134.109.16.8 (Diskussion) (3 kleine Rechtschreibkorrekturen) |
imported>Acky69 K (zus. Link) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Dieser Artikel| behandelt die Formel, die die Transmission einer elektromagnetischen Welle beschreibt. Für die [[spezielle Funktion]] siehe [[Airy-Funktion]].}} | {{Dieser Artikel| behandelt die Formel, die die Transmission einer elektromagnetischen Welle beschreibt. Für die [[spezielle Funktion]] siehe [[Airy-Funktion]].}} | ||
[[ | [[Datei:Airy Formula.svg|mini|Die Airy-Formel gibt die [[Transmission (Physik)|Transmission]] eines Fabry-Pérot Interferometers (FPI) an. Für höhere Finessen <math>\mathcal{F}</math> wird nicht-resonantes Licht besser unterdrückt. Die [[Linienbreite]] <math>\delta</math> ist für große Finessen näherungsweise <math>\frac{\Delta\nu}{\mathcal{F}}</math> mit dem Freien Spektralbereich <math>\Delta\nu</math>.]] | ||
Die '''Airy-Formel''', benannt nach dem Mathematiker und Astronom [[George Biddell Airy]], gibt den Verlauf der transmittierten [[Intensität (Physik)|Intensität]] elektromagnetischer Strahlung in einem [[Fabry-Pérot-Interferometer]] an, in Abhängigkeit vom Verhältnis der Wellenlänge oder Frequenz der Strahlung zum freien Spektralbereich des Interferometers. | Die '''Airy-Formel''', benannt nach dem Mathematiker und Astronom [[George Biddell Airy]], gibt den Verlauf der [[Transmission (Physik)|transmittierten]] [[Intensität (Physik)|Intensität]] [[elektromagnetische Strahlung|elektromagnetischer Strahlung]] in einem [[Fabry-Pérot-Interferometer]] an, in Abhängigkeit vom Verhältnis der [[Wellenlänge]] oder [[Frequenz]] der Strahlung zum [[freier Spektralbereich|freien Spektralbereich]] des Interferometers. | ||
Die Airy-Formel ergibt sich, wenn man | Die Airy-Formel ergibt sich, wenn man die [[elektrisches Feld|elektrischen Felder]] aller im Interferometer umlaufenden Teilwellen [[Phasenwinkel|phasen-]] und [[amplitude]]n<nowiki/>richtig addiert. | ||
Während eines Umlaufs, d.h. wenn eine Teilwelle das Interferometer einmal hin und zurück durchlaufen hat, akkumuliert diese einen [[Phasenwinkel]] <math>2\varphi</math> (also <math>1\varphi</math> pro zurückgelegter | == Herleitung == | ||
:<math>\varphi=n\frac{2\pi L}{\lambda}=2\pi\frac{\nu}{\Delta\nu}=-2\pi\frac{\lambda}{\Delta\lambda}</math> | Die Intensität der im Interferometer umlaufenden Strahlen ist [[proportional]] zur transmittierten Intensität. Bei der Berechnung muss die nicht-ideale [[Reflexion (Physik)|Reflexion]] an den beiden Endspiegeln mit dem Amplituden-[[Reflexionsfaktor|Reflexionskoeffizienten]] <math>r \neq 1</math> berücksichtigt werden. Er ist über <math>r^2 + t^2 = 1</math> mit dem Amplituden-[[Transmissionskoeffizient]]en <math>t</math> verknüpft. Nach <math>m</math> Umläufen, also <math>2m</math> Reflexionen, ist der Betrag des elektrischen Feldes um den Faktor <math>r^{2m}</math> kleiner. | ||
Während eines Umlaufs, d. h. wenn eine Teilwelle das Interferometer einmal hin und zurück durchlaufen hat, akkumuliert diese einen [[Phasenwinkel]] <math>2 \varphi</math> (also <math>1 \varphi</math> pro zurückgelegter [[Optischer Resonator|Resonator]]<nowiki/>länge <math>L</math>). Diese Phase hängt ab | |||
* vom Verhältnis der Resonatorlänge <math>L</math> zur Wellenlänge <math>\lambda</math> des Lichts sowie | |||
* vom [[Brechungsindex]] <math>n</math> des [[Ausbreitungsmedium|Mediums]] zwischen den Endspiegeln. | |||
Dies lässt sich auch ausdrücken als Verhältnis von Lichtfrequenz <math>\nu</math> zum freien Spektralbereich <math>\Delta\nu = \frac{c}{2nL}</math> (Einheit Frequenz) des Fabry-Pérot-Interferometers: | |||
