Europäische Weltraumorganisation ESA/ASE | ||
---|---|---|
ESOC-Kontrollraum in Darmstadt | ||
Englische Bezeichnung | European Space Agency | |
Französische Bezeichnung | Agence spatiale européenne | |
Sitz der Organe |
Paris, Frankreich | |
Vorsitz | Johann-Dietrich Wörner (Generaldirektor) | |
Mitgliedstaaten | 22: | |
Assoziierte Mitglieder | ||
Amts- und Arbeitssprachen |
Englisch, Französisch | |
Gründung |
30. Mai 1975 | |
www.esa.int | ||
Daten und Fakten: |
Die Europäische Weltraumorganisation, englisch European Space Agency (ESA), französisch Agence spatiale européenne (ASE), ist eine internationale Weltraumorganisation mit Sitz in Paris. Sie wurde am 30. Mai 1975 mit dem Übereinkommen zur Gründung einer Europäischen Weltraumorganisation mit Unterzeichnung unter das Abkommen durch die zunächst noch neun ursprünglichen Gründungsmitglieder in Paris gegründet.[3] Nach Hinterlegung der letzten Ratifikationsurkunde durch Frankreich trat am 30. Oktober 1980 gemäß Artikel XXI Absatz 1 des Übereinkommens die Gründung dann in Kraft.[3][4][5]
Die Gründung bezweckte eine bessere Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten, um technologisch gegenüber den Raumfahrtnationen Sowjetunion und Vereinigte Staaten gleichberechtigt auftreten zu können. Sie hat 22 Mitgliedstaaten und beschäftigte 2006 etwa 1900 Mitarbeiter.[6]
Die ESA ist die Nachfolgeorganisation der europäischen ELDO, ESRO und der Europäischen Fernmeldesatelliten-Konferenz (CETS). Wie diese beschränkt sie sich gem. Art. II ihres Statuts in ihren europäischen Projekten zur Weltraumerforschung und -nutzung auf „ausschließlich friedliche Zwecke“.
Die Mehrzahl der EU-Staaten ist an der ESA beteiligt. Daneben engagieren sich dort auch die Schweiz und Norwegen. Die ESA kooperiert zunehmend mit der EU[7] sowie den nationalen Raumfahrtagenturen insbesondere Deutschlands und Frankreichs.[8]
Die ESA ist gemeinsam mit der NASA Gründungsmitglied des Consultative Committee for Space Data Systems (CCSDS).
Generaldirektor der ESA ist seit dem 1. Juli 2015 Johann-Dietrich Wörner.[9]
Daneben betreibt die ESA Büros in den USA, Moskau/Russland, Harwell/Großbritannien, Toulouse/Frankreich und Belgien. Insgesamt arbeiten Stand 2013 für die ESA circa 2250 Mitarbeiter.[2]
Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen viele europäische Wissenschaftler Westeuropa, um entweder in den Vereinigten Staaten oder der Sowjetunion zu arbeiten. Obwohl es der Aufschwung in den 1950er Jahren westeuropäischen Ländern ermöglichte, in die Forschung und insbesondere in die Raumfahrt zu investieren, erkannten die europäischen Wissenschaftler, dass nationale Projekte es nicht schaffen würden, mit den beiden Supermächten zu konkurrieren. Bereits 1958, nur wenige Monate nach dem Sputnikschock, trafen sich Edoardo Amaldi und Pierre Auger, zwei bedeutende Mitglieder der westeuropäischen Wissenschaftsgemeinde, um die Gründung einer gemeinsamen westeuropäischen Weltraumorganisation zu besprechen. Das Treffen wurde von wissenschaftlichen Repräsentanten aus acht Ländern begleitet.
Die westeuropäischen Nationen entschieden sich, zwei getrennte Agenturen zu schaffen: die ELDO (European Launcher Development Organisation) sollte sich mit dem Bau von Trägersystemen beschäftigen und die ESRO (Europäische Weltraumforschungsorganisation), die sich mit der Entwicklung von wissenschaftlichen Satelliten beschäftigen sollte. Die ESRO wurde am 20. März 1964 durch ein am 14. Juni 1962 unterzeichnetes Abkommen gegründet. Zwischen 1968 und 1972 feierte ESRO ihre ersten Erfolge: Sieben Forschungssatelliten wurden mit Hilfe amerikanischer Trägersysteme in den Orbit gebracht. Wie später bei der ESRO ist auch bei der ESA die Teilnahme am wissenschaftlichen Programm für alle Mitglieder vorgeschrieben während an weiteren Programmen wie Anwendungssatelliten, Trägerraketen oder Bemannte Raumfahrt nur Länder teilnehmen, die daran Interesse haben. Die ESA gibt entsprechend dem Mitgliedsbeiträgen zu den jeweiligen Programmen Aufträge an die Raumfahrtfirmen der an den Programmen beteiligten Länder[11].
