Delta-Baryon (Δ++,Δ+,Δ0,Δ−) | |
---|---|
Klassifikation | |
Fermion Hadron Baryon | |
Eigenschaften [1] | |
Ladung | 2, 0 oder ±1 e (+3,204 · 10−19 C, 0 oder ±1,602 · 10−19 C) |
Masse | ≈1232 MeV/c2 |
SpinParität | 3/2+ |
Isospin | 3/2 (z-Komponente ±3/2,±1/2) |
Zerfallsbreite | ≈118 MeV |
Quark-Zusammensetzung | uuu, uud, udd, ddd |
Die Δ-Baryonen (Delta-Baryonen) oder Delta-Resonanzen sind Baryonen, die aus Up- und Down-Quarks bestehen. Sie besitzen Spin und Isospin 3/2.
Es gibt vier verschiedene Δ-Baryonen, die meist durch ihre elektrische Ladung gekennzeichnet werden: Δ++, Δ+, Δ0 und Δ−.
Δ+ und Δ0 bestehen aus den gleichen Quarks wie die Nukleonen Proton und Neutron und können deshalb als deren Spinanregung aufgefasst werden.
Es wurde als erste Pion-Nukleon-Resonanz 1951 am Zyklotron in Chicago von Herbert L. Anderson, Enrico Fermi, E. A. Long und Darrah E. Nagle entdeckt.[2][3] Beobachtet wurde eine Resonanz bei einer Energie der an Protonen gestreuten Pionen von etwa 180 MeV. Sie wurde von Keith Brueckner mit dem Isospin-Modell von Pionen und Nukleonen erklärt.
Die vier Δ-Baryonen gehören dem SU(3)-Dekuplett an. Sie unterscheiden sich durch ihren Quarkinhalt, welcher abstrakt als Isospin-3/2-Vektor im Flavourraum aufgefasst werden kann. Der Quarkinhalt der Δ-Baryonen lautet
Symbol | Quarkinhalt | Isospin-z-Komponente |
Δ++ | uuu | +3/2 |
Δ+ | uud | +1/2 |
Δ0 | udd | −1/2 |
Δ− | ddd | −3/2 |
Δ-Baryonen zerfallen zu nahezu 100 % in ein Nukleon und ein Pion. Ein sehr geringen Anteil (<1 %) zerfällt unter Aussenden eines Photons in ein Nukleon.[4]
Betrachtet man nur die Spin- und Flavour-Anteile, stellen die Δ-Baryonen Δ++ und Δ− scheinbar eine Verletzung des Pauli-Prinzips dar. Als Fermionen müssten sie nämlich eine anti-symmetrische Wellenfunktion besitzen, ihre Spin- und Flavour-Wellenfunktionen sind jedoch komplett symmetrisch, z. B.
wo $ u\, $ für Up-Quark steht und + für die Spin-Projektion.
Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, dass ein weiterer Freiheitsgrad für Quarks postuliert wird, die sogenannte Farbladung. Führt man diese neue Quantenzahl ein, so erhält man
mit dem Levi-Civita-Symbol $ \varepsilon _{gbr} $ und den Farbfreiheitsgraden $ g,b\, $ und $ r\, $ (grün, blau, rot). Damit ist die Wellenfunktion wieder anti-symmetrisch.
So trugen die Δ-Baryonen zur Entwicklung der Quantenchromodynamik bei.[5]
Heute sind die Δ-Baryonen weiterhin von theoretischem Interesse, da sich an Ihnen, analog zu den ρ-Mesonen, Modelle der Dynamik der starken Kraft testen lassen.