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'''Interstellar Boundary Explorer''' ('''IBEX'''; {{deS| | '''Interstellar Boundary Explorer''' ('''IBEX'''; {{deS|Interstellare-[[Grenzschicht]]en-Erforscher}}) ist ein [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]]-Forschungssatellit zur Erforschung der Wechselwirkung des [[Sonnenwind]]es mit dem [[Interstellare Materie|interstellaren Medium]].<ref name="mission">{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/mission_pages/ibex/index.html |titel=IBEX Mission Pages |titelerg= |autor=NASA |hrsg= |werk= |seiten= |datum= |archiv-url= |archiv-datum= |zugriff=2018-04-02 |sprache=en |format= |kommentar= |zitat= |offline=}} Mission Statement: ''The Interstellar Boundary Explorer (IBEX) mission science objective is to discover the nature of the interactions between the solar wind and the interstellar medium at the edge of our solar system.''</ref> Er registriert und kartiert energiereiche elektrisch neutrale Atome (ENA), die in der [[Heliohülle]], dem äußeren Bereich der [[Heliosphäre]], erzeugt werden. | ||
Die IBEX-Mission wird im Rahmen des [[Explorer-Programm|Small-Explorer-Programms]] durchgeführt. Nach dem erfolgreichen Start hat der Satellit die zusätzliche Bezeichnung '''Explorer 91''' erhalten. | |||
== Mission == | == Mission == | ||
[[Datei:Heliosphere drawing DE.gif| | [[Datei:Heliosphere drawing DE.gif|mini|Aufbau der Heliosphäre und der Grenzschichten zum interstellaren Medium. (In dieser NASA-Grafik aus dem Jahr 2008 ist noch der damals vermutete ''Bow Shock'' eingetragen.)]] | ||
Die bis dahin einzigen Messungen aus dem äußeren Sonnensystem stammten von den Raumsonden [[Pioneer 10]] und [[Pioneer 11|11]] sowie [[Voyager 1]] und [[Voyager 2|2]]. Am wichtigsten waren dabei die Daten der Voyager-Sonden, da zu ihnen noch Kontakt bestand, als sie die [[Termination Shock|Randstoßwelle]] ''(termination shock)'' durchquerten und die Heliohülle erreichten.<ref>[http://ibex.swri.edu/mission/index.shtml If we could see Our Heliosphere, What would our Home in the Galaxy look like?] IBEX Science Overview</ref> IBEX führt im Gegensatz zu ihnen keine In-situ-Messungen durch, sondern bleibt in einer Erdumlaufbahn. | |||
Der hoch exzentrische Orbit hatte direkt nach dem Start eine Bahnneigung von 11,3°, ein [[Perigäum]] von 226 km und ein [[Apogäum]] von 250.300 km bei einer Umlaufzeit von 7.921 Minuten.<ref>[http://www.lib.cas.cz/space.40/2008/051A.HTM Space 40: 2008-051A - IBEX]</ref> IBEX vergrößerte die Bahnhöhe und insbesondere das Perigäum in den ersten 45 Tagen der Mission mit Hilfe seines eigenen Triebwerks, um schließlich einen Orbit mit einem Perigäum von 7000 km und einem Apogäum von ca. 50 Erdradien (ca. 317.850 km) und einer Periode von etwa 8 Tagen zu erreichen.<ref> | [[Datei:Pegasus XL IBEX 2008.jpg|mini|Pegasus-XL-Trägerrakete vor dem Start]] | ||