ESTEC (Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum), die Nachfolgeorganisation der ESRO, ist noch immer ein Teil der ESA, obwohl diese heute eine viel größere Organisation ist. Die ESA in ihrer heutigen Form wurde 1975 als Zusammenschluss der ESRO mit der ELDO gegründet.[12]
Anfang der 1970er Jahre, als sich der Wettstreit um den Vorstoß ins Weltall zwischen den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion gelegt hatte und die Budgets der Raumfahrtagenturen dramatisch gekürzt wurden, etablierte sich die ESA als ein Vorreiter in der friedlichen Erforschung des Alls.
Die ESA startete ihre erste große wissenschaftliche Mission 1975 mit dem Satelliten COS-B. In Kooperation mit der NASA und dem britischen SERC wurde 1978 IUE gestartet. Es war das erste Weltraumteleskop in einer Erdumlaufbahn und bis September 1996 in Betrieb.
Eine Vielzahl von erfolgreichen Projekten im Erdorbit folgten und 1985 begann mit Giotto die erste Deep-Space-Mission, die den Halleyschen Kometen 1986 und den Kometen Grigg-Skjellerup 1992 untersuchte.
In der folgenden Zeit wurden teilweise in Kooperation mit der NASA eine große Zahl an Projekten gestartet, die weiter unten angeführt sind. Als Nachfolgeorganisation der ELDO entwickelte die ESA in dieser Zeit außerdem ihre Trägerraketen für kommerzielle und wissenschaftliche Nutzlasten im Rahmen des Ariane-Programms ständig weiter.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends ist die ESA gemeinsam mit Raumfahrtagenturen wie der NASA, ISRO, JAXA oder Roskosmos mit Projekten wie dem 1990 gestarteten Hubble-Weltraumteleskop zu einer Größe in der Weltraumforschung geworden. Während sich, wie oben beschrieben, in den vergangenen Jahrzehnten, besonders in den 80er- und 90er-Jahren, die ESA auf Kooperationen mit der NASA verlassen hatte, führten diverse Umstände (z. B. rechtliche Einschränkungen bezüglich des Informationsaustauschs, unkalkulierbare Projekteinstellungen durch plötzliche Finanzmittelstreichung) dazu, dass Missionen zunehmend in Eigenregie oder z. B. in Kooperation mit Russland durchgeführt werden.
Da sich die Franzosen und Deutschen nach der Gründung über die Führung nicht einigen konnten, wurde der Engländer Roy Gibson zum ersten Director General ernannt.
Amtsträger | Amtszeit | Herkunftsland | Kommentar |
---|---|---|---|
Roy Gibson | 1975–1980 | Vereinigtes Königreich | |
Erik Quistgaard | 1980–1984 | Dänemark | |
Reimar Lüst | 1984–1990 | Deutschland | |
Jean-Marie Luton | 1990–1997 | Frankreich | |
Antonio Rodotà | 1997–2003 | Italien | |
Jean-Jacques Dordain | 2003–2015 | Frankreich | |
Johann-Dietrich Wörner | seit 1. Juli 2015 | Deutschland |
Die zehn Gründungsstaaten von 1975 sind:[13]
Weitere Mitgliedstaaten:
Seit dem 1. Januar 1979 ist Kanada ein assoziiertes Mitglied. Dafür wurde ein Kooperationsvertrag geschlossen, der dem Land die Teilnahme an den Entscheidungsprozessen und Programmen der ESA und eine gerechte Zuteilung an Industrieverträgen zusichert.
