Dreifachstern Gliese 667 | |||
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Aufnahme des Himmels um Gliese 667 | |||
Beobachtungsdaten Epoche: J2000.0 | |||
Sternbild | Skorpion | ||
Rektaszension | 17h 18m 57,16483s [1] | ||
Deklination | −34° 59′ 23,1416″ [1] | ||
Vis. Helligkeit (gesamt) |
5,91 mag [2] | ||
Bekannte Exoplaneten |
2 | ||
Astrometrie | |||
Radialgeschwindigkeit | 6,5 km/s [3] | ||
Parallaxe | 140,88 ± 2,04 mas | ||
Entfernung [4] | 23,2 ± 0,3 Lj (7,1 ± 0,1 pc) | ||
Alter | 2-10 Milliarden a [3] | ||
Eigenbewegung [1] | |||
Rek.-Anteil: | 1129,76 mas/a | ||
Dekl.-Anteil: | −77,02 mas/a | ||
Einzeldaten | |||
Namen | A, B, C | ||
Typisierung: | |||
Spektralklasse | A | K3V | |
B | K5V | ||
C | M1.5V | ||
Astrometrie: | |||
Absolute visuelle Helligkeit Mvis |
A | 7,07 mag | |
B | 8,02 mag | ||
C | 11,03 mag | ||
Physikalische Eigenschaften: | |||
Masse [3][5] | A | 0,73 M☉ | |
B | 0,69 M☉ | ||
C | 0,31 M☉ | ||
Radius [3][6] | A | 0,76 R☉ | |
B | 0,70 R☉ | ||
C | 0,42 R☉ | ||
Leuchtkraft [3] | A | L☉ | |
B | L☉ | ||
C | 0,0137 L☉ | ||
Oberflächen- temperatur [3] |
A | K | |
B | K | ||
C | 3.700 ± 100 K | ||
Metallizität [Fe/H] [3] | A | ||
B | |||
C | –0,59 ± 0,10 | ||
Rotationsdauer [3] | A | d | |
B | d | ||
C | 105 d | ||
Bezeichnungen und Katalogeinträge | |||
Bright-Star-Kat. | HR 6426 | ||
HD-Katalog | HD 156384 | ||
SAO-Katalog | SAO 208670 | ||
Hipparcos-Katalog | HIP 84709 | ||
WDS-Katalog | WDS 17190-3459 | ||
Tycho-Katalog | A | TYC 7370-850-1 | |
B | TYC 7370-850-2 | ||
C | TYC |
Gliese 667 (abgekürzt GJ 667, auch 142 G. Scorpii und HR 6426) ist ein Dreifachsternsystem im Sternbild Skorpion, das 23,2 Lichtjahre von der Sonne entfernt ist. Es besteht aus zwei orange leuchtenden Hauptreihensternen der Spektralklasse K (Gliese 667 A und B), die einander in 42 Jahren einmal umkreisen, sowie einem Roten Zwerg der Spektralklasse M (Gliese 667 C), der beide weiter außen umkreist. Seit 2009 ist bekannt, dass die dritte Komponente Gliese 667 C ein Planetensystem besitzt, wobei die Existenz von zwei Exoplaneten als gesichert gilt. Die darüber hinausgehende Entdeckung von bis zu fünf weiteren Planeten konnte dagegen nicht bestätigt werden.
Mit einer scheinbaren Helligkeit von 5,91 mag ist Gliese 667 bei klarem und mondlosem Himmel ohne Lichtverschmutzung als sehr lichtschwacher Stern nordwestlich von Shaula (Lambda Scorpii) und Lesath (Ypsilon Scorpii) mit freiem Auge sichtbar.
Gliese 667 A hat die Spektralklasse K3V und weist 73 % der Sonnenmasse[5] sowie 76 % des Sonnenradius[6] auf, jedoch nur etwa 12 bis 13 % der Leuchtkraft der Sonne.[7] Die gemessene Metallizität für das Paar Gliese 667 AB beträgt -0,59,[3] deutlich geringer als bei der Sonne. Die Komponenten A und B umkreisen einander in 42 Jahren bei einer scheinbaren Distanz von 1,8 Bogensekunden. Sie wurden im 19. Jahrhundert als Doppelstern erkannt und verzeichnet.
Gliese 667 B hat die Spektralklasse K5V und rund 69 % der Sonnenmasse[5] sowie 70 % des Sonnenradius.
Gliese 667 C hat die Spektralklasse M1.5V und ist mindestens 230 AE vom Paar Gliese 667 AB entfernt.[3] Als lichtschwacher Roter Zwerg weist er lediglich 31 % der Masse[5] bzw. 42 % des Radius[6] der Sonne auf und hat nur 1,4 % der Leuchtkraft der Sonne.[3]
Am 19. Oktober 2009 wurde die Entdeckung eines Exoplaneten um Gliese 667 C bekanntgegeben, dessen Entdeckung mit dem Échelle-Spektrographen HARPS der ESO erfolgte.[8] Dieser erhielt entsprechend der Vorgehensweise bei der Benennung von Exoplaneten die Bezeichnung Gliese 667 Cb. Der Planet hat etwas mehr als die fünfeinhalbfache Masse der Erde und umkreist seinen Zentralstern in rund 7 Tagen. Er ist das massereichste Mitglied des Planetensystems und entweder als Supererde oder als Mini-Neptun einzustufen.
Wiederum auf Basis von Messdaten des HARPS-Instruments wurde am 21. November 2011 die Entdeckung von Gliese 667 Cc publiziert.[9] und am 2. Februar 2012 durch Forscher der Universität Göttingen und der Carnegie Institution for Science verkündet.[3][10] Der Planet mit etwa der vierfachen Masse der Erde umkreist Gliese 667 C in rund 28 Tagen und befindet sich in dessen habitabler Zone, in der flüssiges Wasser auf der Planetenoberfläche existieren kann.
Weitergehende Untersuchungen und die Analyse älterer Daten ließen auf die Existenz von bis zu vier oder fünf weiteren Planeten schließen, deren Entdeckung am 25. Juni 2013 veröffentlicht wurde.[11][12] Sie sollten in jeweils rund 39 (Gliese 667 Cf), 62 (Gliese 667 Ce), 91 (Gliese 667 Cd) und 256 Tagen (Gliese 667 Cg) einen Umlauf um ihren Zentralstern vollziehen. Demnach wäre Gliese 667 C von insgesamt sechs oder sieben Planeten umkreist worden, davon drei Supererden in der habitablen Zone (allerdings sehr wahrscheinlich in gebundener Rotation).
Die Überprüfung der mittels der Radialgeschwindigkeitsmethode gewonnenen Daten ergab noch im gleichen Jahr, dass sich die vermeintlich vorhandenen Planeten auf Störeffekte zurückführen lassen.[13] Bestätigt werden konnte 2014 nur die Existenz der beiden zuerst entdeckten Planeten Gliese 667 Cb und Gliese 667 Cc.[14]
Planetensystem von Gliese 667 C
Planet (nach Entfernung vom Stern) |
Entdeckung (Jahr) |
Masse (in M⊕) |
Umlaufzeit (in Tagen) |
Große Halbachse (in AE) |
Exzentrizität |
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Gliese 667 Cb[15] | 2009 | 5,6 ± 0,3 | 7,1999 ± 0,0009 | 0,050431 ± 0,000004 | 0,15 ± 0,05 |
Gliese 667 Cc[15] | 2011 | 4,1 ± 0,6 | 28,10 ± 0,03 | 0,12501 ± 0,00009 | <0,17 |