Selbstphasenmodulation (SPM) (engl.: self phase modulation) ist ein nichtlinearer optischer Effekt, der bei Wechselwirkung von elektromagnetischer Strahlung mit Materie auftritt. Die Strahlung wird spektral symmetrisch um neue Frequenzkomponenten erweitert.
Ursache der Selbstphasenmodulation ist der zeitliche Kerr-Effekt. Dieser besagt, dass der Brechungsindex $ n $ in Medien für hohe Intensitäten intensitätsabhängig ist:
In optischen Medien ist der nichtlineare Brechungsindexkoeffizient $ n_{2} $ sehr gering, sodass die Selbstphasenmodulation erst ab Lichtintensitäten von ca. $ I>10^{14}{\frac {\mathrm {W} }{\mathrm {m} ^{2}}} $ relevant wird.
Die nichtlineare Brechungsindexänderung bewirkt hauptsächlich eine intensitätsabhängige Phasengeschwindigkeit. Nach Durchlaufen einer Strecke $ l $ in einem solchen nichtlinearen Medium ergibt sich dadurch eine nichtlineare Phasenverschiebung von:
wobei $ c $ die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum und $ \omega _{0} $ die Trägerkreisfrequenz darstellt.
ist die intensitätsabhängige Änderung des Brechungsindex. Die instantane Frequenz wird dann zu
mit der zeitabhängigen Verschiebung der Momentanfrequenz
Wenn man als Beispiel das häufig benutzte Modell eines hyperbolischen Sekans-Impulses benutzt
wird die nichtlineare Phase des Impulses
damit wird die instantane Frequenz verschoben um
Bei Betrachtung des letzten Terms sieht man sofort, dass neue Frequenzen symmetrisch zur Trägerfrequenz generiert werden. Außerdem erkennt man, dass bei positivem $ n_{2} $ (was z. B. bei gängigen optischen Medien der Fall ist) in der Front des Impulses neue langwellige Frequenzen erzeugt werden, und in seiner Flanke kurzwellige Frequenzen.
Im Zeitbereich wird durch die Selbstphasenmodulation aber der Betrag der Impuls-Einhüllenden $ I(t) $, und speziell auch die Zeitdauer des Impulses, nicht verändert.
Für Impulse, deren Dauer dieselbe Größenordnung wie die Periodendauer der Trägerfrequenz hat, führt der obige intensitätsabhängige Brechungsindex zusätzlich zu einer intensitätsabhängigen Gruppengeschwindigkeit. Diesen Effekt nennt man Selbstaufsteilung (engl.: self steepening). Hierbei sind dann die neu erzeugten Spektralkomponenten nicht mehr symmetrisch um die ursprüngliche Trägerfrequenz angeordnet. Außerdem bleibt der Betrag der zeitlichen Impuls-Einhüllenden nicht mehr unverändert, sondern der Impuls verflacht an seiner Front und steilt sich an seinem Rücken auf. Nach diesem Phänomen ist dieser Effekt benannt.