:<math>\varphi = n \frac{2 \pi L}{\lambda} = 2 \pi \frac{\nu}{\Delta \nu} = -2 \pi \frac{\lambda}{\Delta \lambda}</math> | |||
Die [[elektrische Feldstärke]] <math>E</math> im Innern des [[Resonator]]s ist | |||
:<math>\begin{align} | :<math>\begin{align} | ||
E&=E_\mathrm{i}t\left(1+\sum_{m=1}^{m=\infty}r^{2m}\exp\left(2im\varphi\right)\right)\\ | E &= E_\mathrm{i}t\left(1+\sum_{m=1}^{m=\infty}r^{2m}\exp \left( 2im\varphi\right) \right) \\ | ||
&=E_\mathrm{i}\frac{\sqrt{1-r^2}}{1-r^2\exp\left(2i\varphi\right)} | &= E_\mathrm{i} \frac{\sqrt{1 - r^2}}{1 - r^2 \exp \left( 2i \varphi \right)} | ||
\end{align} | \end{align}</math> | ||
</math> | |||
mit der Feldstärke | mit der Feldstärke <math>E_i</math> des einfallenden Lichts. | ||
In der obigen Rechnung wurde nach einer [[Indexverschiebung]] die [[geometrische Reihe]] ausgewertet. Das [[Betragsquadrat]] dieses Ausdrucks ergibt mit verschiedenen [[Formelsammlung Trigonometrie|trigonometrischen Identitäten]] die Airy-Formel: | |||
:<math>\begin{align} | :<math>\begin{align} | ||
I=E\cdot E^*&=\frac{I_\mathrm{i}}{1-R}\cdot\frac{1}{1+\left(\frac{2\sqrt{R}}{1-R}\right)^2\sin^2(\varphi)}\\ | I = E \cdot E^* &= \frac{I_\mathrm{i}}{1-R}\cdot\frac{1}{1+\left(\frac{2\sqrt{R}}{1-R}\right)^2\sin^2(\varphi)}\\ | ||
&=\frac{I_\mathrm{max}}{1+\left(\frac{2\mathcal{F}}{\pi}\right)^2\sin^2(\varphi)}\end{align} | &= \frac{I_\mathrm{max}}{1+ \left( \frac{2 \mathcal{F}}{\pi} \right) ^2 \sin^2(\varphi)} | ||
</math> | \end{align}</math> | ||
In dieser Intensitätsdarstellung werden | In dieser Intensitätsdarstellung werden verwendet: | ||
* der Reflexionskoeffizient <math>R=r^2</math> | |||
* der Transmissionskoeffizient <math>T=t^2</math> | |||
* die Finesse <math>\mathcal{F} = \frac{\pi \sqrt{R}}{1 - R}</math>. | |||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Die Airy-Formel, benannt nach dem Mathematiker und Astronom George Biddell Airy, gibt den Verlauf der transmittierten Intensität elektromagnetischer Strahlung in einem Fabry-Pérot-Interferometer an, in Abhängigkeit vom Verhältnis der Wellenlänge oder Frequenz der Strahlung zum freien Spektralbereich des Interferometers.
Die Airy-Formel ergibt sich, wenn man die elektrischen Felder aller im Interferometer umlaufenden Teilwellen phasen- und amplitudenrichtig addiert.
Die Intensität der im Interferometer umlaufenden Strahlen ist proportional zur transmittierten Intensität. Bei der Berechnung muss die nicht-ideale Reflexion an den beiden Endspiegeln mit dem Amplituden-Reflexionskoeffizienten $ r\neq 1 $ berücksichtigt werden. Er ist über $ r^{2}+t^{2}=1 $ mit dem Amplituden-Transmissionskoeffizienten $ t $ verknüpft. Nach $ m $ Umläufen, also $ 2m $ Reflexionen, ist der Betrag des elektrischen Feldes um den Faktor $ r^{2m} $ kleiner.
Während eines Umlaufs, d. h. wenn eine Teilwelle das Interferometer einmal hin und zurück durchlaufen hat, akkumuliert diese einen Phasenwinkel $ 2\varphi $ (also $ 1\varphi $ pro zurückgelegter Resonatorlänge $ L $). Diese Phase hängt ab
Dies lässt sich auch ausdrücken als Verhältnis von Lichtfrequenz $ \nu $ zum freien Spektralbereich $ \Delta \nu ={\frac {c}{2nL}} $ (Einheit Frequenz) des Fabry-Pérot-Interferometers:
Die elektrische Feldstärke $ E $ im Innern des Resonators ist
mit der Feldstärke $ E_{i} $ des einfallenden Lichts.
In der obigen Rechnung wurde nach einer Indexverschiebung die geometrische Reihe ausgewertet. Das Betragsquadrat dieses Ausdrucks ergibt mit verschiedenen trigonometrischen Identitäten die Airy-Formel:
In dieser Intensitätsdarstellung werden verwendet: