Euclid – benannt nach dem Mathematiker Euklid von Alexandria – ist ein geplantes Weltraumteleskop der ESA, im Rahmen des Programmes Cosmic Vision 2015-2025, zur Erforschung der sogenannten dunklen Energie und Materie. Das Weltraumteleskop soll voraussichtlich im Jahr 2020[veraltet] mit einer Sojus-Rakete von Kourou seine Reise beginnen und nach etwa 30 Tagen seinen Zielort, den zweiten Lagrange-Punkt (kurz L2), im Erde-Sonne System, erreichen. [1] Dort angekommen soll das Teleskop etwa sechs Jahre den Weltraum erkunden.[2]
Euclid wird zwei Instrumente verwenden, die beide durch ein 1,2-m-Korsch-Teleskop[2] mit drei Spiegeln und 24,5 m Brennweite schauen und das gleiche Himmelsgebiet beobachten. Zur Rauschunterdrückung soll das Teleskop eine Temperatur von etwa −33 °C haben. Ein Instrument arbeitet im sichtbaren und eines im nahen Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums. Das Instrument im sichtbaren Spektralbereich verwendet mehrere nebeneinander angeordnete CCDs bei einer Temperatur von etwa −120 °C. Die Detektoren des Instruments im infraroten Spektralbereich haben eine Temperatur von −153 °C. Das Instrument hat mehrere Filterräder und kann im Infrarotbereich Fotos oder Spektren aufnehmen. Die Temperatur des restlichen Infrarot-Instruments beträgt etwa −133 °C.
In Astriums Konstruktionsvorschlag für Euclid sollen die beiden ersten der drei Teleskopspiegel aus Siliziumcarbid bestehen, die passiv auf −123 °C gekühlt werden. Im Konstruktionvorschlag von Thales Alenia Space für Euclid sollten diese Teleskopspiegel aus Glaskeramik bestehen, die von einer Stützstruktur aus Siliciumnitrid stabilisiert werden. Die Spiegel würden aktiv auf −33 °C gekühlt.
Zur Positionierung des Bildfeldes kann sich Euclid in 80 Minuten um sich selbst drehen.[3]
Euclid wird die Messergebnisse und gespeicherte telemetrische Daten im K-Band (26 GHz) über eine bewegliche Antenne an die Bodenstation senden. Vier Stunden pro Tag wird Euclid im K-Band senden, um maximal 850 GB zu übertragen. Telemetrie wird nicht nur im K-Band, sondern auch im X-Band übertragen, auch wird Euclid über das X-Band gesteuert.
Die Verträge mit den beteiligten Instituten, die die beiden wissenschaftlichen Instrumente bauen werden, wurden am 20. Juni 2012 unterschrieben. Danach wurde der Bau des Raumflugkörpers ausgeschrieben.[4]
Am 24. Januar 2013 wurde bekanntgegeben,[5] dass die NASA Sensoren für das Infrarotinstrument von Euclid liefern wird. US-Wissenschaftler sind damit an Euclid beteiligt.[6]
Astrium in Toulouse gewann am 11. Juni 2013 den Auftrag für das Nutzlastmodul von Euclid. Es wird die von Astrium vorgeschlagenen Teleskopspiegel aus Siliciumcarbid erhalten.[7][8]
Thales Alenia Space wurde am 27. Juni 2013 als Hauptauftragnehmer für Euclid ausgewählt. TAS baut den Euclid Raumflugkörper. In diesen wird das Nutzlastmodul von Astrium mit den Teleskopspiegeln aus Siliciumcarbid eingebaut.[3][9]