Das Internationale Einheitensystem oder SI (frz. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) ist das am weitesten verbreitete Einheitensystem für physikalische Größen.
Das SI ist ein metrisches Einheitensystem (d. h. eine Basiseinheit ist der Meter), es ist dezimal (d. h. die Bruchteile oder Vielfachen der einzelnen Basiseinheiten unterscheiden sich nur um ganze Zehnerpotenzen) und es ist ein kohärentes Einheitensystem (d. h. jede abgeleitete Einheit ist ein Potenzprodukt von Basiseinheiten ohne zusätzliche numerische Faktoren).
Durch das SI werden physikalische Einheiten zu ausgewählten Größen festgelegt. Das SI beruht auf sieben Basiseinheiten zu entsprechenden Basisgrößen. Die Auswahl der Basisgrößen und die Definition der zugehörigen Basiseinheiten erfolgte nach praktischen Gesichtspunkten.
Die Einheiten des Internationalen Einheitssystems werden als SI-Einheit bezeichnet, um sie von Einheiten anderer Einheitensysteme abzugrenzen.
Für internationale Regelungen über das SI ist das internationale Maß- und Gewichtsbüro (BIPM) zuständig. Als Referenz-Regelwerk gilt die vom BIPM in periodischen Abständen (üblicherweise alle paar Jahre) neu publizierte Broschüre {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value) – deutsch kurz auch als „die SI-Broschüre“ bezeichnet. Dieser Artikel bezieht sich auf die 2006 erschienene 8. Auflage der SI-Broschüre.[1][2]
Für die nationale Umsetzung des SI sind meist die metrologischen Staatsinstitute zuständig.
Dies sind zum Beispiel
Diese nationalen Empfehlungen erhalten rechtliche Bedeutung (das heißt im Wesentlichen eine Anwendungspflicht in manchen Tätigkeitsbereichen) erst durch Gesetze oder Rechtsprechung einzelner Staaten.
In der EU ist die Verwendung von Einheiten unter anderem durch die EG-Richtlinie 80/181/EWG weitgehend vereinheitlicht worden. In der Europäischen Union (EU), der Schweiz und den meisten anderen Staaten ist die Benutzung des SI im amtlichen oder geschäftlichen Verkehr gesetzlich vorgeschrieben. Mit der Richtlinie 2009/3/EG[3] wurde die Verwendung von zusätzlichen Angaben in der EU unbefristet erlaubt (durch vorhergehende Richtlinien war dies ursprünglich nur bis zum 31. Dezember 2009 möglich). Dies wird hauptsächlich damit begründet, Exporte von Waren in Drittländer nicht zu behindern. In vielen Staaten gestatten nationale Gesetze bestimmte Ausnahmen von den SI-Regelungen.
Von den USA, Myanmar und Liberia wurde das SI nie offiziell eingeführt.[4] In den USA sind metrische Einheiten seit einem Parlamentsbeschluss 1866 und einem Regierungsdekret 1894 anerkannte Einheiten. In den 1970er Jahren wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, das SI einzuführen, doch es scheiterte am fehlenden Willen der Anwender bzw. Betroffenen.[5] In vielen Bereichen wie z. B. Wissenschaft, Medizin oder Industrie wird das SI parallel oder ausschließlich genutzt. Ansonsten ist in den USA das angloamerikanische Maßsystem in der Variante der „customary units“ (die auf einer historischen Form des britischen Maßsystems beruht) gebräuchlich.
Wichtig für die internationale Durchsetzung des metrischen Systems war die Unterzeichnung der Meterkonvention 1875 durch 17 Staaten. Dabei wurde auch das Internationale Büro für Maß und Gewicht und dessen Generalkonferenz für Maß und Gewicht (CGPM) gegründet. Diese beiden Institutionen sind bis heute für die internationale Standardisierung des SI zuständig.
