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{{Weiterleitungshinweis|Potentialfeldmessung|Für die zerstörungsfreie Korrosionsprüfung von Stahlbeton siehe [[Potentialfeldmessung (Stahlbeton)]].}} | |||
'''Konservative Kräfte''' sind in der [[Physik]] [[Kraft|Kräfte]], die längs eines beliebigen geschlossenen Weges ([[Rundweg]]) keine [[Arbeit (Physik)|Arbeit]] verrichten. An Teilstrecken aufgewendete Energie wird an anderen Strecken wieder zurückgewonnen. Das heißt, die [[kinetische Energie]] eines Probekörpers bleibt ihm am Ende erhalten. | |||
Beispiele konservativer Kräfte sind zum einen solche, die wie die [[Gravitation]]skraft oder [[Coulombkraft]] des [[Elektrisches Feld|elektrischen Feldes]] durch konservative Kraftfelder (s. u.) vermittelt werden, zum anderen aber auch Kräfte wie z. B. [[Federkraft|Federkräfte]]<ref>David Halliday, Robert Resnick, [[Jearl Walker]]: ''Physik.'' = ''Halliday Physik.'' Bachelor-Edition. Wiley-VCH, Weinheim 2007, ISBN 978-3-527-40746-0, S. 143–145.</ref>, die nicht durch Kraftfelder im eigentlichen Sinn vermittelt werden. Da einer konservativen Kraft ein [[Potential (Physik)|Potential]] zugeordnet werden kann, kann die Kraft nur vom Ort abhängen und nicht wie z. B. [[Dissipation|dissipativ]]e Kräfte von der Geschwindigkeit. | |||
Bekanntestes Beispiel einer durch ein Kraftfeld vermittelten konservativen Kraft ist die Erdanziehungskraft. Die Kraft <math>F = -mg</math> ist gerade die negative Ableitung der potentiellen Energie z. B. als Näherung nahe der Erdoberfläche <math>W_\mathrm{pot} = mgh</math> nach der Höhe ''h''. Egal auf welchem Weg man von einem Punkt auf Höhe <math>h_1</math> zu einem Punkt auf Höhe <math>h_2</math> gelangt, ist dabei immer dieselbe Arbeit <math>\Delta W = mg(h_2-h_1)</math> aufzubringen. Die potentielle Energie bezieht sich dabei allerdings immer noch auf eine Probemasse ''m'' (oder Probeladung ''q'' im Fall des elektrischen Feldes), während das von der Probe unabhängige Skalarfeld <math>\Phi_G = W_\mathrm{pot}/m = g \cdot h</math> (bzw. <math>\Phi_C = W_\mathrm{pot}/q = E\cdot s</math> im Fall des elektrischen Feldes) das physikalische Potential an der betreffenden Stelle genannt wird und als solches eine äquivalente Darstellung des zugrundeliegenden Vektorfelds ist. | |||
Die meisten physikalischen Systeme sind, da ihnen stets Energie durch Reibung und/oder nicht-konservative Kraftfelder (z. B. Wirbelfelder) verloren geht, nicht-konservativ. Erweitert man dagegen die Perspektive, indem man | Das Gegenteil konservativer Kräfte sind nicht-konservative Kräfte, also solche, die längs eines in sich geschlossenen Weges Arbeit verrichten, und zwar umso mehr, je länger der dabei zurückgelegte Weg ist. Beispiele derartiger nicht-konservativer Kräfte sind zum einen Kräfte in nicht-konservativen Kraftfeldern wie etwa (magnetischen) [[Feldtheorie (Physik) #Wirbelfeld|Wirbelfeldern]], zum anderen dissipative Kräfte (von {{laS|''dissipare''}} = zerstreuen), z. B. [[Reibung]]skräfte. | ||
Die meisten physikalischen Systeme sind, da ihnen stets Energie durch Reibung und/oder nicht-konservative Kraftfelder (z. B. Wirbelfelder) verloren geht, nicht-konservativ. Erweitert man dagegen die Perspektive, indem man z. B. bei Betrachtung der Energieverluste durch Reibung auch die Energieinhalte angekoppelter Wärmereservoirs mit berücksichtigt, so bleibt die Energie am Ende doch immer in irgendeiner Form erhalten. | |||
== Konservative Kraftfelder == | == Konservative Kraftfelder == | ||
