X-33 ist die Bezeichnung eines Prototyps für einen geplanten Nachfolger des Space Shuttles, der die Bezeichnung „Venture Star“ trug. Es sollte eine vollständig wiederverwendbare Raumfähre entstehen, die senkrecht mit Hilfe von neuartigen Aerospike-Triebwerken starten und abschließend wie ein Flugzeug wieder landen sollte.
Als Treibstoff dienten flüssiger Sauerstoff und flüssiger Wasserstoff (O2 (l) + H2 (l) oder englisch LOX/LH2); beide sollten in internen, aus Verbundwerkstoffen gefertigten Tanks mitgeführt werden. Die Startkosten des Venture Stars sollten auf ein Zehntel derjenigen des Space Shuttles gesenkt werden.
Am 2. Juli 1996 wählte die NASA Lockheed Martin Skunk Works aus, um X-33, einen Prototyp und Erprobungsträger für neue Technologien, zu entwickeln und zu bauen. X-33 sollte mehrere Testflüge in der Erdatmosphäre mit Geschwindigkeiten von bis zu Mach 15 und Höhen von über 70 Kilometern durchführen und dabei von zwei bei Rocketdyne entwickelten XRS-2200 Linear-Aerospike-Triebwerken angetrieben werden. Dabei sollte auch ein neuartiger metallischer Hitzeschutzschild zum Einsatz kommen, der sicherer und günstiger als der keramische des Space Shuttles sein sollte. Nach dem Flug sollte der Prototyp innerhalb weniger Tage für den nächsten Flug vorbereitet werden.
Aufgrund massiver Kostenüberschreitungen und Problemen bei der Entwicklung und Fertigung wurde das Venture-Star-Programm und damit auch die zu 85 % fertiggestellte X-33 am 1. März 2001 offiziell von der NASA aufgegeben. Insbesondere war die Fertigung der Treibstofftanks aus Verbundwerkstoffen problematisch; z. B. versagte der Wasserstofftank bei einem Test im November 1999. Auch bereitete das Leergewicht der Raumfähre Probleme. Es stieg während der Entwicklung kontinuierlich an und verminderte so die Nutzlastkapazität. Andererseits lief die Entwicklung des neuartigen Aerospike-Triebwerks weitgehend erfolgreich, außerdem wurde in Edwards Air Force Base eine Startrampe für die X-33 errichtet. Insgesamt wurden bis zur Einstellung des X-33-Programms von der NASA 912 Millionen und von Lockheed Martin 357 Millionen Dollar investiert. Davon floss etwa die Hälfte in die Entwicklung des XRS-2200-Triebwerkes.
Ebenso scheiterten Kistler Aerospace und Beal Aerospace bei dem kommerziellen Versuch, eine neue Trägerrakete zu bauen. Boeing entwickelt die Atlas V für den Transport von Astronauten weiter, SpaceX die Trägerrakete Falcon 9 und Blue Origin Nachfolgesysteme für das Space Shuttle.