Relativistischer Impuls

Relativistischer Impuls

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Bei Stößen und anderen Wechselwirkungen von Teilchen erweist sich der Impuls als additive Erhaltungsgröße: Die Summe der anfänglichen Impulse stimmt mit der Summe der Impulse nach der Wechselwirkung überein.

In der speziellen Relativitätstheorie hängt der Impuls p eines Teilchens der Masse m nichtlinear von der Geschwindigkeit v ab:

p=γmv=mv1v2c2

Dabei ist γ der Lorentzfaktor.

Für nicht-relativistische Geschwindigkeiten (vc) ist γ gleich 1. So erhält man für kleine Geschwindigkeiten annähernd den klassischen Impuls wie in der Newtonschen Mechanik:

pNewton=mv

Nach dem Noether-Theorem gehört zur Impulserhaltung die Symmetrie der Wirkung unter räumlichen Verschiebungen.

Wird durch eine Kraft F Impuls im Laufe der Zeit auf ein Teilchen übertragen, so ändert sich dadurch sein Impuls. Kraft ist Impulsübertrag pro Zeit:

F=dpdt

Herleitung

Wie der Impuls und die Energie eines Teilchens der Masse m in relativistischer Physik von der Geschwindigkeit v abhängen, folgt daraus, dass diese Größen für jeden Beobachter additive Erhaltungsgrößen sind.

Es ergibt sich auch aus der Wirkung

S[X]=L(t,x(t),dxdt(t))dt

mit der Lagrangefunktion

L(t,x,v)=mc21v2c2.

Da die Lagrangefunktion nicht vom Ort x abhängt, (das heißt, die Komponenten xi,i=1,2,3, sind zyklisch), ist die Wirkung invariant unter räumlichen Verschiebungen. Die nach dem Noether-Theorem zugehörige Erhaltungsgröße ist definitionsgemäß der Impuls. Im vorliegenden Fall ist dies der zu x konjugierte Impuls mit Komponenten

pi=Lvi=mvi1v2/c2, also
p=mv1v2/c2.

Da die Lagrangefunktion nicht von der Zeit t abhängt, ist nach dem Noether-Theorem die Energie

E=viLviL=mc21v2/c2

erhalten. Fassen wir hier die Geschwindigkeit als Funktion des Impulses auf,

v=pm2+p2/c2,

wie sie sich umgekehrt aus p(v) ergibt, so erhalten wir die Energie als Funktion der Phasenraumvariablen, die Hamilton-Funktion

H(t,x,p)=m2c4+p2c2.

Die Energie und der Impuls erfüllen also die Energie-Impuls-Beziehung und liegen auf der Massenschale.