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'''Swift''', auch '''Explorer 84''' oder '''Swift Gamma Ray Explorer''', ist ein [[Forschungssatellit]] der [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] mit britischer und italienischer Beteiligung, der [[Gammablitz]]e detektiert und untersucht. Swift wurde am 20. November 2004 von [[Cape Canaveral Air Force Station|Cape Canaveral]] mit einer Rakete des Typs [[Delta II|Delta II 7320-10C]] gestartet und befindet sich in einem kreisförmigen Orbit ca. 600 km über der Erdoberfläche mit einer [[Bahnneigung]] von 20,6°. | '''Swift''', offiziell '''Neil Gehrels Swift Observatory''', auch '''Explorer 84''' oder '''Swift Gamma Ray Explorer''', ist ein [[Forschungssatellit]] der [[National Aeronautics and Space Administration|NASA]] mit britischer und italienischer Beteiligung, der [[Gammablitz]]e detektiert und untersucht. Swift wurde am 20. November 2004 von [[Cape Canaveral Air Force Station|Cape Canaveral]] mit einer Rakete des Typs [[Delta II|Delta II 7320-10C]] gestartet und befindet sich in einem kreisförmigen Orbit ca. 600 km über der Erdoberfläche mit einer [[Bahnneigung]] von 20,6°. | ||
Der 1470 kg schwere und 5,57 m hohe Satellit führt keine Verbrauchsmaterialien mit sich. Er wird durch zwei Solarzellenflächen mit 5,41 m Spannweite und 1040 Watt Leistung versorgt. Eine Hochrechnung ergab, dass er bis etwa 2022 funktionsfähig bleiben sollte.<ref>Swift Newsletter 3/2006: [ | Der 1470 kg schwere und 5,57 m hohe Satellit führt keine Verbrauchsmaterialien mit sich. Er wird durch zwei Solarzellenflächen mit 5,41 m Spannweite und 1040 Watt Leistung versorgt. Eine Hochrechnung ergab, dass er bis etwa 2022{{Zukunft|2022||}} funktionsfähig bleiben sollte, obwohl der ursprüngliche Betrieb lediglich auf zwei Jahre angesetzt wurde.<ref>Swift Newsletter 3/2006: [https://swift.sonoma.edu/resources/multimedia/newsletter/issue_3/index.html#high1 Swift sollte bis 2022 funktionsfähig bleiben] (englisch)</ref> | ||
== Mission == | == Mission == | ||
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== Beobachtungen (Auswahl) == | == Beobachtungen (Auswahl) == | ||
* Am 4. September 2005 wurde der bis dahin stärkste je dokumentierte Gammablitz gemessen (Entfernung: ca. 13 Milliarden [[Lichtjahr]]e). | * Am 4. September 2005 wurde der bis dahin stärkste je dokumentierte Gammablitz gemessen (Entfernung: ca. 13 Milliarden [[Lichtjahr]]e). | ||
* Am 18. Februar 2006 wurde mit 33 Minuten der bisher bei weitem längste Gammablitz von einem 440 Millionen Lichtjahre entfernten Objekt gemessen. | * Am 18. Februar 2006 wurde mit 33 Minuten der bisher bei weitem längste Gammablitz von einem 440 Millionen Lichtjahre entfernten Objekt gemessen. | ||
* Am 19. März 2008 wurde der bis dahin stärkste | * Am 19. März 2008 wurde der bis dahin stärkste Gammastrahlenausbruch, katalogisiert als [[GRB 080319B]], beobachtet. Er war 2,5 Millionen Mal heller als die leuchtstärkste bisher beobachtete [[Supernova]].<ref>[[Spiegel Online]]: [https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/mit-blossem-auge-sichtbar-riesige-sternenexplosion-fotografiert-forscher-ueberwaeltigt-a-542905.html ''Riesige Sternenexplosion fotografiert – Forscher überwältigt''], 21. März 2008</ref> | ||
* Am 23. April 2009 wurde der am weitesten entfernte Gammablitz mit einer Entfernung von 13,1 Milliarden Lichtjahren registriert.<ref>{{Internetquelle |url= | * Am 23. April 2009 wurde der am weitesten entfernte Gammablitz mit einer Entfernung von 13,1 Milliarden Lichtjahren registriert.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.weltderphysik.de/gebiet/universum/news/2009/neuer-entfernungsrekord-sternexplosion-im-jungen-kosmos/ |titel=Neuer Entfernungsrekord: Sternexplosion im jungen Kosmos |hrsg=Welt der Physik |datum=2009 |zugriff=2012-09-19}}</ref> | ||
* Am 21. Juni 2010 wurde der absolut stärkste Gammablitz mit dem Namen [[GRB 100621A]] registriert, dieser ließ die Messinstrumente von Swift kurzzeitig ausfallen.<ref>[[Spiegel Online]]: [ | * Am 21. Juni 2010 wurde der absolut stärkste Gammablitz mit dem Namen [[GRB 100621A]] registriert, dieser ließ die Messinstrumente von Swift kurzzeitig ausfallen.<ref>[[Spiegel Online]]: [https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/kosmisches-mega-ereignis-strahlungsblitz-laesst-nasa-satellit-erblinden-a-706631.html ''Kosmisches Mega-Ereignis – Strahlungsblitz lässt Nasa-Satellit erblinden''], 16. Juli 2010</ref> | ||