IBEX wurde von einer flugzeuggestützten [[Pegasus (Rakete)|Pegasus-XL]]-Rakete mit zusätzlicher [[Star (Rakete)|Star-27H]]-Oberstufe ins All gebracht. Der Startplatz des Trägerflugzeug des Typs [[Lockheed L-1011 TriStar|L-1011]] war das [[Kwajalein]]-Atoll im Pazifik. Die L-1011 mit dem Namen „Stargazer“ hob am 19. Oktober 2008 um 16:51 [[Koordinierte Weltzeit|UTC]] von der [[Kwajalein Missile Range]] zu einem Nachtstart ab, nach Ortszeit war es 3:51 Uhr am 20. Oktober. Der Abwurf erfolgte um 17:48 UTC aus {{ft2m|39000|-2|1|}} Höhe in der Kwajalein Drop Zone nördlich des Atolls<ref>{{Internetquelle |autor=Steve Siceloff |hrsg=NASA |url=http://www.nasa.gov/mission_pages/ibex/launch/launch_blog.html |sprache=en |titel=NASA's IBEX Launch Blog |datum=2008-10-19 |zugriff=2012-10-08}}</ref> bei etwa {{Coordinate |text=167,6° Ost, 10,5° Nord |NS=10.5 |EW=167.6 |type=landmark |region=XP |name=Kwajalein Drop Zone |dim=100000}}<ref>{{Internetquelle |autor=Jonathan McDowell |url=http://planet4589.org/space/jsr/back/news.602 |sprache=en |titel=Jonathan’s Space Report No. 602 |datum=2008-10-26 |zugriff=2012-10-08}}</ref> | |||
Der hoch exzentrische Orbit hatte direkt nach dem Start eine Bahnneigung von 11,3°, ein [[Perigäum]] von 226 km und ein [[Apogäum]] von 250.300 km bei einer Umlaufzeit von 7.921 Minuten.<ref>[http://www.lib.cas.cz/space.40/2008/051A.HTM Space 40: 2008-051A - IBEX]</ref> IBEX vergrößerte die Bahnhöhe und insbesondere das Perigäum in den ersten 45 Tagen der Mission mit Hilfe seines eigenen Triebwerks, um schließlich einen Orbit mit einem Perigäum von 7000 km und einem Apogäum von ca. 50 Erdradien (ca. 317.850 km) und einer Periode von etwa 8 Tagen zu erreichen.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.ibex.swri.org/mission/launch.shtml |titel=Southwest Research Institute − Launch |zugriff=2012-10-08 |werk=swri.org |archiv-url=http://web.archive.org/web/20140929010846/http://www.ibex.swri.edu/archive/2011.11.14.shtml |archiv-datum=2014-05-18}}</ref> Im November 2011 wurde die Umlaufbahn erneut geändert. Die Umlaufdauer wurde auf 9,1 Tage justiert, was genau einem Drittel eines siderischen Monats entspricht. Damit ist die Bewegung von IBEX mit der des Mondes synchronisiert, wobei darauf geachtet wurde, dass IBEX dem Mond nie besonders nahekommt. Dadurch lassen sich Gravitationseinflüsse und somit notwendige Bahnkorrekturen vermeiden.<ref>{{Internetquelle |autor=Dave McComas |hrsg=NASA |url=http://www.ibex.swri.edu/archive/2011.11.14.shtml |sprache=en |titel=November 2011: IBEX Orbit - Raising Maneuver |datum=2011-11 |zugriff=2012-10-08 |archiv-url=http://web.archive.org/web/20140929010846/http://www.ibex.swri.edu/archive/2011.11.14.shtml |archiv-datum=2014-09-29}}</ref> | |||
== Aufbau == | == Aufbau == | ||
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=== Instrumente === | === Instrumente === | ||