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: '''1.''' Die Arbeit entlang jeder ''beliebigen'' geschlossenen Kurve <math>C</math> innerhalb des Feldes ist gleich Null, also <math>\oint_C \vec F(\vec r)\cdot \mathrm d \vec r=0</math>. | : '''1.''' Die Arbeit entlang jeder ''beliebigen'' geschlossenen Kurve <math>C</math> innerhalb des Feldes ist gleich Null, also <math>\oint_C \vec F(\vec r)\cdot \mathrm d \vec r=0</math>. | ||
: '''2.''' Die Arbeit <math>W=\int_S \vec F(\vec r) \cdot \mathrm d \vec r</math> entlang eines beliebigen Weges <math>S</math> durch das Kraftfeld ist nur vom Anfangs- und Endpunkt des Weges, nicht aber von seinem Verlauf abhängig. | : '''2.''' Die Arbeit <math>W=\int_S \vec F(\vec r) \cdot \mathrm d \vec r</math> entlang eines beliebigen Weges <math>S</math> durch das Kraftfeld ist nur vom Anfangs- und Endpunkt des Weges, nicht aber von seinem Verlauf abhängig. | ||
: '''3.''' Es existiert ein [[Skalarfeld|skalares Feld]] <math>\Phi(\vec r)</math>, welches das zugehörige '''Potential''' des Kraftfelds genannt wird, so dass sich die Kraft <math>\vec F(\vec r)</math> auch in der Form <math>\vec F(\vec r)=- | : '''3.''' Es existiert ein [[Skalarfeld|skalares Feld]] <math>\Phi(\vec r)</math>, welches das zugehörige '''Potential''' des Kraftfelds genannt wird, so dass sich die Kraft <math>\vec F(\vec r)</math> auch in der Form <math>\vec F(\vec r)=-Q\vec \nabla \Phi(\vec r)</math> beschreiben lässt, d. h. als '''[[Gradientenfeld]]''', mit [[Nabla|<math>\vec \nabla</math>]] als dem [[Nabla-Operator]], <math>\vec \nabla \Phi(\vec r)</math> als dem [[Gradient (Mathematik)|Gradienten]] des Potentials und der [[Ladung (Physik)|Ladung]] oder [[Kopplungskonstante|Kopplungsstärke]] <math>Q</math>, die im Fall des elektrischen Felds die [[elektrische Ladung]] ''q'' des Probekörpers, im Fall des Gravitationsfelds seine [[Masse (Physik)|Masse]] ''m'' ist. | ||
: '''4.''' Das Feld ist auf einem [[Zusammenhängender Raum#Einfach zusammenhängend|einfach zusammenhängenden]] Gebiet definiert und erfüllt dort die [[Integrabilitätsbedingung]] <math>\textstyle \frac{\partial F_k}{\partial x_i} = \frac{\partial F_i}{\partial x_k}</math>. Dies bedeutet, dass die [[Rotation (Mathematik)|Rotation]] verschwindet, also <math>\vec \nabla \times \vec F(\vec r) = \vec 0 </math> bzw. <math>\operatorname{rot}\, \vec F(\vec r) = \vec 0\, </math> ist. | : '''4.''' Das Feld ist auf einem [[Zusammenhängender Raum#Einfach zusammenhängend|einfach zusammenhängenden]] Gebiet definiert und erfüllt dort die [[Integrabilitätsbedingung]] <math>\textstyle \frac{\partial F_k}{\partial x_i} = \frac{\partial F_i}{\partial x_k}</math>. Dies bedeutet, dass die [[Rotation (Mathematik)|Rotation]] verschwindet, also <math>\vec \nabla \times \vec F(\vec r) = \vec 0 </math> bzw. <math>\operatorname{rot}\, \vec F(\vec r) = \vec 0\, </math> ist. | ||
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=== Potentiale und Potentialfelder === | === Potentiale und Potentialfelder === | ||
Der Begriff des Potentials wird in der Physik und Mathematik zum Teil unterschiedlich gebraucht. | Der Begriff des Potentials wird in der Physik und Mathematik zum Teil unterschiedlich gebraucht. | ||
So bezeichnet das [[Skalarpotential|Potential in der Mathematik]] ganz allgemein eine Klasse skalarer Ortsfunktionen bzw. [[Skalarfeld]]er mit bestimmten mathematischen Eigenschaften, während es in der Physik nur den Quotienten der [[Potentielle Energie|potentiellen Energie]] <math>W_\mathrm{pot}</math> eines Körpers an der Stelle <math>\vec r</math> und seiner elektrischen Ladung ''q'' bzw. Masse ''m'' definiert: | So bezeichnet das [[Skalarpotential|Potential in der Mathematik]] ganz allgemein eine Klasse skalarer Ortsfunktionen bzw. [[Skalarfeld]]er mit bestimmten mathematischen Eigenschaften, während es in der Physik nur den Quotienten der [[Potentielle Energie|potentiellen Energie]] <math>W_\mathrm{pot}</math> eines Körpers an der Stelle <math>\vec r</math> und seiner elektrischen Ladung ''q'' bzw. Masse ''m'' definiert: | ||
