Das Apollo-Programm war ein Raumfahrt-Projekt der USA. Es brachte zum ersten und bislang einzigen Mal Menschen auf den Mond. Das Programm wurde von der National Aeronautics and Space Administration (NASA) zwischen 1961 und 1972 betrieben.
In mehreren Schritten erprobte die NASA Techniken, die für eine Mondlandung wichtig sein würden, wie z. B. das Navigieren und Koppeln von Raumschiffen im All oder das Verlassen eines Raumschiffs im Raumanzug. Viele wichtige Tests wurden in der Vorbereitung im Gemini-Programm durchgeführt. Die erste bemannte Mondlandung selbst fand dann am 20. Juli 1969 statt. Nach fünf weiteren Landungen wurde das Programm 1972, auch aus Kostengründen, eingestellt. Seitdem hat kein Mensch wieder den Mond betreten.
Im Juli 1960, noch bevor das Mercury-Programm erste Erfolge aufzuweisen hatte, fand in Washington eine Konferenz statt, auf der die NASA und verschiedene Industriebetriebe einen Langzeitplan für die Weltraumfahrt erarbeiteten. Geplant war eine bemannte Mondumrundung, von einer Landung war zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Rede. Abe Silverstein, der Leiter der Raumfahrt-Entwicklung bei der NASA, schlug für dieses Projekt den Namen Apollo vor, um so die NASA-Mission mit der Sonnenfahrt des griechisch-römischen Gottes gleichzusetzen.[1]
Die Konfiguration des Mondfluges war zunächst unklar. Die ersten Planungen der 1960er Jahre sahen ein einziges Raumschiff für die Landung auf dem Mond und die Rückkehr zur Erde vor, da unklar war, ob ein Rendezvousmanöver und die Kopplung zweier Raumfahrzeuge möglich wären. Genauere Studien gingen von vier möglichen Strategien aus:
Das letzte Konzept wurde als erstes verworfen. Es zeigte sich auch bald, dass die Pläne für einen Direktflug unrealistisch waren, da das dafür nötige Trägersystem noch um ein Vielfaches größer als die Saturn V hätte sein müssen. Auch das EOR-Konzept, das eine Vielzahl von Raketen erfordert hätte (man sprach von bis zu 15 Starts pro Mondflug), war mit Mehraufwand und Kosten verbunden. Insbesondere auf Betreiben von John C. Houbolt, der die anfängliche Minderheitsmeinung LOR hartnäckig und ohne Rücksicht auf Hierarchien vertrat, ging man daher Ende 1961 zu einer komplexeren, aber optimierten Konfiguration aus getrennten Raumfahrzeugen über. Dies ermöglichte nicht nur, mit einer einzigen Rakete auszukommen, sondern erlaubte auch die Optimierung der einzelnen Komponenten auf ihren genauen Zweck.
Der eigentliche NASA-Plan sah sieben Missionen bis zur ersten bemannten Mondlandung vor. Dies waren die Missionen A bis G:
Die mit Apollo 8 durchgeführte erste Mondumkreisung, Weihnachten 1968, war von der NASA eigentlich nicht vorgesehen und wurde mit der Bezeichnung Mission C' zwischen die Missionen C und D eingeschoben.
Zusätzlich wurden die Missionen H, I und J geplant:
Das Apollo-Programm kostete 23,9 Milliarden Dollar,[2] etwa 120 Milliarden nach heutigen Maßstäben (2009),[3] und beschäftigte bis zu 400.000 Menschen.
Durch den Start von Sputnik 1 im Jahre 1957, die erste unbemannte harte Mondlandung 1959 durch Lunik-2 und den ersten bemannten Raumflug von Juri Gagarin 1961 war die Sowjetunion zu Beginn des Raumfahrtzeitalters zur führenden Raumfahrtnation aufgestiegen. Die US-Amerikaner suchten nach einem Gebiet der Raumfahrt, auf dem sie die Sowjetunion schlagen könnten. Die bemannte Mondlandung wurde dafür als geeignet angesehen.
Am 25. Mai 1961, nur eineinhalb Monate nach dem Start von Juri Gagarin, hielt Präsident John F. Kennedy vor dem amerikanischen Kongress eine berühmte Rede, in der er das Ziel vorgab, noch im selben Jahrzehnt einen Menschen zum Mond und wieder zurückbringen zu lassen. Mit den folgenden Worten fiel der Startschuss für das Apollo-Programm:
“I believe that this nation should commit itself to achieving the goal, before this decade is out, of landing a man on the moon and returning him safely to the earth. No single space project in this period will be more impressive to mankind or more important for the long-range exploration of space; and none will be so difficult or expensive to accomplish.”
