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Der '''Impulsoperator''' <math>\hat{p}</math> ist in der [[Quantenmechanik]] der [[Operator (Mathematik)|Operator]] zur [[Impuls]]<nowiki/>messung von [[Teilchen]]. In der [[Ortsdarstellung]] ist der Impulsoperator in einer [[Dimension (Mathematik)|Dimension]] gegeben durch: | Der '''Impulsoperator''' <math>\hat{p}</math> ist in der [[Quantenmechanik]] der [[Operator (Mathematik)|Operator]] zur [[Impuls]]<nowiki/>messung von [[Teilchen]]. In der [[Ortsdarstellung]] ist der Impulsoperator in einer [[Dimension (Mathematik)|Dimension]] gegeben durch: | ||
:<math>\hat{p}_x = -\mathrm i \hbar \frac{\partial}{\partial x}</math> | :<math>\hat{p}_x = - \mathrm i \hbar \frac{\partial}{\partial x} = \frac{\mathrm \hbar}{i}\frac{\partial}{\partial x}</math> | ||
Dabei bezeichnet | Dabei bezeichnet | ||
* <math>\mathrm i</math> die [[Imaginäre Einheit]] | * <math>\mathrm i</math> die [[Imaginäre Einheit]] | ||
* <math>\hbar</math> | * <math>\hbar</math> die [[Planck-Konstante#Reduziertes Plancksches Wirkungsquantum|reduzierte Planck-Konstante]] und | ||
* <math>\frac{\partial}{\partial x}</math> die [[partielle Ableitung]] in Richtung der Ortskoordinate <math>x</math>. | * <math>\frac{\partial}{\partial x}</math> die [[partielle Ableitung]] in Richtung der Ortskoordinate <math>x</math>. | ||
Mit dem [[Nabla-Operator]] <math>\nabla</math> erhält man in drei Dimensionen den [[Vektor]]: | Mit dem [[Nabla-Operator]] <math>\nabla</math> erhält man in drei Dimensionen den [[Vektor]]: | ||
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:Der Faktor <math>\hbar</math> ist aus [[Dimensionsanalyse|Dimensionsgründen]] erforderlich, denn Ort mal Impuls hat die Dimension eines [[Drehimpuls]]es oder einer [[Wirkung (Physik)|Wirkung]]. Die imaginäre Einheit <math>\rm i</math> muss auftreten, da <math>\hat{x}_i</math> und <math>\hat{p}_j</math> [[selbstadjungiert]] sind und ihr [[Kommutator (Mathematik)|Kommutator]] daher bei [[Adjunktion (Algebra)|Adjunktion]] sein Vorzeichen wechselt. | :Der Faktor <math>\hbar</math> ist aus [[Dimensionsanalyse|Dimensionsgründen]] erforderlich, denn Ort mal Impuls hat die Dimension eines [[Drehimpuls]]es oder einer [[Wirkung (Physik)|Wirkung]]. Die imaginäre Einheit <math>\rm i</math> muss auftreten, da <math>\hat{x}_i</math> und <math>\hat{p}_j</math> [[selbstadjungiert]] sind und ihr [[Kommutator (Mathematik)|Kommutator]] daher bei [[Adjunktion (Algebra)|Adjunktion]] sein Vorzeichen wechselt. | ||
* Aus den kanonischen Vertauschungsrelationen folgt, dass die drei Komponenten des Impulses gemeinsam messbar sind und dass ihr [[Spektrum (Operatortheorie)|Spektrum]] (Bereich der möglichen ''Messwerte'') aus dem gesamten Raum <math>\mathbb{R}^3</math> besteht. Die möglichen Impulse sind also nicht quantisiert, sondern [[Kontinuum (Physik)|kontinuierlich]]. | * Aus den kanonischen Vertauschungsrelationen folgt, dass die drei Komponenten des Impulses gemeinsam messbar sind und dass ihr [[Spektrum (Operatortheorie)|Spektrum]] (Bereich der möglichen ''Messwerte'') aus dem gesamten Raum <math>\mathbb{R}^3</math> besteht. Die möglichen Impulse sind also nicht quantisiert, sondern [[Kontinuum (Physik)|kontinuierlich]]. | ||
* Die '''Ortsdarstellung''' ist durch die Spektraldarstellung des Ortsoperators definiert. Der Hilbertraum <math>\mathcal H=L^2(\R^3; \ | * Die '''Ortsdarstellung''' ist durch die Spektraldarstellung des Ortsoperators definiert. Der Hilbertraum <math>\mathcal H=L^2(\R^3; \Complex)</math> ist der Raum der [[quadratintegrierbar]]en, [[komplexe Funktion|komplexen Funktionen]] des [[Ortsraum]]s <math>\R^3;</math> jeder Zustand <math>\Psi</math> ist durch eine Orts[[wellenfunktion]] <math>\psi(\mathbf{x})</math> gegeben. Die Ortsoperatoren <math>\hat{\mathbf{x}} = (\hat{x}_1, \hat{x}_2, \hat{x}_3)</math> sind die Multiplikationsoperatoren mit den Koordinatenfunktionen, d. h. der Ortsoperator <math>\hat{x}_i</math> wirkt auf Ortswellenfunktionen durch die Multiplikation der Wellenfunktion mit der Koordinatenfunktion <math>x_i</math>: | ||