:<math> | :<math>\Phi_C (\vec r)= \frac {W_\mathrm{pot}(\vec r)}q \quad \text{bzw.} \quad \Phi_G (\vec r)= \frac {W_\mathrm{pot}(\vec r)}m</math> | ||
Ein [[Potential (Physik)|Potential im physikalischen Sinn]] <math>\Phi(\vec r)</math> ist dabei stets auch eines im mathematischen Sinn, jedoch nicht umgekehrt: So sind sowohl das Gravitations- <math>\Phi_G</math> und Coulomb-Potential <math>\Phi_C</math> wie auch die potentielle Energie <math>W_\mathrm{pot}</math> in einem konservativen Kraftfeld ihrer mathematischen Natur nach Potentiale, im physikalischen Sinn jedoch nur die beiden erstgenannten. | |||
Ähnlich verhält es sich mit der Terminologie bei den Gradienten von Potentialen, also den aus den jeweiligen Skalarfeldern <math>\Phi(\vec r)</math> abgeleiteten [[Vektorfeld]]ern also Beschleunigungsfeldern <math>\vec g(\vec r)= \vec\nabla \Phi_G</math> bzw <math>\vec E(\vec r) = \vec\nabla \Phi_C</math>: Dennoch werden häufig auch die Kraftfelder <math>\vec F(\vec r)= m\vec\nabla \Phi_G</math> bzw <math>\vec F(\vec r) = q\vec\nabla \Phi_C</math> als „[[Potentialfeld]]er“ bezeichnet<ref name="KEM" />. | |||
=== Beispiel === | === Beispiel === | ||
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== Lokale Konservativität == | == Lokale Konservativität == | ||
[[Datei:Irrotationalfield.svg|mini|hochkant=1.75|Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters (Sicht entgegen der | [[Datei:Irrotationalfield.svg|mini|hochkant=1.75|Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters (Sicht entgegen der [[Stromrichtung]])]] | ||
Beim letzten der obengenannten vier Charakteristika konservativer Kraftfelder ist insbesondere auf das Kriterium des „einfach zusammenhängenden Gebiets“, also darauf zu achten, dass das Gebiet, anschaulich gesprochen, keine „Löcher“ oder ähnliche Definitionslücken enthält. Nicht „einfach zusammenhängend“ in diesem Sinn ist beispielsweise das Gebiet um einen stromdurchflossenen Leiter, dessen Magnetfeld zwar ''außerhalb'' des Leiters wie nachstehend definiert ist, für die ''z''-Achse (0|0|z) selbst jedoch weder <math>\vec B</math> noch seine Ableitung existieren: | Beim letzten der obengenannten vier Charakteristika konservativer Kraftfelder ist insbesondere auf das Kriterium des „einfach zusammenhängenden Gebiets“, also darauf zu achten, dass das Gebiet, anschaulich gesprochen, keine „Löcher“ oder ähnliche Definitionslücken enthält. Nicht „einfach zusammenhängend“ in diesem Sinn ist beispielsweise das Gebiet um einen stromdurchflossenen Leiter, dessen Magnetfeld zwar ''außerhalb'' des Leiters wie nachstehend definiert ist, für die ''z''-Achse (0|0|z) selbst jedoch weder <math>\vec B</math> noch seine Ableitung existieren: | ||
:<math> \vec B(x,y,z) = \frac{\mu_0\,I}{2\pi}\ | :<math> \vec B(x,y,z) = \frac{\mu_0\,I}{2\pi} \, \frac{1}{x^2+y^2} | ||
So gilt zwar außerhalb des Leiters <math>\operatorname{rot}\, \vec B =0\ </math> | So gilt zwar außerhalb des Leiters <math>\operatorname{rot}\, \vec B =0\ </math>. Dennoch verschwindet ein Ringintegral um die ''z''-Achse nicht. | ||
Integriert man zum Beispiel entlang des Einheitskreises, der durch | Integriert man zum Beispiel entlang des Einheitskreises, der durch | ||
:<math>\quad C: \vec {r}(\varphi)= | :<math>\quad C: \vec {r}(\varphi)= | ||
[[Parameterdarstellung|parametrisiert]] wird, so erhält man als Wegintegral | [[Parameterdarstellung|parametrisiert]] wird, so erhält man als Wegintegral | ||