„Ich glaube, dass dieses Land sich dem Ziel widmen sollte, noch vor Ende dieses Jahrzehnts einen Menschen auf dem Mond landen zu lassen und ihn wieder sicher zur Erde zurückzubringen. Kein einziges Weltraumprojekt wird in dieser Zeitspanne die Menschheit mehr beeindrucken oder wichtiger für die Erforschung des entfernteren Weltraums sein; und keines wird so schwierig oder kostspielig zu erreichen sein.“[4]
Obwohl ursprünglich noch weitere Starts geplant waren, wurde das Apollo-Programm nach der sechsten erfolgreichen Mondlandung von Apollo 17 beendet.
Für den bemannten Mondflug wurde die bis heute größte Rakete entwickelt. Sie erhielt den Namen Saturn V. Maßgeblichen Anteil an ihrer Entwicklung hatte der deutschstämmige Raketenbauer Wernher von Braun, dessen Team die erste Stufe mit den gewaltigen F-1-Triebwerken entwickelte. Alle Starts dieser Rakete waren trotz ihrer großen Leistung und Komplexität erfolgreich, was durchaus beachtenswert ist, da die meisten übrigen Raketensysteme auch Fehlstarts zu verzeichnen haben.
Als Vorbereitung auf die Mondlandung lief parallel zum Apollo-Programm das Gemini-Programm, mit dem Erfahrungen zu Rendezvous-Manövern, Navigation und Arbeiten im Weltall gesammelt werden sollten. Technologien für die Hitzeschilde der Apollo-Kapseln wurden im Rahmen des FIRE-Projekts entwickelt und getestet.
Am 27. Januar 1967 erlitt das Apollo-Programm einen schweren Rückschlag. Bei Bodentests verbrannten die drei Astronauten Virgil Grissom, Edward H. White und Roger B. Chaffee in ihrer Kommandokapsel. Die Rakete war während dieser Tests nicht betankt. Die Kommandokapsel war aber nicht mit gewöhnlicher Luft, sondern mit reinem Sauerstoff bei atmosphärischem Überdruck gefüllt. Dadurch wurde binnen weniger als einer Minute aus einem kleinen elektrischen Funken ein Feuer, das die Astronauten tötete. Umfangreiche Änderungen an der Kommandokapsel waren die Folge. Dem Test wurde nachträglich die Bezeichnung Apollo 1 verliehen.
Trotzdem konnte mit der erfolgreichen Mondlandung von Apollo 11 am 20. Juli 1969 das Ziel Kennedys der Landung auf und der sicheren Rückkehr vom Mond erreicht werden.
Gleichzeitig zu dem Apollo-Programm arbeitete auch die Sowjetunion an einem ähnlichen Programm, das ebenfalls die Landung von Menschen auf dem Mond zum Ziel hatte. Mit den Zond-Sonden wurden modifizierte Sojus-Raumschiffe unbemannt zum Mond gestartet und nach einem Mondumlauf wieder zur Erde gebracht. Dies diente dem Test des Raumschiffs, das für einen folgenden bemannten Mondflug gedacht war. Zond-5 umkreiste im September 1968 den Mond, kam jedoch bei der Rückkehr vom Kurs ab und musste aus dem Indischen Ozean geborgen werden, die Landung war eigentlich für das sowjetische Territorium geplant. Im Oktober 1970 wurde das Testprogramm mit Zond-8 beendet; von allen Missionen war nur Zond-7 eine Mission, bei der Menschen an Bord des Raumschiffs überlebt hätten.
Parallel arbeitete die Sowjetunion auch an einer Rakete für eine Mondlandemission, die ähnlich wie bei Apollo mit einer einzigen Rakete gestartet werden sollte. Dafür wurde die N1-Rakete entwickelt. Diese ist jedoch bei allen vier Teststarts, die zwischen 1969 und 1972 erfolgten, vor dem Erreichen einer Erdumlaufbahn explodiert. Daraufhin und angesichts der Tatsache, dass die US-Amerikaner bereits erfolgreich auf dem Mond gelandet waren, gab die Sowjetunion das bemannte Mondprogramm auf. Erst Anfang der 1990er-Jahre, nach dem Ende der Sowjetunion, kamen detaillierte Informationen über dieses Programm und die N1-Rakete an die Öffentlichkeit.