Eine direkte Verbindung zwischen der Europäischen Union und der ESA besteht nicht, die ESA ist nicht die Raumfahrtbehörde der EU. Die ESA ist eine völlig eigenständige Organisation, die allerdings vor allem über den Europäischen Weltraumrat enge Verbindungen mit der EU unterhält. Diese Beziehungen werden unter anderem durch das ESA/European Commission Framework Agreement geregelt. Trotzdem sind nur 20 der 22 Mitgliedstaaten der ESA auch gleichzeitig Mitglieder der Europäischen Union. Dies bedeutet wiederum, dass einige EU-Staaten (Stand 2015: 8 von 28) wie zum Beispiel Malta nicht Mitglieder der ESA sind.
Ungeachtet dessen werden im Rahmen der ESA-Langzeitprogramme gemeinsame Aktionen mit gemeinsamer Finanzierung durchgeführt (ARIANE-Raketen, Raumtransporter HERMES, bemannte Weltraumkabine COLUMBUS u. a.).[19] Mittlerweile kennt der AEU-Vertrag mit den Art. 179–190 einen eigenständigen Politikbereich „Forschung, technologische Entwicklung und Raumfahrt“. Seit 2009 besteht mit der neuen Vorschrift des Art. 189 AEUV der forschungs-, wie entwicklungspolitische Auftrag an die Union, die Konturen einer europäischen Raumfahrtpolitik auszuarbeiten. Hierbei erteilt Art. 189 Abs. 3 AEUV der Union den Auftrag, alle zweckdienlichen Verbindungen zur ESA aufzunehmen.
Da der Sprung zwischen Nichtmitgliedschaft und Vollmitgliedschaft einigen Ländern zu groß war, wurde ein neuer Mitgliedstatus eingeführt. Die Länder, die diesen Status besitzen, werden als Europäische Kooperationsstaaten (ECS) bezeichnet. Für Länder mit diesem Status wurde mit dem Plan für Europäische Kooperationsstaaten (PECS) eine Möglichkeit zur engeren Kooperation geschaffen. In dem Fünfjahresplan vereinbaren das beteiligte Land und die ESA die gemeinsamen Projekte. Für die Verhandlungen darüber sind maximal zwölf Monate vorgesehen. Die Firmen und Agenturen in diesen Ländern können sich daraufhin an Ausschreibungen beteiligen, um an Projekten der ESA teilzunehmen. Die Teilnehmerländer können sich bis auf das Basic Technology Research Programme an fast allen Programmen beteiligen. Auch ist die Abgabenbelastung geringer als bei einer Vollmitgliedschaft.
Momentan beteiligen sich folgende Staaten an dem Programm:
Bewerberstaat | Kooperationsvertrag | ECS | PECS | ESA-Mitgliedschaft |
---|---|---|---|---|
Ungarn | April 1991[20][21] | 7. April 2003[22] | 1) November 2003[23] 2) September 2008[24] 3) Oktober 2013[25] |
24. Februar 2015[26] 2015 (Ratifikation) |
Estland | 26. Juni 2007[27] | November 2009[28] | September 2010[29] | 4. Februar 2015 1. September 2015 (Ratifikation)[30] |
Slowenien | Mai 2008[31] | Januar 2010[32] | November 2010[33] | 2016[34] |
Lettland | Juli 2009[35] | März 2013[36] | 30. Januar 2015[37][34] | 2021[34] |
Slowakei | 28. April 2010[34] | 16. Februar 2015[34] | 2022[34] | |
Litauen | Oktober 2010[38] | Oktober 2014[39] | 2021[34] | |
Bulgarien | 8. April 2015[40] | 2022[34] | ||
Zypern | August 2009 | 6. Juli 2016[41] | 2022[34] |
Tschechien war von November 2003 bis November 2008 ein ECS-Staat, Rumänien von Februar 2006 bis Januar 2011 und Polen von April 2007 bis September 2012. Mittlerweile sind diese Länder Vollmitglieder.
Voraussetzung für eine ECS-Mitgliedschaft ist das vorherige Unterzeichnen eines Kooperationsvertrages. Dies ist der erste Schritt in Richtung wachsender Kooperation zwischen ESA und dem betreffenden Staat, bis hin zur Vollmitgliedschaft.
