Die Sphäre [ˈsfɛːrə] (von {{Modul:Vorlage:lang}} Modul:ISO15924:97: attempt to index field 'wikibase' (a nil value) sphaira ‚Hülle, Ball‘ über lateinisch sphaera) ist eine Bezeichnung, die im Altertum für das Himmelsgewölbe verwendet wurde, das man sich als riesige Hohlkugel dachte. Der Bezeichnung Sphären (Mehrzahl) lag die geozentrische Vorstellung zugrunde, das Himmelsgewölbe bestehe aus konzentrischen, durchsichtigen Kristallschalen in verschiedenem Abstand, die sich unterschiedlich drehen und an welche die Sterne und Planeten angeheftet sind.
Pythagoras war der Erste, der dieses Modell entwickelte und postulierte, dass durch diese Bewegung eine himmlische Musik entstehe (Sphärenmusik). Von daher stammt die Bezeichnung sphärische Klänge für seltsam ätherische, geisterhafte Musik, die Goethe am Anfang des Faust aufnimmt: „Die Sonne tönt nach alter Weise | in Brudersphären Wettgesang | und ihre vorgeschrieb'ne Reise | vollendet sie mit Donnergang“.
Schließlich bauten Aristoteles und besonders Ptolemäus diese Lehre von der Sphärik zu einer astronomischen Theorie aus. Mit ihr beschrieb man, warum Planeten und bestimmte Sterngruppen offenbar eine gemeinsame Eigenbewegung am Himmel haben. Auch Kepler versuchte anfangs, die Harmonie der Planeten mit dem Verhältnis von Sphären zu erklären. Seit der Antike war die Vorstellung einer kugelförmigen Erde unter Gelehrten in Europa weit verbreitet.[1] Die Meinung, dass das christliche Mittelalter an eine flache Erde glaubte, ist ein Mythos aus dem 18. und 19. Jahrhundert.