Die ersten beiden Menschen landeten im Rahmen der Mission Apollo 11 am 20. Juli 1969 um 21:17 Uhr (MEZ) auf dem Mond: Neil Armstrong und Edwin Aldrin. Sechs Stunden später, am 21. Juli um 03:56:20 Uhr MEZ, betrat Neil Armstrong im Mare Tranquillitatis als erster Mensch den Mond. Dabei sprach er den berühmt gewordenen Satz:
“That’s one small step for [a] man, one giant leap for mankind. (
)”
„Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit.“
Das „a“ vor „man“ wurde in späteren Texten hinzugefügt, um den Sinn zu erhalten. Im Funkverkehr war es nicht zu hören gewesen. Armstrong wurde später danach befragt, ob er es tatsächlich nicht gesagt habe, aber er konnte sich nicht mehr daran erinnern. Daher bleibt es ungeklärt, ob es durch Störungen im Funkverkehr verloren gegangen ist oder ob Armstrong dies tatsächlich so gesagt hat.
Der dritte Astronaut, Michael Collins, umkreiste im Apollo-Mutterschiff den Erdtrabanten bis zur Rückkehr der Landeeinheit Eagle.
Im Rahmen des Apollo-Programms wurden insgesamt sechs Mondlandungen durchgeführt. Damit haben bis heute 12 Menschen, allesamt US-Amerikaner, den Mond betreten. Harrison H. Schmitt – Mondfährenpilot von Apollo 17 – setzte als bislang letzter Mensch am 12. Dezember 1972 seinen Fuß auf den Mondboden. Eugene Cernan – Kommandant von Apollo 17 – ist bislang der letzte Mensch, der auf dem Mond war, indem er als letzter in die Mondfähre einstieg. Im Juli 2009 übermittelte die Mondsonde Lunar Reconnaissance Orbiter Aufnahmen der Landestellen von Apollo 11, 14, 15, 16 und 17.[5]
Als Routineflug gestartet und von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, starteten mit der Mission Apollo 13 am 11. April 1970 die Astronauten James A. Lovell, John L. Swigert und Fred W. Haise. Erst als auf dem Weg zum Mond ein Tank mit flüssigem Sauerstoff explodierte und damit das Leben der drei Insassen des Apollo-Raumschiffs stark gefährdet war, wurde die gesamte Weltöffentlichkeit auf die Mission aufmerksam. Die Astronauten konnten sich nur dadurch retten, dass sie das Lunar Module als „Rettungsboot“ zweckentfremdeten. Damit war an eine Mondlandung natürlich nicht mehr zu denken.
Da das Raumschiff zum Zeitpunkt des Unfalls schon die Erdumlaufbahn in Richtung Mond verlassen hatte und für eine sofortige direkte Umkehr der Treibstoff bei weitem nicht ausgereicht hätte, führte der einzige Weg zurück zur Erde um den Mond herum, wobei das Raumschiff durch ein Swing-by-Manöver mit Hilfe der Mondanziehung wieder in Richtung Erde beschleunigt wurde. Nach dem Absprengen des Servicemoduls kurz vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre wurde erst das gesamte Ausmaß der Havarie ersichtlich; man geht davon aus, dass der Sauerstofftank der Brennstoffzellen explodiert war. Trotz der gescheiterten Mondlandung wird Apollo 13 dennoch als Erfolg gewertet, weil es erstmals gelungen war, Astronauten aus einer katastrophalen Raumnotlage lebend zur Erde zurückzubringen. Nach fünf Tagen, die für die Astronauten und die Bodenmannschaften sehr anstrengend waren, gelang (nach einer Mondumrundung ohne Landung) am 17. April 1970 die Landung im Pazifik. Kurioserweise waren die Mitglieder der Besatzung von Apollo 13 durch diese Mondumrundung ohne Landung diejenigen Menschen, die bislang am weitesten von der Erde entfernt waren, wenngleich ungeplant.
Davon handelt der 1995 gedrehte Film Apollo 13 mit Tom Hanks in der Rolle von James Lovell.
