Das trikline Kristallsystem gehört zu den sieben Kristallsystemen in der Kristallographie. Es umfasst alle Punktgruppen, die keine Drehachse besitzen.
Das Wort triklin bedeutet dreifach geneigt (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) tria „drei“ und {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) klinein „neigen“, „beugen“). Dieser Begriff bezieht sich darauf, dass im triklinen Gittersystem alle drei Achsen jeweils mit einem Winkel ungleich 90° gegeneinander geneigt sein können. Das trikline Kristallsystem wird auch als anorthisches (d. h. nicht orthogonales) Kristallsystem bezeichnet und sein Gittersystem daher mit "a" abgekürzt (t hingegen steht für tetragonal).
Das trikline Gittersystem hat die Holoedrie
Die Gittervektoren werden so gewählt, dass gilt:
und die Winkel α und β stumpfwinklig sind, γ dagegen spitzwinklig ist.
Im Triklinen gibt es eigentlich nur das primitive Bravaisgitter. Trotzdem kommen in der Literatur verschiedene zentrierte Gitter vor.
Das trikline Kristallsystem umfasst die Punktgruppen
Im triklinen Kristallsystem gibt es in jeder der beiden Punktgruppen genau eine Raumgruppe:
Punktgruppe (Kristallklasse) | Physikalische Eigenschaften[Anm. 1] | Beispiele | ||||||||||
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Nr. | Kristallsystem | Name | Schoenflies-Symbol | Internationales Symbol (Hermann-Mauguin) |
Laueklasse | Zugehörige Raumgruppen (Nr.) |
Enantiomorphie | Optische Aktivität | Pyroelektrizität | Piezoelektrizität; SHG-Effekt | ||
Voll | Kurz | |||||||||||
1 | triklin | triklin-pedial | C1 | 1 | 1 | 1 | 1 | + | + | + [uvw] | + | Abelsonit Axinit |
2 | triklin-pinakoidal | Ci (S2) | 1 | 1 | 2 | – | – | – | – | Albit Anorthit | ||
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Weitere triklin kristallisierende chemische Stoffe siehe Kategorie:Triklines Kristallsystem
Kristallformen des triklinen Kristallsystems am Beispiel von Chalkanthit, Kyanit, Axinit, Rhodonit und Albit.