Physikalische Konstante | |
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Name | Boltzmann-Konstante |
Formelzeichen | $ k $ oder $ k_{\mathrm {B} } $ |
Wert | |
SI | $ 1{,}380\,648\,52\,(79)\cdot 10^{-23}\;\mathrm {J/K} $ |
Unsicherheit (rel.) | $ 5{,}7\cdot 10^{-7} $ |
Gauß | $ 8{,}617\,330\,3\,(50)\cdot 10^{-5}\;\mathrm {eV/K} $ |
Quellen und Anmerkungen | |
Quelle SI-Wert: CODATA 2014 (Direktlink) |
Die Boltzmann-Konstante (Formelzeichen $ k $ oder $ k_{\mathrm {B} } $) ist eine Naturkonstante, die in der statistischen Mechanik eine zentrale Rolle spielt. Sie wurde von Max Planck eingeführt und nach dem österreichischen Physiker Ludwig Boltzmann benannt,[1] einem der Begründer der statistischen Mechanik.
Die Boltzmann-Konstante hat die Dimension Energie/Temperatur.
Aus der Boltzmann-Konstante berechnet sich die universelle Gaskonstante:
wobei $ N_{\mathrm {A} } $ [1/mol] die Avogadro-Konstante ist.
Die Ideen von Ludwig Boltzmann präzisierend,[4] lautet die von Max Planck gefundene[5] fundamentale Beziehung:
Das heißt, die Entropie S eines Makrozustands eines abgeschlossenen Systems im thermischen Gleichgewicht ist proportional zum natürlichen Logarithmus der Anzahl Ω (Ergebnisraum) der entsprechend möglichen Mikrozustände (bzw. anders ausgedrückt zum Maß der „Unordnung“ des Makrozustands). Das statistische Gewicht Ω ist ein Maß für die Wahrscheinlichkeit eines bestimmten Mikrozustandes.
Diese Gleichung verknüpft – über die Boltzmann-Konstante als Proportionalitätsfaktor – die Mikrozustände des abgeschlossenen Systems mit der makroskopischen Größe der Entropie und bildet die zentrale Grundlage der statistischen Physik. Sie ist in leicht abgewandelter Nomenklatur auf dem Grabstein von Ludwig Boltzmann am Wiener Zentralfriedhof eingraviert.
Die Entropieänderung ist in der klassischen Thermodynamik definiert als
mit der Wärmemenge Q.
Eine Entropiezunahme $ \Delta S>0 $ entspricht einem Übergang in einen neuen Makrozustand mit einer größeren Zahl möglicher Mikrozustände. Dies ist in einem abgeschlossenen (isolierten) System stets der Fall (Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik).
In Bezug zur mikroskopischen Zustandssumme kann die Entropie auch als dimensionslose Größe festgelegt werden:
In dieser „natürlichen“ Form korrespondiert die Entropie mit der Definition der Entropie in der Informationstheorie und bildet dort ein zentrales Maß. Der Term kBT stellt dabei jene Energie dar, um die Entropie $ S^{\,'} $ um ein Nit anzuheben.
Die Boltzmann-Konstante erlaubt die Berechnung der mittleren thermischen Energie eines einatomigen freien Teilchens aus der Temperatur gemäß
und tritt beispielsweise im Gasgesetz für ideale Gase als eine der möglichen Proportionalitätskonstanten auf:
Bedeutung der Formelzeichen:
Bezogen auf Normalbedingungen (Temperatur $ T_{0} $ und Druck $ p_{0} $) und mit der Loschmidt-Konstanten $ N_{\mathrm {L} }={\tfrac {N}{V_{0}}} $ kann die Gasgleichung umformuliert werden zu:
Allgemein ergibt sich für die mittlere kinetische Energie eines klassischen punktförmigen Teilchens im thermischen Gleichgewicht mit $ f $ Freiheitsgraden, die quadratisch in die Hamiltonfunktion eingehen (Äquipartitionstheorem):
So hat beispielsweise ein punktförmiges Teilchen drei Translationsfreiheitsgrade:
Ein zweiatomiges Molekül hat
Dazu kommen bei ausreichend hohen Temperaturen noch Schwingungen der Bindungen. So hat Wasser eine extrem hohe Wärmekapazität durch eine große Zahl solcher Schwingungsfreiheitsgrade.
Allgemeiner tritt die Boltzmann-Konstante in der thermischen Wahrscheinlichkeitsdichte beliebiger Systeme der Statistischen Mechanik im thermischen Gleichgewicht auf, diese lautet:
mit
In Halbleitern besteht eine Abhängigkeit der Spannung über einen p-n-Übergang von der Temperatur, der mit Hilfe der Temperaturspannung $ \phi _{T} $ oder $ U_{T} $ beschrieben werden kann:
Dabei ist
Bei Raumtemperatur (T = 300 K) beträgt der Wert der Temperaturspannung ungefähr 26 mV.