Mission | Start | Landung | Dauer | Kommandant | Pilot des Apollo-Raumschiffs | Pilot der Mondfähre | Missionsziel/Bemerkung |
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AS-201 |
26. Februar 1966 | 26. Februar 1966 | 37min 20s | unbemannt | Erster Start der Saturn IB, suborbitaler Testflug des Apollo-Kommandomoduls | ||
AS-203 |
5. Juli 1966 | 5. Juli 1966 | 5h 59min 47s | unbemannt | Erster orbitaler Start der Saturn IB, Testflug ohne Apollo-Raumschiff | ||
AS-202 |
25. August 1966 | 25. August 1966 | 1h 33min 02s | unbemannt | suborbitaler Testflug des Apollo-Kommandomoduls | ||
Apollo 1 |
(27. Jan. 1967) kein Start |
Virgil Grissom | Edward White | Roger Chaffee | Am 27. Januar 1967 brach während eines Bodentests auf dem Starttisch bei reiner Sauerstoffatmosphäre in der Kabine Feuer aus, dabei kamen alle drei Astronauten ums Leben. Zu ihren Ehren wurde der Test als Mission Apollo 1 klassifiziert. | ||
Apollo 4 |
9. November 1967 | 9. November 1967 | 8h 36min 59s | unbemannt | Erster Start der Saturn V, Testflug des Apollo-Kommandomoduls | ||
Apollo 5 Datei:LM1 embr original.jpg |
22. Januar 1968 | unbemannt | Testflug der Mondlandefähre | ||||
Apollo 6 |
4. April 1968 | 10h 22min 59s | unbemannt | Zweiter Start der Saturn V, Testflug | |||
Apollo 7 |
11. Oktober 1968 | 22. Oktober 1968 | 10d 20h 9min 3s | Walter Schirra | Donn Eisele | Walter Cunningham | Erster bemannter Start der Saturn 1B. Tests in der Erdumlaufbahn ohne Mondfähre – erste Fernsehübertragung während einer US-Raumfahrt-Mission |
Apollo 8 |
21. Dezember 1968 | 27. Dezember 1968 | 6d 3h 0min 42s | Frank Borman | James Lovell | William Anders | Erster bemannter Start der Saturn V und erster Flug von Menschen zum Mond, den sie 10-mal umrundeten. Da sie keine Mondfähre hatten, übernahm Anders die Aufgaben eines Bordingenieurs und Fotografen |
Apollo 9 |
3. März 1969 | 13. März 1969 | 10d 1h 0min 54s | James McDivitt | David Scott | Russell Schweickart | Tests der Mondfähre in der Erdumlaufbahn – Rendezvous und Docking |
Apollo 10 |
18. Mai 1969 | 26. Mai 1969 | 8d 0h 3min 23s | Tom Stafford | John Young | Eugene Cernan | Test der Mondfähre im Mondorbit, nähert sich der Mondoberfläche bis auf 14 km |
Apollo 11 |
16. Juli 1969 | 24. Juli 1969 | 8d 3h 18m 35s | Neil Armstrong | Michael Collins | Edwin Aldrin | Erste Mondlandung Landeplatz: Mare Tranquillitatis |
Apollo 12 |
14. November 1969 | 24. November 1969 | 10d 4h 36min 25s | Charles Conrad | Richard Gordon | Alan Bean | Landung bei der 1967 gestarteten Sonde Surveyor 3 Landeplatz: Oceanus Procellarum |
Apollo 13 |
11. April 1970 | 17. April 1970 | 5d 22h 54m 41s | James Lovell | John Swigert | Fred Haise | Explosion eines Sauerstofftanks im Service Modul (SM) und Leck in der Außenhülle des SMs, Abbruch der Mission, Kabine des Landing Moduls (LM) diente der Besatzung zeitweilig als „Rettungsboot“, Swing-by-Manöver am Mond – keine Mondlandung geplanter Landeplatz: Fra Mauro |
Apollo 14 |
31. Januar 1971 | 9. Februar 1971 | 9d 0h 1min 58s | Alan Shepard | Stuart Roosa | Edgar Mitchell | Erfolgreiche Landung auf dem ursprünglichen Landeplatz von Apollo 13, Einsatz einer Handkarre (MET) Landeplatz: Fra Mauro |
Apollo 15 |
26. Juli 1971 | 7. August 1971 | 12d 7h 11min 53s | David Scott | Alfred Worden | James Irwin | Erste Mission mit dem Mondauto Lunar Roving Vehicle Landeplatz: Hadley-Rille |
Apollo 16 |
16. April 1972 | 27. April 1972 | 11d 1h 51m 05s | John Young | Thomas Mattingly | Charles Duke | Erste Untersuchung einer Hochebene, Einsatz UV-Kamera, Mondauto Landeplatz: Descartes |
Apollo 17 |
7. Dezember 1972 | 19. Dezember 1972 | 12d 13h 51m 59s | Eugene Cernan | Ronald Evans | Harrison Schmitt | Letzte Mondlandung, Mondauto, Orange Soil gefunden Landeplatz: Taurus-Littrow |
Kurz nach der erfolgreichen Mondlandung von Apollo 11 veröffentlichte die NASA die weitere Planung, die bis Ende 1972 neun weitere Apolloflüge vorsah. Doch bereits im Januar 1970, noch vor der Verzögerung durch die Panne von Apollo 13, wurde Apollo 20 aus Kostengründen gestrichen. Im September 1970 wurden auch die ursprüngliche Apollo-15-Mission sowie Apollo 19 eingespart. Die nicht aus dem Programm gestrichenen Missionen Apollo 16, Apollo 17 und Apollo 18 wurden danach in Apollo 15, Apollo 16 und Apollo 17 umbenannt.