Das SI ist heute in der ganzen Welt verbreitet. In den meisten Industrieländern ist sein Gebrauch für den amtlichen und geschäftlichen Verkehr gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland geschieht dies durch das Einheiten- und Zeitgesetz und die zugehörige Ausführungsverordnung. Gesetze, die die Einführung des SI regelten, traten 1970 in der Bundesrepublik Deutschland, 1973 in Österreich, 1974 in der DDR[6] und 1978 in der Schweiz in Kraft; 1978 waren alle Übergangsregelungen betreffend Nicht-SI-Einheiten abgeschlossen.
In einigen Ländern werden neben dem SI weiterhin traditionelle Maßsysteme verwendet:
In der Schiff- bzw. Luftfahrt verwendet man weiterhin nicht-SI-konforme Einheiten für Flughöhe (ft = Feet), Entfernungen (1 sm oder NM = 1 Seemeile = 1852 m) und Geschwindigkeiten (1 kn = 1 Knoten = 1 Seemeile pro Stunde[7]).
In der theoretischen Physik sind unterschiedliche natürliche Einheitensysteme gebräuchlich.
Im SI gibt es sieben Basiseinheiten. Alle anderen physikalischen Einheiten sind aus diesen Basiseinheiten abgeleitet. Alle physikalischen Einheiten bilden die kohärenten SI-Einheiten, sofern sie nicht zusammen mit SI-Präfixen (wie Kilo oder Milli) verwendet werden. Eine Ausnahme bildet das Kilogramm, das als Basiseinheit bereits mit dem SI-Präfix Kilo versehen ist. Durch Verwendung von SI-Präfixen werden kohärente SI-Einheiten zu nicht kohärenten SI-Einheiten. Die Gesamtheit all dieser Einheiten, also sowohl die kohärenten als auch die nicht kohärenten SI-Einheiten, bildet die Menge der „SI-Einheiten“.
Beispiele
Eine SI-Basiseinheit ist immer die kohärente Einheit der zugehörigen Basisgröße. Daneben kann sie auch noch als kohärente Einheit abgeleiteter Größen dienen.
Beispiele
Anmerkung: Die Bezeichnung „SI-Einheit“ wird oft im Sinne von „gesetzliche Einheit“ oder „empfohlene Einheit“ verwendet. Es gibt jedoch auch gesetzliche Einheiten, die keine SI-Einheiten sind. Solche falschen Verwendungen finden sich allerdings auch bei Normungsorganisationen. So heißt es im nationalen Anhang der deutschen Norm DIN ISO 8601:2006-09: „Die Schreibweise von Uhrzeiten mit den physikalischen SI-Einheiten h, min, s nach DIN 1301-1 sollte vermieden werden“. Die Verwendung solcher nicht-SI-Einheiten zusammen mit SI-Einheiten wird zwar sanktioniert – s. u. –, jedoch werden sie dadurch nicht zu SI-Einheiten.
Die Basiseinheiten des SI und die entsprechenden Basisgrößen des zu Grunde liegenden Größensystems ISQ werden nach praktischen Gesichtspunkten willkürlich durch die CGPM festgelegt. Eine SI-Basisgröße kann definitionsgemäß nicht durch andere Basisgrößen ausgedrückt werden. Analog dazu kann eine SI-Basiseinheit nicht als Potenzprodukt anderer Basiseinheiten ausgedrückt werden.
Die Definitionen der Basiseinheiten sind nicht endgültig, sondern werden in ständiger Arbeit mit dem fortschreitenden Stand der Messtechnik sowie nach revidierten prinzipiellen Überlegungen weitergeführt. Im internationalen Größen- und Einheitensystem werden die sieben Basisgrößen durch die Basiseinheiten Meter (m), Kilogramm (kg), Sekunde (s), Ampere (A), Kelvin (K), Mol (mol) und Candela (cd) ausgedrückt und im SI in dieser Reihenfolge definiert. Jeder Basisgröße wird eine Dimension mit demselben Namen zugeordnet. Beispielsweise heißt die Dimension der Basisgröße Länge ebenfalls Länge. Das Symbol der Größe wird mit einem kursiv geschriebenen Buchstaben „l“ bezeichnet; jenes der Dimension mit einem aufrechtstehenden, großgeschriebenen Buchstaben „L“. Die praktische Realisierung einer Dimension erfolgt durch eine entsprechende kohärente Einheit – im Falle der Länge durch das Meter.