Folgende Staaten haben einen Kooperationsvertrag mit der ESA, ohne ECS-Staaten zu sein:
Bewerberstaat | Kooperationsvertrag |
---|---|
Türkei | Juli 2004 |
Ukraine | Januar 2008 |
Israel | Januar 2011[42] |
Malta | Februar 2012[43] |
Bis Ende des Jahres 2014 hatten nur Bulgarien und Kroatien noch keinen Kooperationsvertrag mit der Europäischen Weltraumorganisation unterzeichnet. Bulgarien befand sich, nachdem es im Oktober 2011 Beobachterstatus erhielt, jedoch in Verhandlungen dazu.[44] Das bulgarische Parlament stimmte im Juni 2014 der vorliegenden Vereinbarung zu[45][46][47] und seit April 2015 ist auch Bulgarien offiziell Kooperationsvertragspartner der Europäischen Weltraumorganisation.[40]
Mit Australien und Südafrika befindet man sich in Verhandlung für zukünftige Assoziierungen, ähnlich dem kanadischen Modell.[34]
Des Weiteren gibt es ein Kooperations- und Partnerschaftsabkommen zwischen der ESA und Roskosmos. Angefangen hatte die europäisch-russische Kooperation 1990[48] mit Wissenstransfers, Ausbildung von Astronauten und der Durchführung von ESA-Experimenten bei russischen Missionen. So fand z. B. der erste Außenbordeinsatz eines ESA-Astronauten im Rahmen der Euromir-95 Mission statt. In der neuesten Auflage des Rahmenvertrags zwischen der ESA und Roskosmos vom 19. Januar 2005 wurde auch die gemeinsame Partnerschaft bei der Entwicklung, dem Bau und der Nutzung von Trägerraketen vereinbart.[49] Dazu gehört auch der Aufbau einer Startplattform für Sojus-Raketen am Centre Spatial Guyanais, dem europäischen Weltraumbahnhof in Französisch-Guayana. Diese ist seit 2011 einsatzfähig.
Die European Space Agency besitzt in Deutschland 3 Sitze.
Oberstes Gremium ist der ESA-Ministerrat. Alle zwei Jahre hält er eine Ministerkonferenz ab, an der alle Mitglieder und Partner der ESA teilnehmen. Die Konferenz tagt jeweils in einer europäischen Stadt eines Mitgliedslandes. Es werden zukünftige Projekte und deren finanzielle Mittel beschlossen und, sofern ein Antrag erfolgt ist, neue Partner und Mitglieder aufgenommen.
Im November 2012 fand die Konferenz in Neapel statt, bei der u.a. die Finanzierung der Entwurfsstudien der Ariane 6 genehmigt wurde.[50] In Luxemburg wurde am 2. Dezember 2014 getagt. Hier wurde insbesondere der Bau der Ariane 6 endgültig beschlossen.[51] Am 1. und 2. Dezember 2016 traf sich der Ministerrat in Luzern. Die weitere Finanzierung der ISS bis 2024 und von ExoMars wurde festgesetzt.[52]
Die ESA finanziert sich aus dem Staatshaushalt der Mitgliedstaaten. Die Anteile der einzelnen Staaten richten sich nach dem Bruttoinlandsprodukt des jeweiligen Staates. Es wird dabei unterschieden zwischen obligatorischen Tätigkeiten, an denen sich alle Mitgliedstaaten beteiligen müssen, sowie einer Reihe fakultativer Programme, bei denen es den einzelnen Staaten freigestellt ist, ob sie sich beteiligen möchten oder nicht. Im Gegensatz zum Ausschreibungswesen der EU richtet sich die Vergabe der ESA-Aufträge an die Industrie nach dem Finanzierungsanteil des zugehörigen Mitgliedstaates. Aufgrund der Convention for the establishment of a European Space Agency[53], einem Vertrag zwischen der ESA und jedem Mitgliedsstaat, gelten, wie auch mit der NATO oder der OECD, einige rechtliche Sonderregelungen. Unter anderem sind sämtliche Einkünfte der ESA und den zugehörigen Mitarbeitern von der Besteuerung und den Sozialversicherungssystemen der jeweiligen Mitgliedsstaaten ausgenommen. Aus diesem Grund besteht eine interne Steuer für ESA-Mitarbeiter.[54] Für Mitarbeiter wird eine eigene Kranken-, Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherung gewährleistet.[55] Zudem werden insgesamt 2 % des Jahresgehalts einbehalten, womit nach 10 Jahren Dienstzeit jedes Mitarbeiters dessen Pension finanziert wird. Bei Verlassen der ESA vor 10 Jahren Dienstzeit wird eine Abfindung ausbezahlt. Um eine internationale Arbeit zu ermöglichen, ist der Transport von Gütern der ESA vom Zoll, der Einfuhrumsatzsteuer und sonstigen Transportbeschränkungen des jeweiligen Mitgliedsstaates ausgenommen. Auch der Kauf von Gütern, die für die Arbeiten der ESA notwendig sind, ist von der Umsatzsteuer (auch Mehrwertsteuer genannt) befreit.