* Am 3. Juni 2013 wurde der Gammablitz mit dem Namen [[GRB 130603B]] registriert <ref>[ | * Am 3. Juni 2013 wurde der Gammablitz mit dem Namen [[GRB 130603B]] registriert.<ref>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/gammastrahlenblitz-das-geheimnis-von-grb-130603b-a-914569.html Spiegel Online vom 4. August 2013: Mächtiger Gammastrahlenblitz: Das Geheimnis von GRB 130603B]</ref> | ||
* Am 22. Januar 2014 wurde mit dem UVOT | * Am 22. Januar 2014 wurde mit dem Instrument UVOT die [[Messier 82#Supernova 2014J|Supernova 2014J]] in der Galaxie [[Messier 82|M82]] beobachtet – die seit 20 Jahren erdnächste [[Supernova]].<ref>[https://www.nasa.gov/content/goddard/nasa-spacecraft-take-aim-at-nearby-supernova/ ''NASA Spacecraft Take Aim At Nearby Supernova''], 23. Januar 2014</ref> | ||
* Am 15. Juni 2015 | * Am 15. Juni 2015 wurde ein neuerlicher Ausbruch des [[Schwarzes Loch|Schwarzen Lochs]] [[V404 Cygni]] entdeckt. Die weitere Beobachtung führte zur Entdeckung von schnellen Helligkeitsschwankungen des Schwarzen Lochs im Bereich des sichtbaren Lichts.<ref>Ian Sample [https://www.theguardian.com/science/2016/jan/06/visible-light-black-holes-detected-for-first-time-v404-cygni Visible light from black holes detected for first time] in: The Guardian, 6. Januar 2016, abgerufen am 6. Januar 2016</ref><ref>[https://www.nature.com/articles/nature16452 Repetitive patterns in rapid optical variations in the nearby black-hole binary V404 Cygni] in: Nature 529, S. 54–58, 7. Januar 2016, Vorabveröffentlichung online am 6. Januar 2016, abgerufen am 6. Januar 2016</ref> | ||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
{{Commonscat|Swift Gamma-Ray Burst Mission|Swift (Satellit)}} | {{Commonscat|Swift Gamma-Ray Burst Mission|Swift (Satellit)}} | ||
{{Wikinews|Kategorie:Swift|Swift}} | {{Wikinews|Kategorie:Swift|Swift}} | ||
* [ | * [https://swift.gsfc.nasa.gov/index.html Swift-Website] (englisch) | ||
* | * wissenschaft.de: {{Webarchiv| url=http://www.wissenschaft.de/wissen/news/256536.html| text=Satellit Swift beobachtet erstmals Übergang vom Blitz zum Nachglühen| wayback=20051218031813}} | ||
== Einzelnachweise == | == Einzelnachweise == |
Swift | |
---|---|
Typ: | Forschungssatellit |
Land: | Vereinigte Staaten |
Betreiber: | NASA |
COSPAR-Bezeichnung: | 2004-047A |
Missionsdaten | |
Masse: | 1331 kg |
Start: | 20. November 2004, 17:16 UTC |
Startplatz: | Cape Canaveral LC-17A |
Trägerrakete: | Delta II 7320-10C D-309 |
Status: | in Betrieb |
Bahndaten | |
Umlaufzeit: | 96,6 min |
Bahnneigung: | 20,6° |
Apogäum: | 604 km |
Perigäum: | 584 km |
Swift, offiziell Neil Gehrels Swift Observatory, auch Explorer 84 oder Swift Gamma Ray Explorer, ist ein Forschungssatellit der NASA mit britischer und italienischer Beteiligung, der Gammablitze detektiert und untersucht. Swift wurde am 20. November 2004 von Cape Canaveral mit einer Rakete des Typs Delta II 7320-10C gestartet und befindet sich in einem kreisförmigen Orbit ca. 600 km über der Erdoberfläche mit einer Bahnneigung von 20,6°. Der 1470 kg schwere und 5,57 m hohe Satellit führt keine Verbrauchsmaterialien mit sich. Er wird durch zwei Solarzellenflächen mit 5,41 m Spannweite und 1040 Watt Leistung versorgt. Eine Hochrechnung ergab, dass er bis etwa 2022[veraltet] funktionsfähig bleiben sollte, obwohl der ursprüngliche Betrieb lediglich auf zwei Jahre angesetzt wurde.[1]
Ziel von Swift ist eine schnellstmögliche und genaue Lokalisierung kurzlebiger Gammablitze. Damit sollen weitere Beobachtungen noch während des Nachleuchtens des Gammablitzes auf das richtige Objekt gelenkt werden können. Das Burst Alert Telescope (BAT) detektiert Gammablitze im Photonen-Energiebereich 15 bis 150 keV und hat ein weites Sichtfeld von ca. 2 Steradiant, es hat einen Winkeldurchmesser von etwa 90°. Ungefähr 100 Gammablitze sollen pro Jahr detektiert werden. Das Instrument kann die Position eines Gammablitzes am Himmel auf 1 bis 4 Bogenminuten genau bestimmen. Dadurch kann das X-Ray Telescope (XRT) auf die Quelle des Gammablitzes gerichtet werden und das Nachleuchten im Röntgenbereich untersuchen. Dieses Röntgenteleskop, das im Bereich von Photonenenergien von 300 eV bis 3 keV arbeitet, bestimmt die Position der Quelle auf 3 bis 5 Bogensekunden genau und nimmt auch Röntgenspektren auf. Schließlich kann das Ultraviolet/optical Telescope (UVOT), ein Teleskop mit 30 cm Spiegeldurchmesser, das im optischen und ultravioletten Bereich (170 bis 650 nm Wellenlänge) arbeitet, auf die Quelle gerichtet werden und deren Position auf 0,3 Bogensekunden genau bestimmen. Auch Spektren werden mit diesen Teleskop aufgenommen.