Basisgröße und Dimensionsname |
Größen- symbol |
Dimensions- symbol |
Einheit | Einheiten- zeichen |
Definition der Einheit |
---|---|---|---|---|---|
Länge | l | L | Meter | m | Länge der Strecke, die das Licht im Vakuum während der Dauer von 1 / 299 792 458 Sekunde zurücklegt. |
Masse | m | M | Kilogramm | kg | Das Kilogramm ist gleich der Masse des Internationalen Kilogrammprototyps. |
Zeit | t | T | Sekunde | s | Das 9 192 631 770-fache der Periodendauer der dem Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Atomen des Caesium-Isotops 133Cs entsprechenden Strahlung. |
Stromstärke | I | I | Ampere | A | Stärke eines konstanten elektrischen Stromes, der, durch zwei parallele, geradlinige, unendlich lange und im Vakuum im Abstand von 1 Meter voneinander angeordnete Leiter von vernachlässigbar kleinem, kreisförmigem Querschnitt fließend, zwischen diesen Leitern pro Meter Leiterlänge die Kraft 2·10−7 Newton hervorrufen würde.[B 1] |
Thermodynamische Temperatur |
T | Θ | Kelvin | K | 1 / 273,16 der thermodynamischen Temperatur des Tripelpunkts von Wasser genau definierter isotopischer Zusammensetzung.[B 2] Diese Definition bezieht sich auf Wasser, dessen Isotopenzusammensetzung durch folgende Stoffmengenverhältnisse definiert ist: 0,000 155 76 Mol 2H pro Mol 1H, 0,000 379 9 Mol 17O pro Mol 16O und 0,002 005 2 Mol 18O pro Mol 16O.[B 3] |
Stoffmenge (Substanzmenge) |
n | N | Mol | mol | Die Stoffmenge eines Systems, das aus ebenso vielen Einzelteilchen besteht, wie Atome in 12 Gramm des Kohlenstoff-Nuklids 12C in ungebundenem Zustand enthalten sind. Bei Benutzung des Mol müssen die Einzelteilchen spezifiziert sein und können Atome, Moleküle, Ionen, Elektronen sowie andere Teilchen oder Gruppen solcher Teilchen genau angegebener Zusammensetzung sein. |
Lichtstärke | IV | J | Candela | cd | Die Lichtstärke in einer bestimmten Richtung einer Strahlungsquelle, die monochromatische Strahlung der Frequenz 540·1012 Hz[B 4] aussendet und deren Strahlstärke in dieser Richtung 1 / 683 Watt pro Steradiant beträgt. |
|
Man kann erkennen, dass nur die drei Basiseinheiten Kilogramm, Sekunde und Kelvin unabhängig von anderen Basiseinheiten definiert sind, während die Definitionen der übrigen vier Basiseinheiten Abhängigkeiten von anderen Basiseinheiten aufweisen:
Des Weiteren fällt auf, dass nur die Einheit Kilogramm anhand eines Prototyps definiert wird. Alle anderen Einheiten werden über unveränderliche Naturkonstanten festgelegt, was aber nicht schon immer der Fall war. So gab es bis 1960 beispielsweise ein Urmeter als Prototyp für die Einheit Meter. Da sich die Masse des Urkilogramms aber theoretisch ändern könnte (und dies wahrscheinlich sogar tut)[8] arbeitet man daran, auch die Einheit Kilogramm eindeutig zu definieren (siehe auch Neudefinition des Kilogramms).
Alle physikalischen Größen außer den oben genannten sieben Basisgrößen des ISQ sind abgeleitete Größen. Analog dazu sind alle Einheiten außer den sieben Basiseinheiten des SI abgeleitete Einheiten.