Die nach dem Abschluss der Mondflüge noch vorhandenen Apollo-Raumschiffe und Saturnraketen wurden für das Skylab-Projekt 1973/74 und das Apollo-Sojus-Test-Projekt 1975 verwendet.
Mission | Start | Landung | Dauer | Besatzung (CDR=Kommandant, CMP=Pilot des Apollo-Raumschiffs, SCI=Wissenschaftsastronaut, DMP=Pilot des Dockingmoduls) |
Bemerkung |
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Skylab 1 |
14. Mai 1973 | 11. Jul. 1979 (6 Jahre nach Ende der Skylab-Missionen beim Eintritt in Erdatmosphäre verglüht) |
unbemannt | Start der Skylab-Station, Beschädigung Solarzellenausleger, Trägersystem: Saturn V | |
Skylab 2 |
25. Mai 1973 | 22. Jun. 1973 | 28d 0h 49m 49 s | Charles Conrad (CDR), Paul Weitz (CMP), Joseph Kerwin (SCI) |
Erstbesatzung Skylab, Reparatur Solarzellen und Hitzeschild, Trägersystem: Saturn 1B |
Skylab 3 |
28. Jul. 1973 | 25. Sep. 1973 | 59d 1h 9min 4s | Alan Bean (CDR), Jack Lousma (CMP), Owen Garriott (SCI) |
Zweite Besatzung Skylab, Reparatur Hitzeschild, Trägersystem: Saturn 1B |
Skylab 4 |
16. Nov. 1973 | 8. Feb. 1974 | 84d 1h 16m | Gerald Carr (CDR), William Pogue (CMP), Edward Gibson (SCI) |
Dritte Besatzung Skylab, Trägersystem: Saturn 1B |
Apollo-Sojus-Test-Projekt |
15. Jul. 1975 | 24. Jul. 1975 | 9d 1h 28m | Tom Stafford (CDR), Vance Brand (CMP), Deke Slayton (DMP) |
Kopplung mit Sojus 19 (Besatzung: Alexei Leonow, Waleri Kubassow), Trägersystem: Saturn 1B |
Dem Apolloprogramm wird vielfach ein zu geringer wissenschaftlicher Nutzen vorgeworfen. Das Ex-Missionmitglied William Anders meint, Apollo sei „kein wissenschaftliches Programm“ gewesen, in Wahrheit habe es sich um eine „Schlacht im Kalten Krieg“ gehandelt. „Sicherlich, wir haben ein paar Gesteinsbrocken gesammelt und ein paar Fotos gemacht, aber wäre da nicht dieser Wettlauf mit den Russen gewesen, hätten wir niemals die Unterstützung der Steuerzahler gehabt.“ Nach dem Erfolg von Apollo 11 kündigten einige Forscher bei der NASA, darunter der damalige NASA-Chefgeologe Eugene Shoemaker. Er vertrat den Standpunkt, dass der wissenschaftliche Ertrag durch unbemannte Sonden zu einem Fünftel der Kosten und bereits 3 bis 4 Jahre früher hätte erbracht werden können.[7]
Wie bei vielen Ereignissen von so großer politischer Tragweite wurden auch die Mondlandungen zum Objekt zahlreicher Verschwörungstheorien. Diese gehen davon aus, dass die Mondlandungen in den Jahren 1969 bis 1972 nicht stattgefunden haben (oft geht es auch nur um die erste bemannte Mondlandung), sondern von der NASA und der US-amerikanischen Regierung vorgetäuscht worden sind. Die Verschwörungstheorien haben seit den 1970ern, durch den Autor Bill Kaysing, jedoch verstärkt wieder seit 2001, Verbreitung gefunden. Keine der Verschwörungstheorien liefert einen nachvollziehbaren, wissenschaftlich haltbaren Zweifel an den erfolgten Mondlandungen.
(wenn nicht anders angegeben in englischer Sprache)