::<math>(\hat{x}_i\, \psi)(\mathbf{x}) = x_i \, \psi(\mathbf{x}) \, .</math> | ::<math>(\hat{x}_i\, \psi)(\mathbf{x}) = x_i \, \psi(\mathbf{x}) \, .</math> | ||
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== Warum ist der Impulsoperator in Ortsdarstellung ein Differentialoperator? == | == Warum ist der Impulsoperator in Ortsdarstellung ein Differentialoperator? == | ||
Nach dem [[Noether-Theorem]] gehört zu jeder kontinuierlichen [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] der [[Wirkung (Physik)|Wirkung]] eine [[Erhaltungsgröße]] | Nach dem [[Noether-Theorem]] gehört zu jeder kontinuierlichen [[Symmetrie (Physik)|Symmetrie]] der [[Wirkung (Physik)|Wirkung]] eine [[Erhaltungsgröße]]. Umgekehrt impliziert jede Erhaltungsgröße die Existenz einer (mindestens infinitesimalen) Symmetrie der Wirkung. Beispielsweise ist der Impuls genau dann erhalten, wenn die Wirkung translationsinvariant ist. In der Hamiltonschen Formulierung erzeugt die Erhaltungsgröße die Symmetrietransformation im Phasenraum durch ihre Poisson-Klammer, der Impuls erzeugt Verschiebungen. | ||
Auf eine Wellenfunktion <math>\psi</math> angewendet, ergibt jede Verschiebung um <math>a</math> die verschobene Funktion <math>(T_a\,\psi)</math>, die an jeder Stelle <math>x</math> den Wert hat, den <math>\psi</math> am Urbild <math>x-a</math> hatte, | Auf eine Wellenfunktion <math>\psi</math> angewendet, ergibt jede Verschiebung um <math>a</math> die verschobene Funktion <math>(T_a\,\psi)</math>, die an jeder Stelle <math>x</math> den Wert hat, den <math>\psi</math> am Urbild <math>x-a</math> hatte, |
Der Impulsoperator $ {\hat {p}} $ ist in der Quantenmechanik der Operator zur Impulsmessung von Teilchen. In der Ortsdarstellung ist der Impulsoperator in einer Dimension gegeben durch:
Dabei bezeichnet
Mit dem Nabla-Operator $ \nabla $ erhält man in drei Dimensionen den Vektor:
Der physikalische Zustand $ \Psi \, $ eines Teilchens ist in der Quantenmechanik mathematisch durch einen zugehörigen Vektor eines Hilbertraumes $ {\mathcal {H}} $ gegeben. Dieser Zustand wird folglich in der Bra-Ket-Notation durch den Vektor $ |\Psi \rangle $ beschrieben. Die Observablen werden durch selbstadjungierte Operatoren auf $ {\mathcal {H}} $ dargestellt. Speziell ist der Impuls-Operator die Zusammenfassung der drei Observablen $ {\hat {\mathbf {p} }}=({\hat {p}}_{1},{\hat {p}}_{2},{\hat {p}}_{3}) $, so dass
der Mittelwert (Erwartungswert) der Messergebnisse der j-ten Komponente des Impulses des Teilchens im Zustand $ \Psi $ ist.
Nach dem Noether-Theorem gehört zu jeder kontinuierlichen Symmetrie der Wirkung eine Erhaltungsgröße. Umgekehrt impliziert jede Erhaltungsgröße die Existenz einer (mindestens infinitesimalen) Symmetrie der Wirkung. Beispielsweise ist der Impuls genau dann erhalten, wenn die Wirkung translationsinvariant ist. In der Hamiltonschen Formulierung erzeugt die Erhaltungsgröße die Symmetrietransformation im Phasenraum durch ihre Poisson-Klammer, der Impuls erzeugt Verschiebungen.
Auf eine Wellenfunktion $ \psi $ angewendet, ergibt jede Verschiebung um $ a $ die verschobene Funktion $ (T_{a}\,\psi ) $, die an jeder Stelle $ x $ den Wert hat, den $ \psi $ am Urbild $ x-a $ hatte,
Der infinitesimale Erzeuger dieser einparametrigen Schar von Verschiebungen definiert also bis auf einen Faktor $ -\mathrm {i} /\hbar $ den Impuls, das heißt, der Impuls $ {\hat {p}}_{x} $ erfüllt definitionsgemäß
Dabei tritt der Faktor $ \hbar $ aus Dimensionsgründen auf, denn das Produkt von Impuls und Ort hat die Dimension eines Drehimpulses oder einer Wirkung. Die imaginäre Einheit $ \mathrm {i} $ ist erforderlich, da $ T_{a} $ ein unitärer Operator ist und der Impuls selbstadjungiert sein soll. Leitet man die Gleichung
nach $ a^{j} $ bei $ a=0 $ ab, so ergibt sich der Impulsoperator als Ableitung nach dem Ort,
Dass der Impulsoperator im Ortsraum diese Form annimmt, lässt sich auch ohne die Kenntnis des zugehörigen unitären Operators $ T_{a} $ wie folgt aus dem Noether-Theorem ablesen: Man rekonstruiert zunächst aus der Schrödingergleichung die zugehörige Lagrange-Dichte und bestimmt dann explizit den bei einer infinitesimalen Verschiebung der Wellenfunktion erhaltenen Erwartungswert.