:<math>\begin{align} | :<math>\begin{align} | ||
\int_C \vec B \ | \int_C \vec B \, \mathrm d\vec {r} & = \int \vec B(\vec r(\varphi)) \cdot\frac{\partial \vec r(\varphi)}{\partial \varphi} \mathrm d\varphi\ | ||
& = \frac{\mu_0\,I}{2\pi} | & = \frac{\mu_0\,I}{2\pi} \int_0^{2\pi} | ||
& = | & = \mu_0\,I \neq 0\ \end{align}</math> | ||
Obwohl die Rotation <math>\operatorname{rot}\, \vec B</math> mit Ausnahme der [[Definitionslücke]] an der ''z''-Achse überall verschwindet, ist das B-Feld dadurch nicht durchgehend konservativ. Da die Energie dennoch auf allen Pfaden erhalten bleibt, die die ''z''-Achse nicht umschließen, spricht man hier einschränkend von ''lokaler Konservativität''. | Obwohl die Rotation <math>\operatorname{rot}\, \vec B</math> mit Ausnahme der [[Definitionslücke]] an der ''z''-Achse überall verschwindet, ist das B-Feld dadurch nicht durchgehend konservativ. Da die Energie dennoch auf allen Pfaden erhalten bleibt, die die ''z''-Achse nicht umschließen, spricht man hier einschränkend von ''lokaler Konservativität''. | ||
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Wie anfangs bereits festgestellt, sind die vier Definitionen für ein konservatives Kraftfeld miteinander gleichbedeutend. Das erste Kriterium ist gerade die Definition einer konservativen Kraft aus der Einleitung, die anderen folgen daraus. | Wie anfangs bereits festgestellt, sind die vier Definitionen für ein konservatives Kraftfeld miteinander gleichbedeutend. Das erste Kriterium ist gerade die Definition einer konservativen Kraft aus der Einleitung, die anderen folgen daraus. | ||
[[Datei:Konservative Kraft Wege. | [[Datei:Konservative Kraft Wege.svg|mini|250px|Zwei beliebige Wege in einem konservativen Kraftfeld]] | ||
'''1.''' Davon ausgehend, dass die Arbeit entlang eines geschlossenen Pfades verschwindet, kann zunächst die Korrektheit des zweiten Kriteriums gezeigt werden. Man betrachte dazu zwei Wege <math>S_1</math> und <math>S_2</math> zwischen den Punkten 1 und 2 in einem konservativen Kraftfeld wie im Bild rechts: | '''1.''' Davon ausgehend, dass die Arbeit entlang eines geschlossenen Pfades verschwindet, kann zunächst die Korrektheit des zweiten Kriteriums gezeigt werden. Man betrachte dazu zwei Wege <math>S_1</math> und <math>S_2</math> zwischen den Punkten 1 und 2 in einem konservativen Kraftfeld wie im Bild rechts: |
Konservative Kräfte sind in der Physik Kräfte, die längs eines beliebigen geschlossenen Weges (Rundweg) keine Arbeit verrichten. An Teilstrecken aufgewendete Energie wird an anderen Strecken wieder zurückgewonnen. Das heißt, die kinetische Energie eines Probekörpers bleibt ihm am Ende erhalten.
Beispiele konservativer Kräfte sind zum einen solche, die wie die Gravitationskraft oder Coulombkraft des elektrischen Feldes durch konservative Kraftfelder (s. u.) vermittelt werden, zum anderen aber auch Kräfte wie z. B. Federkräfte[1], die nicht durch Kraftfelder im eigentlichen Sinn vermittelt werden. Da einer konservativen Kraft ein Potential zugeordnet werden kann, kann die Kraft nur vom Ort abhängen und nicht wie z. B. dissipative Kräfte von der Geschwindigkeit.
Bekanntestes Beispiel einer durch ein Kraftfeld vermittelten konservativen Kraft ist die Erdanziehungskraft. Die Kraft
Das Gegenteil konservativer Kräfte sind nicht-konservative Kräfte, also solche, die längs eines in sich geschlossenen Weges Arbeit verrichten, und zwar umso mehr, je länger der dabei zurückgelegte Weg ist. Beispiele derartiger nicht-konservativer Kräfte sind zum einen Kräfte in nicht-konservativen Kraftfeldern wie etwa (magnetischen) Wirbelfeldern, zum anderen dissipative Kräfte (von lateinisch dissipare = zerstreuen), z. B. Reibungskräfte.