An Bord von IBEX befinden sich lediglich zwei einfach aufgebaute Ein-Pixel-Sensoren. Jeweils eines der senkrecht zur Rotationsachse des Satelliten angebrachten Instrumente dient der Registrierung von hoch- und niederenergetischen Partikeln (IBEX-Hi und IBEX-Lo). Diese sind an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Satelliten angebracht.<ref> | An Bord von IBEX befinden sich lediglich zwei einfach aufgebaute Ein-Pixel-Sensoren. Jeweils eines der senkrecht zur Rotationsachse des Satelliten angebrachten Instrumente dient der Registrierung von hoch- und niederenergetischen elektrisch neutralen Partikeln (IBEX-Hi und IBEX-Lo). Diese sind an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Satelliten angebracht<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ibex.swri.edu/multimedia/index.shtml |archiv-url=http://web.archive.org/web/20131006195258/http://www.ibex.swri.edu/multimedia/index.shtml |archiv-datum=2013-10-31 |titel=Graphics |werk=swri.edu |zugriff=2018-01-20}}</ref><ref> | ||
{{Internetquelle |url=http://www.ibex.swri.edu/multimedia/index.shtml |archiv-url=http://web.archive.org/web/20130728142804/http://www.ibex.swri.edu/multimedia/images.shtml|archiv-datum=2013-10-31 |titel=Pictures |werk=swri.edu|zugriff=2018-01-20}}</ref>. Beide Sensoren werden von einer gemeinsamen Elektronik ausgelesen. Durch die Rotation des Satelliten und der Rotation der stets auf die Sonne ausgerichteten Rotationsachse im Laufe eines Jahres wird der gesamte Himmelsbereich durch die Detektoren erfasst und kartiert. | |||
== Forschungsergebnisse == | == Forschungsergebnisse == | ||
[[Datei: IBEXmagneticfieldinfluence.jpg|mini|Winkelverteilung elektrisch neutraler Atome (ENA), gemessen von IBEX. Aus dem bandförmigen Winkelbereich kommen deutlich mehr ENA.]] | |||
Nach Untersuchungen von Daten der [[Voyager-Programm|Voyagersonden]] und IBEX (2012) bewegt sich die Sonne so langsam durch das [[Intergalaktisches Medium|interstellare Gas]], dass es keine [[Bugstoßwelle]] ''(Bow Shock)'' gibt.<ref>Benjamin Knispel: [http://www.sterne-und-weltraum.de/alias/heliosphaere/die-entdeckung-der-langsamkeit/1151172 ''Heliosphäre, Die Entdeckung der Langsamkeit''.] In: ASTROnews, 11. Mai 2012; abgerufen 16. Mai 2012.</ref> Dabei wurden auch erstmals Indizien für einen „Schweif“ der Heliosphäre unseres Sonnensystems gefunden.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/NASA-weist-den-Schweif-unseres-Sonnensystems-nach-1916462.html ''NASA weist den Schweif unseres Sonnensystems nach''.] heise.de, 12. Juli 2013 14:00</ref> Kombinierte Langzeitmessungen mit den Raumsonden [[Voyager-Programm|Voyager 1 und 2]], [[Cassini-Huygens|Cassini]] und IBEX legten 2017 jedoch nahe, dass die Heliosphäre eher kugelförmig ist.<ref name="heliokugel2017">{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/feature/goddard/2017/nasa-s-cassini-voyager-missions-suggest-new-picture-of-sun-s-interaction-with-galaxy |titel=NASA’s Cassini, Voyager Missions Suggest New Picture of Sun’s Interaction with Galaxy |autor=Sarah Frazier |werk=[[NASA]].gov |datum=2017-04-24 |zugriff=2017-09-21 |sprache=en}}</ref> | |||
== | Unerwartet war die Entdeckung, dass die neutralen Teilchen in erhöhtem Maße aus einem bandförmigen Raumwinkelbereich kamen. Diese Bandstruktur soll von der Umströmung der Heliosphäre im interstellaren Magnetfeld herrühren.<ref name="ibex-mag">{{Internetquelle |url=https://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/nasa-s-ibex-observations-pin-down-interstellar-magnetic-field |titel=NASA’s IBEX Observations Pin Down Interstellar Magnetic Field |autor=Sarah Frazier |werk=[[NASA|NASA.gov]] |datum=2016-02-26 |zugriff=2018-04-01 |sprache=en}}</ref> | ||
