Kaliumniobat

Kaliumniobat

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Kristallstruktur
Struktur von Kaliumniobat
__ K+     __ Nb5+      __ O2−
Allgemeines
Name Kaliumniobat
Andere Namen

Kaliummetaniobat

Verhältnisformel KNbO3
CAS-Nummer 12030-85-2
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Kurzbeschreibung

orthorhombische Kristalle[1]

Eigenschaften
Molare Masse 180,01 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

4,62 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

≈ 1100 °C[2]

Löslichkeit

nahezu unlöslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3]
keine GHS-Piktogramme
H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: 312 [3]
Toxikologische Daten

3000 mg·kg−1 (LD50, Ratte, oral)[4]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.
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Kaliumniobat ist eine chemische Verbindung aus Kalium, Niob und Sauerstoff die als Einkristall in der Lasertechnik und für nichtlineare optische Systeme verwendet wird.

Gewinnung und Darstellung

Kaliumniobat-Einkristalle können in Kristallzuchtanlagen aus Schmelzen von Kaliumniobat, die analysentechnisch aus Niob(V)-oxid und Kaliumoxid im leichten Überschuss bestehen, gezüchtet werden. Zuvor wird Kaliumniobat durch zusammenschmelzen von Kaliumcarbonat und Niob(V)-oxid hergestellt.[5] Bei Abkühlung der Einkristalle unter etwa 435 °C findet der Übergang von der kubischen in die ferroelektrische, tetragonale Modifikation statt. Unterhalb von etwa 220 °C liegt stabil die rhombische Struktur mit vielen (12 möglich) unterschiedlichen kristallographischen Orientierungen (Domänen) vor.[6]

$ \mathrm {K_{2}CO_{3}+Nb_{2}O_{5}\longrightarrow 2\ KNbO_{3}+CO_{2}\uparrow } $

Eigenschaften

Physikalische Eigenschaften

Kaliumniobat-Kristalle besitzen eine ins orthorhombische verzerrte Perowskit-Struktur mit den Gitterparametern a = 569,7 pm, b = 397,1 pm und c = 572,2 pm. Sie haben ferroelektrische Eigenschaften,haben eine Mohshärte von 5.[1][7] Kaliumniobat hat den größten nichtlinearen optischen Koeffizienten aller kommerziell verfügbaren anorganischen Kristalle und besitzt eine Doppelbrechung.[8] Aus diesem Grund wird die Verbindung bei Lasern für die Frequenzverdopplung und andere optische Prozesse benutzt. Er ist im Wellenlängenbereich von 400 bis 4500 nm transparent. Sein Brechungsindex ist abhängig von der Wellenlänge[9] und der Lichteinfallsrichtung in den Kristall und beträgt ≈2,2 (2,12 bei 1064 nm in x-Richtung und 2,38 bei 532 nm in z-Richtung). Da er seine Kristallstruktur bei −50 °C, 200 °C und 430 °C ändert, muss der Kristall für optische Einsatzzwecke im Temperaturbereich zwischen −40 und +200 °C gehalten werden. Zusätzlich tritt bei dem Kristall ein piezoelektrischer Effekt[10][11][12] auf, wodurch er als Ultraschallquelle genutzt werden kann.

Verwendung

Einkristalline Nanodrähte aus Kaliumniobat werden in der Nahfeldmikroskopie als Beleuchtungsquelle[13] (erzeugt durch Frequenzverdopplung aus infrarotem grünes Licht) verwendet. In der Lasertechnik und nichtlineare Optik werden Kaliumniobat zum Beispiel zur Frequenzverdopplung, als Medium für optisch-parametrische Oszillatoren und anderes verwendet. In der Akustik wird es als Ultraschallquelle verwendet.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Potassium Niobate Crystal. KNbO3. (Memento vom 29. Juli 2013 im Webarchiv archive.today) Datenblatt bei Photox Optical Systems.
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press/Taylor and Francis, Boca Raton, FL, Physical Constants of Inorganic Compounds, S. 4-83.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Datenblatt Kaliumniobat bei AlfaAesar, abgerufen am 15. Januar 2013 (JavaScript erforderlich).
  4. Sicherheitsdatenblatt Potassium Niobate (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) bei Sigma-Aldrich, vom 18. März 2004.
  5. PatentOnline: Verfahren zur Herstellung eines Kaliumniobat-Einkristalls
  6. Universität Osnabrück: Züchtung von KNbO3- und KTa1-xNbxO3-Kristallen (PDF; 597 kB)
  7. optical-components.com: KNbO3 Crystal
  8. ii-vi.de: KNbO3 (Memento vom 14. Januar 2011 im Internet Archive)
  9. A. Radoua, D. Khatib: Theoretical study of photorefractive effect in reduced potassium niobate crystals. (PDF; 146 kB) Laboratoire de Physique du Solide Théorique, Département de Physique, Faculté des Sciences, BP : 28/S, Université Ibn Zohr, 80000 Agadir, Maroc
  10. Preparation of Potassium Niobate Single-Domain Crystals and Their Piezoelectric Properties. In: Ferroelectrics. Volume 292, Issue 1.
  11. Electrical and Optical Properties of Potassium Niobate Grown by Vertical Bridgman Method
  12. S. Wada, K. Muraoka, H. Kakemoto, T. Tsurumi: Piezoelectric Properties of Potassium Niobate Single Crystals by Domain Engineering. In: Journal of the Korean Physical Society. Vol. 46, No. 1, Januar 2005, S. 73–76.
  13. pro-physik.de: Nano-Lampe für Nahfeldmikroskope

Weblinks