Das Space Shuttle Challenger (englisch für Herausforderer) war die dritte Raumfähre der NASA nach dem weltraumuntauglichen Prototyp Enterprise und der ersten voll flugtauglichen Columbia. Im Oktober 1982 fertiggestellt, erfolgte der Jungfernflug im April 1983 (STS-6). Die interne Bezeichnung lautet OV-099.
Die Challenger wurde nach dem britischen Forschungsschiff HMS Challenger benannt, das von 1872 bis 1876 die Weltmeere befuhr. Schon die Mondlandefähre von Apollo 17 trug diesen Namen.
Der Hersteller der Space Shuttles, Rockwell International (inzwischen Teil von Boeing), hatte im Februar 1972 den Auftrag zum Bau von zunächst zwei Orbitern, Enterprise und Challenger, erhalten, die nicht für den Einsatz im All gedacht waren. Ursprünglich als Test-Orbiter für das Shuttle-Programm gebaut, wurde dann die Challenger nach ihrer Fertigstellung im Mai 1977 zunächst fast ein Jahr lang als STA-099 – STA steht für Structural Test Article – für Schwingungstests verwendet. Ab 1979 wurde sie dann nachträglich anstelle der Enterprise (OV-101), des ersten Structural Test Article, mit dem Abwurf- und Landetests durchgeführt wurden, zu einer vollwertigen und raumflugfähigen Raumfähre mit der Bezeichnung OV-99 ausgebaut.
Die Challenger absolvierte neun vollständige Flüge mit insgesamt 987 Erdumkreisungen. Sie war insgesamt 69 Tage im Weltraum.
Am 28. Januar 1986, 73 Sekunden nach dem Start der Mission STS-51-L, brach die Raumfähre in etwa 15 Kilometer Höhe auseinander[1] (siehe Challenger-Katastrophe). Dabei starben alle sieben Astronauten. Als Grund wurde das Versagen eines oder mehrerer Dichtungsringe in einer der seitlichen Feststoffraketen ermittelt. Es war der bis dahin schwerste Unfall in der Raumfahrtgeschichte der USA.
Die aufgefundenen Wrackteile der Challenger sind in einem ehemaligen Raketensilo im Startkomplex 31 der Cape Canaveral Air Force Station eingelagert.
Im Jahr 2013 wurde der Spielfilm The Challenger veröffentlicht, der die Untersuchung des Unfalls thematisiert.