Die SI-Einheit einer beliebigen Größe Q (steht für engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) kann immer als Produkt aus einem numerischen Faktor und dem Produkt aus Potenzen (Potenzprodukt) der Basiseinheiten ausgedrückt werden:
„[Q]“ stellt symbolisch den Ausdruck „die Einheit der Größe Q“ dar, in Übereinkunft der Regeln gemäß dem vom Joint Committee for Guides in Metrology herausgegebenen VIM (International Vocabulary of Metrology – Basic and General Concepts and Associated Terms).
Der numerische Faktor 10n (mit ganzzahligem n) repräsentiert das SI-Präfix wie Kilo oder Milli. Ist der numerische Faktor gleich eins (also bei n = 0), liegt eine kohärente SI-Einheit vor (Ausnahme: Kilogramm). Jede physikalische Größe hat nur eine einzige kohärente SI-Einheit und eine entsprechende Dimension. Eine kohärente SI-Einheit wird bei Verwendung eines SI-Präfixes zu einer nicht kohärenten SI-Einheit. Die kohärente Form obiger Einheitengleichung kann auch als entsprechende Dimensionsgleichung dargestellt werden:
Die Basis jeder Potenz ist in dieser Darstellung die Dimension einer Basisgröße. Der Exponent wird Dimensionsexponent dieser Basisgröße oder der entsprechenden Basiseinheit genannt. Jeder Dimensionsexponent α, β, γ, δ, ε, ζ und η ist entweder Null oder eine positive oder negative, im Allgemeinen ganze Zahl. Der Betrag des Exponenten ist in der Regel deutlich kleiner als 10.
Beispiele für kohärente SI-Einheiten (n = 0)
Beispiele für nicht kohärente SI-Einheiten (n ≠ 0)
Ein Vorteil der ausschließlichen Verwendung kohärenter SI-Einheiten in Gleichungen liegt darin, dass keine Umrechnungsfaktoren zwischen Einheiten benötigt werden.
22 kohärenten abgeleiteten SI-Einheiten wurden eigene Namen und Einheitenzeichen (Symbole) zugeordnet, die selbst wieder mit allen Basis- und abgeleiteten Einheiten kombiniert werden können. So eignet sich zum Beispiel die SI-Einheit der Kraft, das Newton (= kg·m/s2), um die Einheit der Energie, das Joule als Newton mal Meter (N·m) auszudrücken. Die folgende Tabelle listet diese 22 Einheiten in derselben Reihenfolge wie Tabelle 3 der SI-Broschüre (8. Auflage).
Größe | Einheit | Einheiten- zeichen |
in anderen SI-Einheiten ausgedrückt |
in SI-Basis- Einheiten aus- gedrückt[N 1] |
---|---|---|---|---|
ebener Winkel | Radiant[N 2] | rad | m/m | 1 |
Raumwinkel | Steradiant[N 3] | sr | m2/m2 | 1 |
Frequenz | Hertz | Hz | s−1 | |
Kraft | Newton | N | J/m | m·kg·s−2 |
Druck | Pascal[N 4] | Pa | N/m2 | m−1·kg·s−2 |
Energie, Arbeit, Wärmemenge | Joule | J | N·m; W·s | m2·kg·s−2 |
Leistung | Watt | W | J/s; V A | m2·kg·s−3 |
elektrische Ladung | Coulomb | C | s·A | |
elektrische Spannung (elektrische Potentialdifferenz) |
Volt | V | W/A; J/C | m2·kg·s−3·A−1 |
elektrische Kapazität | Farad | F | C/V | m−2·kg−1·s4·A2 |
elektrischer Widerstand | Ohm | Ω | V/A | m2·kg·s−3·A−2 |
elektrischer Leitwert | Siemens | S | 1/Ω | m−2·kg−1·s3·A2 |
magnetischer Fluss | Weber | Wb | V·s | m2·kg·s−2·A−1 |
magnetische Flussdichte, Induktion |
Tesla | T | Wb/m2 | kg·s−2·A−1 |
Induktivität | Henry | H | Wb/A | m2·kg·s−2·A−2 |
Celsius-Temperatur | Grad Celsius[N 5] | °C | K | |
Lichtstrom | Lumen | lm | cd·sr | cd |
Beleuchtungsstärke | Lux | lx | lm/m2 | m−2·cd |
Radioaktivität | Becquerel | Bq | s−1 | |
Energiedosis | Gray | Gy | J/kg | m2·s−2 |
Äquivalentdosis | Sievert | Sv | J/kg | m2·s−2 |
katalytische Aktivität | Katal | kat | s−1·mol |
Neben den SI-Einheiten gibt es (vor allem in der Elektrodynamik, Informatik, im Wirtschaftswesen) noch einige weitere gebräuchliche Einheiten, die nicht zum SI gehören, insbesondere das sogenannte Gauß’sche- oder cgs-System.
