensae (lat.; ‚Cydonia-Mesa‘) ist ein Hochland auf der nördlichen Hemisphäre des Planeten Mars. Es liegt zwischen den Regionen Acidalia Planitia und Arabia Terra. Das Zentrum befindet sich in 33°42' nördlicher Breite und 13°00' östlicher Länge, und seine größte Ausdehnung beträgt 854 Kilometer. Cydonia ist eine poetische Bezeichnung der griechischen Insel Kreta.
Die Cydonia-Region ist geologisch komplex aufgebaut, ihre Entstehung bislang nicht vollständig geklärt. Sie besteht größtenteils aus ebenem Gelände mit einer geringen bis mittleren Dichte von Impaktkratern, aus dem sich stellenweise felsige Formationen erheben.
Es wird angenommen, dass Acidalia Planitia vor Milliarden von Jahren eine ausgedehnte Wasserfläche war und Cydonia Mensae deren südöstliche Küstenregion. Bereits im Jahr 2005 konnte die ESA-Raumsonde Mars Express große Vorkommen von Wassereis an den südlichen Polkappen nachweisen.[1] Die NASA-Raumsonde Phoenix wies schließlich 2008 das Vorkommen von Wassereis wenige Zentimeter unter der Oberfläche nach.[2]
Am 25. Juli 1976 fotografierte der Orbiter der Raumsonde Viking I aus 1873 km Höhe eine mindestens drei Millionen Jahre alte Formation, die an ein menschliches Gesicht erinnert. Sie stellt eine Erhebung mit einer Länge von 3 Kilometern und einer Breite von 1,5 Kilometern dar. Südlich davon erheben sich pyramidenförmige Felsen.
Sechs Tage später wurden die Aufnahmen, neben anderen Bildern, der Öffentlichkeit vorgestellt und machten Schlagzeilen. Die Anomalie erhielt durch die Presse aufgrund ihrer Form den Namen „Marsgesicht“ (engl. „Face on Mars“) und die pyramidenähnlichen Strukturen bekamen von NASA-Wissenschaftlern die Bezeichnung „Inkastadt“.
Höheraufgelöste Aufnahmen der Sonde Mars Global Surveyor aus dem Jahre 2001 zeigten jedoch, dass es sich bei dem vermeintlichen Gesicht um eine stark verwitterte, nahezu spiegelsymmetrische Felsformation handelt, die durch natürliche Prozesse erodiert wurde; die Ähnlichkeit mit einem menschlichen Antlitz kam höchstwahrscheinlich durch das Zusammenspiel von Licht und Schatten zum Zeitpunkt der Aufnahme sowie durch die Tendenz des Menschen, bekannte Formen bevorzugt wahrzunehmen (Pareidolie), zustande. Die Formen der „Pyramiden“ dürften ebenfalls durch Winderosion entstanden sein.
Durch den hohen öffentlichen Bekanntheitsgrad und zahlreiche, zum Teil noch andauernde Spekulationen taucht die Cydonia-Region und das Marsgesicht Cydonia in Science-Fiction-Serien und -Filmen sowie Computerspielen auf.