Doppelstern V404 Cygni | |
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Beobachtungsdaten Äquinoktium: J2000.0, Epoche: J2000.0 | |
Sternbild | Schwan |
Rektaszension | |
Deklination | |
Typisierung | |
Astrometrie | |
Entfernung | (2390 ± 140) pc |
Physikalische Eigenschaften |
V404 Cygni ist ein Doppelsternsystem, welches wahrscheinlich ein Schwarzes Loch mit 12 ± 3 Sonnenmassen[1] enthält. Der Begleitstern, mit einer Spektralklasse zwischen spätem G und frühem K, hat eine Masse die etwas kleiner als die Sonne ist. Der Doppelstern liegt im Sternbild Schwan. Die beiden Sterne umkreisen alle 6,5 Tage umeinander und dies in ziemlich kurzer Distanz.
Das V im Namen zeigt an, dass es sich um einen veränderlichen Stern handelt. Dieser wird im Verlaufe der Zeit immer wieder heller und schwächer. Das Doppelsternsystem wird auch als Nova betrachtet, weil es in dem 20. Jahrhundert mindestens drei helle Ausbrüche von Energie gab.
Es wird jedoch auch vermutet, dass es sich bei dem massereicheren Stern statt eines Schwarzen Lochs um einen Quark-Stern handelt.
Im Jahr 2009 war das mutmaßliche Schwarze Loch in dem V404-Cygni-System, das erste, bei dem eine genaue Parallaxenmessung für seine Entfernung von unserem Sonnensystem durchgeführt werden konnte. Der Abstand beträgt 2,39 ± 0,14 Kiloparsec.[2]
Am 22. Mai 1989 hatte der japanische Ginga-Satellit eine neue Röntgenquelle entdeckt, die als GS 2023+338 katalogisiert wurde. Diese wurde dann mit der schon vorher bekannten Nova V404 Cygni identifiziert, weil dessen Position übereinstimmte.
Um 18:31 Uhr Greenwich Mean Time am 15. Juni 2015 wurde durch den Swift-Satelliten neue Aktivität feststellen. In der Folge konnte an V404 Cygni beobachtet werden, wie sichtbares Licht in Form von Blitzen vom Schwarzen Loch kamen, als dieses Masse von seinem Partnerstern in sich aufnahm. Die beim Eintritt in das Schwarze Loch freiwerdende Röntgenstrahlung erhitzte das verbliebene Material so, dass es sichtbar wurde. Das Schwarze Loch wäre, wenn es nicht durch interstellaren Staub verdunkelt worden wäre, eines der hellsten Objekte in der Milchstraße im Juni 2015 gewesen, das sogar mit bloßem Auge erkennbar gewesen wäre. Zur Beobachtung genügten aber Teleskope mit einer Spiegelgröße von 20 cm.[3][4]