Die meisten physikalischen Systeme sind, da ihnen stets Energie durch Reibung und/oder nicht-konservative Kraftfelder (z. B. Wirbelfelder) verloren geht, nicht-konservativ. Erweitert man dagegen die Perspektive, indem man z. B. bei Betrachtung der Energieverluste durch Reibung auch die Energieinhalte angekoppelter Wärmereservoirs mit berücksichtigt, so bleibt die Energie am Ende doch immer in irgendeiner Form erhalten.
Konservative Kraftfelder sind dem zuvor Gesagten folgend solche, in denen ein Probekörper beim Durchlaufen eines in sich geschlossenen Weges weder Energie gewinnt noch verliert.
Es lässt sich zeigen, dass die nachstehenden vier Charakteristika eines konservativen Kraftfelds
Analog zum eben Gesagten werden in der Mathematik ganz allgemein Vektorfelder, die sich als Gradienten skalarer Felder beschreiben lassen, als konservativ bezeichnet, zusammengesetzt aus Potentialvektoren, denen auf Seiten der skalaren Ausgangsfelder die zugehörigen Potentiale gegenüberstehen[2].
Der Begriff des Potentials wird in der Physik und Mathematik zum Teil unterschiedlich gebraucht.
So bezeichnet das Potential in der Mathematik ganz allgemein eine Klasse skalarer Ortsfunktionen bzw. Skalarfelder mit bestimmten mathematischen Eigenschaften, während es in der Physik nur den Quotienten der potentiellen Energie
Ein Potential im physikalischen Sinn
Ähnlich verhält es sich mit der Terminologie bei den Gradienten von Potentialen, also den aus den jeweiligen Skalarfeldern
Der Gradient der potentiellen Energie
In der Nähe der Erdoberfläche ist die potentielle Energie
Wie dem Vorzeichen des Resultats anzusehen, ist die Kraft
Beim letzten der obengenannten vier Charakteristika konservativer Kraftfelder ist insbesondere auf das Kriterium des „einfach zusammenhängenden Gebiets“, also darauf zu achten, dass das Gebiet, anschaulich gesprochen, keine „Löcher“ oder ähnliche Definitionslücken enthält. Nicht „einfach zusammenhängend“ in diesem Sinn ist beispielsweise das Gebiet um einen stromdurchflossenen Leiter, dessen Magnetfeld zwar außerhalb des Leiters wie nachstehend definiert ist, für die z-Achse (0|0|z) selbst jedoch weder
So gilt zwar außerhalb des Leiters
parametrisiert wird, so erhält man als Wegintegral
Obwohl die Rotation
Wie anfangs bereits festgestellt, sind die vier Definitionen für ein konservatives Kraftfeld miteinander gleichbedeutend. Das erste Kriterium ist gerade die Definition einer konservativen Kraft aus der Einleitung, die anderen folgen daraus.
1. Davon ausgehend, dass die Arbeit entlang eines geschlossenen Pfades verschwindet, kann zunächst die Korrektheit des zweiten Kriteriums gezeigt werden. Man betrachte dazu zwei Wege
Verläuft
Mit
ist das dann und genau dann null, wenn
was gerade der Wegunabhängigkeit und damit der zweiten Definition für ein konservatives Kraftfeld entspricht.
2. Wenn
3. Wenn
wobei der letzte Schritt wegen der Vertauschbarkeit der partiellen Ableitungen gemäß dem Satz von Schwarz zustande kam.
4. Nach dem Satz von Stokes gilt für eine Fläche A, die von einer geschlossenen Kurve C umschlossen wird
Dieses Integral verschwindet für alle Kurven C dann und genau dann, wenn
In der klassischen Mechanik gilt für die kinetische Energie
wobei
Mit dem zweiten Newtonschen Axiom
für konstante Massen
Dann gilt für den Weg von Punkt 1 zum Punkt 2 das Wegintegral
Für die rechte Seite dieser Gleichung gilt
Das bedeutet, dass die gesamte Arbeit, die bei der Bewegung aufgebracht wird, der Änderung der kinetischen Energie entspricht. Für die linke Seite gilt hingegen unter Verwendung der Eigenschaften konservativer Kräfte
und damit
bzw.
was gerade dem Energieerhaltungssatz entspricht. Die Eigenschaft der Energieerhaltung ist auch der Grund, weshalb konservative Kraftfelder ihren Namen erhielten – die Energie ist konserviert.