Die ISO 1000:1992 wurde 2009 zurückgezogen, nachdem die Normenreihen ISO 80000 und IEC 80000 veröffentlicht wurden. Nationale und internationale Normen sowie EWG-Richtlinien haben das SI übernommen. In Deutschland wurden die darin festgelegten Einheiten mit dem Gesetz über die Einheiten im Messwesen (1969) (das 2008 durch Einfügung der Bestimmungen des früheren Zeitgesetzes zum Gesetz über die Einheiten im Messwesen und die Zeitbestimmung (EinhZeitG) erweitert wurde) für den amtlichen und geschäftlichen Verkehr vorgeschrieben. Die aktuelle Ausführungsverordnung von 1985[9] nennt in einer Anlage die zulässigen Bezeichnungen und verweist im übrigen auf „die Definitionen und Beziehungen, die in Kapitel I des Anhangs der Richtlinie 80/181/EG vom 20. Dezember 1979 (ABl. L 39 vom 15.2. 1980, S. 40) in ihrer jeweils geltenden Fassung aufgeführt sind.“ Nach § 3 der Verordnung „ist die zusätzliche Verwendung anderer als der gesetzlichen Einheiten nur gestattet, wenn die Angabe in der gesetzlichen Einheit hervorgehoben ist.“ Die vorige Verordnung hatte noch etliche Nicht-SI-Einheiten ohne Zusätze erlaubt, zum Beispiel mmHg (Millimeter-Quecksilbersäule) für den Blutdruck. In der Schweiz ist die Bezeichnung mmHg auch für den Druck anderer Körperflüssigkeiten zulässig. Das SI-Regelwerk nennt auch seinerseits Nicht-SI-Einheiten, deren Verwendung zusammen mit dem SI akzeptiert ist. Die SI-Broschüre regelt nicht nur die Einheitennamen, sondern gibt auch Formatierungsregeln für die Schreibweise von Einheitenzeichen und Zahlenwerten.
Nach ISO sind Größensymbole (Formelzeichen) in kursiver Schrift zu schreiben, Einheitenzeichen in aufrechter Schrift. Größenangaben sollen stets mit Zahlenwert und Einheit gemacht werden; dazwischen kein Multiplikationszeichen:
Darin steht A als Symbol für die Größe, {A} für den Zahlenwert von A und [A] für die Einheit von A (ausgeschrieben oder als Einheitenzeichen).
Von dieser zusammenhängenden Schreibweise wird abgewichen, wenn viele gleichartige Größenangaben zu machen sind, in Tabellen oder Achsbeschriftungen. Empfohlen wird dafür die Schreibweise A/[A] = {A}, also z. B. T/K = 300, 400, 500 für T = 300 K, 400 K, 500 K. Motivation: Denkt man sich anstelle der Größe T das Produkt aus Zahlenwert und Einheit, so kürzt sich die Einheit weg. Um Verwirrung zu vermeiden, falls die Einheit selbst einen Bruch darstellt, wird empfohlen, negative Exponenten einzeln an die Einheitenzeichen des Nenners zu setzen, für einen Wärmewiderstand R in Kelvin pro Watt also R/K W−1. Nicht normgerecht, aber üblicher sind die Schreibweisen „R in K/W“, „R (K/W)“ und „R [K/W]“.