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2016 beobachtete IBEX die Auswirkungen einer erhöhten Sonnenaktivität: In der zweiten Jahreshälfte 2014 hatten sich Dichte und Geschwindigkeit des Sonnenwindes erhöht, wodurch sein Druck um 50 % zunahm. Zwei Jahre später detektierte IBEX Sonnenwindteilchen, die den Rand der Heliosphäre erreicht hatten und von dort als neutrale Atome zurückgestreut worden waren.<ref name="nasa-ibex-2018">{{Internetquelle |autor=Miles Hatfield |titel=As Solar Wind Blows, Our Heliosphere Balloons |werk=NASA.gov |datum=2018-06-06 |url=https://www.nasa.gov/feature/goddard/2018/as-solar-wind-blows-our-heliosphere-balloons |zugriff=2018-09-20 |sprache=en}}</ref> | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{ | {{Commonscat|IBEX}} | ||
* [http://ibex.swri.edu/ IBEX Homepage] (englisch) | * [http://ibex.swri.edu/ IBEX Homepage] (englisch) | ||
* [http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/raumsonden/ibex.shtml IBEX: An der Grenze menschgemachter Raumfahrt] | * [http://www.raumfahrer.net/raumfahrt/raumsonden/ibex.shtml IBEX: An der Grenze menschgemachter Raumfahrt] | ||
* [http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15oct_ibex.htm Giant Ribbon Discovered at the Edge of the Solar System ] Science@NASA, 15. Oktober 2009 | * [http://science.nasa.gov/headlines/y2009/15oct_ibex.htm ''Giant Ribbon Discovered at the Edge of the Solar System''.] Science@NASA, 15. Oktober 2009 | ||
== Einzelnachweise == | |||
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IBEX (Explorer 91) | |
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Typ: | Forschungssatellit |
Land: | Vereinigte Staaten |
Betreiber: | NASA |
COSPAR-Bezeichnung: | 2008-051A |
Missionsdaten | |
Masse: | 107 kg |
Start: | 19. Oktober 2008, 17:48 UTC |
Trägerrakete: | Pegasus-XL |
Status: | in Betrieb |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 9,1 Tage[1] |
Bahnneigung: | 28,1° |
Apogäum: | 307.961 km |
Perigäum: | 47.016 km |
Interstellar Boundary Explorer (IBEX; deutsch Interstellare-Grenzschichten-Erforscher) ist ein NASA-Forschungssatellit zur Erforschung der Wechselwirkung des Sonnenwindes mit dem interstellaren Medium.[2] Er registriert und kartiert energiereiche elektrisch neutrale Atome (ENA), die in der Heliohülle, dem äußeren Bereich der Heliosphäre, erzeugt werden. Die IBEX-Mission wird im Rahmen des Small-Explorer-Programms durchgeführt. Nach dem erfolgreichen Start hat der Satellit die zusätzliche Bezeichnung Explorer 91 erhalten.
Die bis dahin einzigen Messungen aus dem äußeren Sonnensystem stammten von den Raumsonden Pioneer 10 und 11 sowie Voyager 1 und 2. Am wichtigsten waren dabei die Daten der Voyager-Sonden, da zu ihnen noch Kontakt bestand, als sie die Randstoßwelle (termination shock) durchquerten und die Heliohülle erreichten.[3] IBEX führt im Gegensatz zu ihnen keine In-situ-Messungen durch, sondern bleibt in einer Erdumlaufbahn.
