Magellan war eine zwischen 1989 und 1994 aktive amerikanische Raumsonde, die als Orbiter die Venus erforschte.
Unter dem Namen Venus Orbiting Imaging Radar (VOIR) und Venus Radar Mapper (VRM) hatten in den 70er und 80er bereits Überlegungen zu einer detaillierten Kartierung der Venus mit Hilfe von Radar begonnen, die aber von der US-Regierung als zu teuer abgelehnt wurden. Unter dem Namen Magellan, benannt nach dem portugiesischen Entdecker des 16. Jahrhunderts (erste Weltumseglung) wurde schließlich eine kostengünstige Mission geplant, bei der die Sonde nur das Radargerät Synthetic Aperture Radar (SAR) trug. Technisch gesehen war die Sonde ein Sammelsurium von Reserve- und Ersatzteilen früherer Missionen (Mariner 9, Voyager-Programm, Galileo, Ulysses).
Bisherige Radarkartierungen der Venus waren:
Demgegenüber besaß Magellan eine Auflösung von durchschnittlich 100 Metern pro Pixel, das ist eine Steigerung um den Faktor 200 gegenüber Pioneer-Venus 1 und immerhin um den Faktor 15 gegenüber Venera 15 und Venera 16.
Die Magellan-Sonde war ein dreiachsenstabilisierter Raumflugkörper. Sowohl die Hauptstruktur (Bus) als auch die Hauptantenne bestanden aus übrig gebliebenen Teilen des Voyager-Programms. Die Parabolantenne diente sowohl als Antenne für das SAR als auch als Kommunikationsantenne. Neben der Hauptantenne befand sich eine Hornantenne des Altimeters. Die Magellan-Sonde besaß acht kleine Triebwerke zur Korrektur der Umlaufbahn. Ein abwerfbarer Star-48-Raketenmotor schoss die Sonde in die Venus-Umlaufbahn ein. Zwei schwenkbare Solarzellenausleger, die bereits vor dem Verlassen der Erdumlaufbahn entfaltet wurden, versorgten die Sonde mit Energie.
Magellan lieferte die Venuskarte, die seitdem als Standardwerk gilt, insgesamt wurden rund 98 % der Oberfläche von 89° Nord bis 89° Süd erfasst. Das Bild der Venus auf dieser Seite wurde aus den Radardaten von Magellan erstellt.
Siehe auch: Liste der unbemannten Raumfahrtmissionen