Transiting Exoplanet Survey Satellite | |
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Typ: | Weltraumteleskop |
Land: | Vereinigte Staaten |
Betreiber: | NASA |
COSPAR-Bezeichnung: | 2018-038A |
Missionsdaten | |
Masse: | 365 kg[1] |
Start: | 18. April 2018, 22:51 UTC |
Startplatz: | Cape Canaveral AFS, SLC-40 |
Trägerrakete: | Falcon 9 v1.2 Block 4 |
Status: | im Orbit, aktiv |
Bahndaten | |
Bahnneigung: | 29° |
Apogäum: | 355.646 km |
Perigäum: | 1.063 km |
Das Transiting Exoplanet Survey Satellite (TESS) ist ein Weltraumteleskop der NASA zur Suche nach Exoplaneten. Der Start der Mission fand am 18. April 2018 mit einer Falcon 9 statt. Es folgte ein zwei Monate andauerndes komplexes Flugmanöver mit einem Swing-by am Mond, um die geplante Erdumlaufbahn zu erreichen.[2]
Wie schon das Weltraumteleskop Kepler verwendet auch TESS die Transitmethode, um Exoplaneten zu entdecken. Jedoch liegt der Fokus auf Sternen, die unserem Sonnensystem am nächsten sind. Zudem sollen mit TESS auch deutlich hellere Sterne beobachtet werden als mit Kepler, mit dem überwiegend Rote Zwerge beobachtet wurden. Es wird mit mehreren tausend Planetenkandidaten gerechnet, wovon 300 in der Größenordnung der Erde sein sollen (siehe auch bereits bekannte erdähnliche Exoplaneten).[3]
TESS soll etwa 85 % des Himmels durchmustern[4] und dabei hauptsächlich sonnenähnliche Sterne der Spektralklassen G, K und M mit einer scheinbaren Helligkeit bis zu 12 mag[5] beobachten. Es werden hauptsächlich Sterne in einer Entfernung zwischen 30 und 300 Lichtjahren beobachtet was deutlich näher (und somit heller) ist als die Sterne bei der Kepler-Mission, wo der Bereich zwischen 300 und 3000 Lichtjahren lag. Dadurch muss TESS mit deutlich größeren Helligkeiten umgehen können als Kepler. Diese größere Nähe und Helligkeit bringt jedoch den Vorteil mit sich, dass nachfolgende Untersuchungen einfacher durchgeführt werden können als bei den Planeten, die mit Kepler entdeckt wurden.[4] Es sollen rund 200.000 Sterne untersucht werden inklusive der 1000 nächstgelegenen Roten Zwerge.[6] TESS sucht dabei nach Transits und basierend auf den Daten wird ein Katalog von Exoplanetkandidaten erstellt.[7] Anhand des Katalogs können erdbasierte Teleskope Folgeuntersuchungen durchführen und somit die Kandidaten bestätigen oder verwerfen. Andere Teleskope, wie zum Beispiel das James-Webb-Weltraumteleskop, sollen dann die Atmosphären der entdeckten Planeten untersuchen.
Zusätzlich zur Suche nach Exoplaneten erlaubt TESS Wissenschaftlern auch im Rahmen des Guest Investigator Program, weitere Ziele für astrophysikalische Untersuchungen vorzuschlagen.[3]
TESS ist mit vier Weitwinkelteleskopen und zugehörigen CCD-Detektoren ausgerüstet. Die Rohdaten werden im Intervall von 13,7 Tagen zur Erde geschickt,[8] wobei die Übertragung der Daten ungefähr drei Stunden in Anspruch nehmen wird. TESS bewegt sich in einem Orbit in 2:1-Resonanz zum Mond, auch „P/2“ genannt. Dieser stark elliptische Orbit sollte über Jahrzehnte stabil sein und die Kameras von TESS in einem stabilen Temperaturbereich halten.
Die Beobachtung wird in 26 Sektoren aufgeteilt, wobei jeder Sektor ein Feld von 24° × 96° abdeckt. Die Sektoren überlappen sich, was dort die Wahrscheinlichkeit erhöht, auch Durchgänge längerperiodischer Planeten zu beobachten. Dabei soll das Teleskop jeweils 27,4 Tage (zwei Orbits) lang einen Sektor beobachten und dann zum nächsten Sektor übergehen. Während der Beobachtung wird von den 100.000 hellsten Sternen im Bildbereich jeweils im Abstand einer Minute eine Ausschnittsaufnahme abgespeichert und verglichen.[9] Die Primärmission ist abgeschlossen, sobald alle 26 Sektoren vermessen wurden. Sie dauert deshalb etwa 2 Jahre (26 Sektoren multipliziert mit 27,4 Tagen pro Sektor).
Die Idee für TESS stammt aus dem Jahr 2006, als mit privater Finanzierung das Design definiert wurde.[10] Im Jahre 2008 sollte gemäß Vorschlag des MIT im Rahmen des Small Explorer Program aus dem Projekt eine volle NASA-Mission werden. Damals wurde die Mission aber nicht ausgewählt. Sie wurde jedoch 2010 wieder vorgeschlagen und schließlich im Jahre 2013 als Medium Explorer mission aufgenommen.[10][11]
Am 18. April 2018 konnte die Sonde erfolgreich in eine Umlaufbahn befördert werden. Danach waren einige Vorarbeiten der wissenschaftlichen Mission nötig, welche am 25. Juli begann. Die ersten Bilder ("First Light") wurden am 7. August aufgenommen und am 17. September veröffentlicht.[4]
Am 22. August 2018 konnte die Kampagne im ersten Sektor der Südhemisphäre erfolgreich abgeschlossen werden und die wissenschaftlichen Daten wurden zur Erde geschickt. Nach der Analyse dieser Daten wurden die ersten Exoplanet-Kandidaten am 19. September 2018 veröffentlicht. Die beiden Planeten (Pi Mensae c und LHS 3844 b) umrunden ihren Zentralstern in lediglich 6 Tagen respektive 11 Stunden.[12] Am 2. Dezember 2018 zählte man bereits 135 Kandidaten, wobei einige Kandidaten dieser Liste schon zuvor von anderen Suchprogrammen wie SuperWASP oder dem HATNet Project als Exoplaneten identifiziert wurden.[13][7] Ende Juli 2020 hatte TESS die Daten der 26 Sektoren aus der Primärmission gesammelt und mit der "Extended Mission" ab Sektor 27 gestartet.[14] Ende Januar 2022 zählte das NASA Exoplanet Archive 177[15] bestätigte Entdeckungen durch TESS sowie mehr als 5000 Kandidaten.[16]
Nach dem Beenden der Primärmission wurden Verbesserungen bezüglich der Datenerfassung und -verarbeitung vorgestellt, die bis zum Ende der "Extended Mission" beibehalten werden. Die "Extended Mission" wird voraussichtlich im September 2022 beendet.
Die vorgestellten Verbesserungen:
Diese Verbesserungen werden es ermöglichen, die Helligkeitsunterschiede in höherer Auflösung zu verfolgen und über mehr Details der Flares der aktiven Sternen zu verfügen.[17]
Internationale Aufmerksamkeit erhielt das Programm auch durch die Entdeckung des zirkumbinären Exoplaneten TOI 1338b durch den Schülerpraktikanten Wolf Cukier im Sommer 2019, von der die NASA im Januar 2020 berichtete.[18][19][20][21]
Das Teleskop spielt außerdem eine Rolle im kanadischen Science-Fiction-Film A Billion Stars – Im Universum ist man nicht allein aus dem Jahre 2018 mit Patrick J. Adams und Troian Bellisario.
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