Größensymbole (Formelzeichen) sind in kursiver Schrift zu schreiben. Die Zeichen können frei gewählt werden – allgemein übliche Formelzeichen wie l, m oder t stellen lediglich Empfehlungen dar. Auch DIN-Normen enthalten Empfehlungen für Formelzeichen. Die Wahl von Namen und Symbol einer physikalischen Größe empfiehlt die SI-Broschüre ohne Assoziation zu einer bestimmten Einheit. Demnach sollen Bezeichnungen wie Literleistung vermieden werden. Die Celsius-Temperatur gehorcht dieser Empfehlung allerdings nicht. Weitere, jedoch nicht so bedeutsame Beispiele der Nicht-Einhaltung dieser Empfehlung sind der Stundenwinkel, die Gradtagzahl und der Heizgradtag.
Die Einheitenzeichen von nicht zusammengesetzten Einheiten sind international einheitlich. Unabhängig vom Format des umgebenden Textes sind sie in aufrechter Schrift zu schreiben. Sie werden in Kleinbuchstaben geschrieben, außer wenn sie nach einer Person benannt wurden – dann wird der erste Buchstabe groß geschrieben. Beispiel: „1 s“ bedeutet eine Sekunde, während „1 S“ das nach Werner von Siemens benannte Siemens darstellt. Eine Ausnahme dieser Regel bildet die Nicht-SI-Einheit Liter: Obwohl es nicht nach einer Person benannt ist, kann für sein Einheitenzeichen neben dem klein geschriebenen l auch das groß geschriebene L verwendet werden. Letzteres ist vor allem im angloamerikanischen Raum üblich, um Verwechslungen mit der Ziffer „eins“ zu vermeiden.
Ein SI-Präfix (wie Kilo oder Milli) kann für ein dezimales Vielfaches oder einen Teil unmittelbar vor das Einheitenzeichen einer kohärenten Einheit gestellt werden, um Einheiten in unterschiedlichen Größenordnungen anschaulicher darzustellen. Eine Ausnahme bildet das Kilogramm (kg), das nur vom Gramm (g) ausgehend mit SI-Präfixen verwendet werden darf. Beispielsweise muss es für 10−6 kg „mg“ und nicht „μkg“ heißen.
Einheitenzeichen folgen nach einem Leerzeichen dem Zahlenwert, auch bei Prozent und Temperaturangaben in Grad Celsius. Zur besseren Leserlichkeit und der Vermeidung von Zeilenumbrüchen sollte ein schmales Leerzeichen verwendet werden. Einzig die Einheitenzeichen °, ' und " für die Nicht-SI-Winkeleinheiten Grad, Minute und Sekunde werden direkt nach dem Zahlenwert ohne Zwischenraum gesetzt.
Hinweise auf bestimmte Sachverhalte sollen nicht an Einheitenzeichen angebracht werden (als tiefgestellte Zeichen); sie gehören dagegen zum Formelzeichen der verwendeten physikalischen Größe oder in erläuternden Text. Falsch ist Veff als „Einheit“ von Effektivwerten der elektrischen Spannung in Volt, VDC für die Angabe einer elektrischen Gleichspannung in Volt, oder %(V/V) für „Volumenprozent“.
Dimensionssymbole werden als aufrecht stehender Großbuchstabe in serifenloser Schrift geschrieben.
Sprachabhängige Schreibweise:
Eine Einheit hat einen ausgeschriebenen Einheitennamen und ein Einheitenzeichen. Je nach Sprache sind unterschiedliche Schreibweisen für Einheitennamen (dt. Sekunde, engl. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value), frz. {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:Multilingual:149: attempt to index field 'data' (a nil value)) vorgesehen. Die Einheitennamen unterliegen außerdem der normalen Deklination der jeweiligen Sprache.