IBEX wurde von einer flugzeuggestützten Pegasus-XL-Rakete mit zusätzlicher Star-27H-Oberstufe ins All gebracht. Der Startplatz des Trägerflugzeug des Typs L-1011 war das Kwajalein-Atoll im Pazifik. Die L-1011 mit dem Namen „Stargazer“ hob am 19. Oktober 2008 um 16:51 UTC von der Kwajalein Missile Range zu einem Nachtstart ab, nach Ortszeit war es 3:51 Uhr am 20. Oktober. Der Abwurf erfolgte um 17:48 UTC aus 39.000 ft (ca. 11.900 m) Höhe in der Kwajalein Drop Zone nördlich des Atolls[4] bei etwa 167,6° Ost, 10,5° Nord[5]
Der hoch exzentrische Orbit hatte direkt nach dem Start eine Bahnneigung von 11,3°, ein Perigäum von 226 km und ein Apogäum von 250.300 km bei einer Umlaufzeit von 7.921 Minuten.[6] IBEX vergrößerte die Bahnhöhe und insbesondere das Perigäum in den ersten 45 Tagen der Mission mit Hilfe seines eigenen Triebwerks, um schließlich einen Orbit mit einem Perigäum von 7000 km und einem Apogäum von ca. 50 Erdradien (ca. 317.850 km) und einer Periode von etwa 8 Tagen zu erreichen.[7] Im November 2011 wurde die Umlaufbahn erneut geändert. Die Umlaufdauer wurde auf 9,1 Tage justiert, was genau einem Drittel eines siderischen Monats entspricht. Damit ist die Bewegung von IBEX mit der des Mondes synchronisiert, wobei darauf geachtet wurde, dass IBEX dem Mond nie besonders nahekommt. Dadurch lassen sich Gravitationseinflüsse und somit notwendige Bahnkorrekturen vermeiden.[8]
Der nur 107 kg schwere Satellit ist auf einer oktogonalen Struktur aufgebaut, die von den Orbcomm-Kommunikationssatelliten abgeleitet ist. Hersteller ist die Orbital Sciences Corporation. Der Satellit ist spinstabilisiert, wobei die Rotationsachse stets auf die Sonne ausgerichtet wird. IBEX besitzt ein Hydrazin-Antriebssystem, das dazu dient, nach dem Start das Perigäum auf 7000 km anzuheben.
An Bord von IBEX befinden sich lediglich zwei einfach aufgebaute Ein-Pixel-Sensoren. Jeweils eines der senkrecht zur Rotationsachse des Satelliten angebrachten Instrumente dient der Registrierung von hoch- und niederenergetischen elektrisch neutralen Partikeln (IBEX-Hi und IBEX-Lo). Diese sind an jeweils gegenüberliegenden Seiten des Satelliten angebracht[9][10]. Beide Sensoren werden von einer gemeinsamen Elektronik ausgelesen. Durch die Rotation des Satelliten und der Rotation der stets auf die Sonne ausgerichteten Rotationsachse im Laufe eines Jahres wird der gesamte Himmelsbereich durch die Detektoren erfasst und kartiert.
Nach Untersuchungen von Daten der Voyagersonden und IBEX (2012) bewegt sich die Sonne so langsam durch das interstellare Gas, dass es keine Bugstoßwelle (Bow Shock) gibt.[11] Dabei wurden auch erstmals Indizien für einen „Schweif“ der Heliosphäre unseres Sonnensystems gefunden.[12] Kombinierte Langzeitmessungen mit den Raumsonden Voyager 1 und 2, Cassini und IBEX legten 2017 jedoch nahe, dass die Heliosphäre eher kugelförmig ist.[13]
Unerwartet war die Entdeckung, dass die neutralen Teilchen in erhöhtem Maße aus einem bandförmigen Raumwinkelbereich kamen. Diese Bandstruktur soll von der Umströmung der Heliosphäre im interstellaren Magnetfeld herrühren.[14]
2016 beobachtete IBEX die Auswirkungen einer erhöhten Sonnenaktivität: In der zweiten Jahreshälfte 2014 hatten sich Dichte und Geschwindigkeit des Sonnenwindes erhöht, wodurch sein Druck um 50 % zunahm. Zwei Jahre später detektierte IBEX Sonnenwindteilchen, die den Rand der Heliosphäre erreicht hatten und von dort als neutrale Atome zurückgestreut worden waren.[15]