Die Einheitenzeichen sind streng genommen international einheitlich, und werden auch nicht dekliniert. In Sprachen, die nicht das lateinische Schriftsystem verwenden, ist es allerdings teilweise üblich, die Einheitenzeichen mit Zeichen des eigenen Alphabetes zu schreiben (Transliteration). Beispielsweise wird auf Russisch üblicherweise Kilometer mit „км“ abgekürzt, und Kilogramm als „кг“.[10]
Wie aus den genannten derzeit gültigen Definitionen der SI-Basiseinheiten ersichtlich, wurde für bisher zwei fundamentale physikalische Konstanten (Naturkonstanten) ein exakter Zahlenwert festgelegt. Das war sinnvoll, da diese Naturkonstanten sich genauer bestimmen ließen als die beteiligten Basiseinheiten (der größte Beitrag zur Unsicherheit des Zahlenwertes stammte von den Maßeinheiten). In der Folge dienen Messungen dieser Naturkonstanten der Darstellung der durch sie definierten Basiseinheit:
Zukünftig sind weitere Neudefinitionen von SI-Basiseinheiten zu erwarten, die mit der exakten Festlegung von einigen Naturkonstanten einhergehen.[11][12] Mögliche Neudefinitionen von SI-Basiseinheiten werden auf der alle vier Jahre stattfindenden Generalkonferenz für Maß und Gewicht diskutiert. Der formale Beschluss zur Neudefinition wird für die 25. Sitzung der Generalkonferenz für Maß und Gewicht, CGPM, im Jahr 2018 erwartet.[13]
Im Folgenden sind die mit Stand 2011 vorgeschlagenen Neudefinitionen der SI-Basiseinheiten zusammengefasst.[14][15]
Auf der nächsten Generalkonferenz für Maß und Gewicht im Jahr 2018[veraltet] sollen voraussichtlich diese Definitionen festgelegt werden: [16][14]
Phys. Größe | Basiseinheit | definierende Naturkonstante | (geplante) Festlegung | Herleitung |
---|---|---|---|---|
Zeit | Sekunde | Δν(133Cs)hfs (Hyperfeinstrukturübergang) | Die Frequenz Δν(133Cs)hfs des Hyperfeinstrukturübergangs des Grundzustands des Cäsiumatoms ist exakt 9 192 631 770 Hertz, Hz. | Diese Definition ist Grundlage der übrigen Definitionen |
Länge | Meter | c (Lichtgeschwindigkeit) | Die Lichtgeschwindigkeit im Vakuum c ist exakt 299 792 458 Meter pro Sekunde, m/s | Aus Lichtgeschwindigkeit und Sekunde |
Masse | Kilogramm | h (Planck-Konstante) | Die Planck-Konstante h ist exakt 6,626 069 57 ⋅ 10–34 Joulesekunden, Js. | Aus Planck-Konstante, Sekunde und Meter |
elektrische Stromstärke | Ampere | e (Elementarladung) | Die Elementarladung e ist exakt 1,602 176 565 ⋅ 10–19 Coulomb, C. | Aus Elementarladung und Sekunde |
Temperatur | Kelvin | kB (Boltzmann-Konstante) | Die Boltzmann-Konstante kB ist exakt 1,380 648 8 ⋅ 10–23 Joule pro Kelvin, J/K. | Aus Boltzmann-Konstante, Sekunde, Meter und Kilogramm |
Stoffmenge | Mol | NA (Avogadro-Konstante) | Die Avogadro-Konstante NA ist exakt 6,022 141 29 ⋅ 1023 pro Mol, 1/mol. | Zählung gleichartiger Teilchen, z.B. Atome |
Lichtstärke | Candela | KCD (photometrisches Strahlungsäquivalent) | Das photometrische Strahlungsäquivalent KCD einer monochromatischen Strahlung der Frequenz 540 ⋅ 1012 Hertz ist exakt 683 Lumen pro Watt (lm/W). | Aus Strahlungsäquivalent, Sekunde, Meter, Kilogramm und dem Raumwinkel. |