Das Budget der ESA beträgt im Jahre 2009 ca. 3,591 Mrd. Euro. Davon entfallen ca. 2,819 Mrd. Euro auf Beiträge der Mitgliedstaaten im selben Jahr.[56] Aktuelle Beitragszahlen zum Vergleich aus dem Jahr 2012[57] und dem Jahr 2013.[58] Im Jahr 2014 fiel das Gesamtbudget der ESA leicht auf 4,102 Mrd. Euro, 2015 stieg es wieder auf dann 4,433 Mrd. Euro.[59][60] Für das Jahr 2016 ist ein Budget von 5,250 Mrd. Euro für 2017 von 5,75 Mrd. Euro geplant.[61][62]
Die ESA betreibt eine Vielzahl von Projekten. Diese werden häufig in Kooperation mit anderen Raumfahrtagenturen durchgeführt.
Die Trägerraketen der ESA heißen Ariane, sie starten nahe dem Äquator in Kourou (Französisch-Guayana). Der Raketenstart in der Nähe des Äquators bietet prinzipielle Vorteile gegenüber äquatorfernen Startplätzen auf der Nord- oder Südhalbkugel. Durch die Erdrotation hat die Rakete dort bereits die auf der Erdoberfläche maximal vermittelte Grundgeschwindigkeit und benötigt weniger Treibstoff, um auf die im Orbit benötigte Geschwindigkeit zu kommen. Die aktuelle Generation ist die Ariane 5. Daneben wird bereits die Entwicklung der Ariane 6 vorbereitet. Diese könnte in den 2020ern in Dienst gehen.
Daneben wurde für kleinere Nutzlasten die Trägerrakete Vega entwickelt, die im Februar 2012 ihren Jungfernflug absolvierte.[63]
Seit 2011 können von der neuen Startrampe ELS in Kourou auch Raketen vom Typ Sojus-2 starten. Damit ist es der erste Startplatz der Sojus-Rakete außerhalb der GUS. Galileo-Navigationssatelliten wurden dort gestartet; am 3. April 2014 Sentinel-1A.
Ein wissenschaftliches Projekt der ESA (Space Science) durchläuft die folgenden Phasen[64], bevor es verwirklicht wird:
Die Projekte lassen sich in mehrere Aktivitätsbereiche einordnen:
Astronaut | Nationalität | Eintrittsdatum | Alter |
---|---|---|---|
Samantha Cristoforetti | Italien | 20. Mai 2009 | 47 |
Pedro Duque | Spanien | 15. Mai 1992 | 61 |
Alexander Gerst | Deutschland | 20. Mai 2009 | 48 |
Andreas Mogensen | Dänemark | 20. Mai 2009 | 47 |
Paolo Nespoli | Italien | 1. Aug. 1998 | 67 |
Luca Parmitano | Italien | 20. Mai 2009 | 48 |
Timothy Peake | Vereinigtes Königreich | 20. Mai 2009 | 52 |
Thomas Pesquet | Frankreich | 20. Mai 2009 | 46 |
Roberto Vittori | Italien | 1. Aug. 1998 | 60 |
Matthias Maurer | Deutschland | 2. Feb. 2017 | 54 |
Folgende Satelliten und Sonden haben ihre Missionen erfolgreich abgeschlossen. Sie befinden sich jetzt in einem Friedhofsorbit, sind abgestürzt oder in der Atmosphäre verglüht.
1975–1982 | COS-B | Erste Mission der ESA, Untersuchung von Gamma-Strahlungsquellen. |
1977–1987 | ISEE 2 | Programm aus drei Raumflugkörpern zur Erforschung der Wechselwirkungen des Sonnenwindes mit der Magnetosphäre der Erde. ISEE 1 und 3 waren von der NASA. ISEE 3 wurde nach der Primärmission als Kometensonde ICE genutzt. |
1978–1996 | IUE | Weltraumteleskop, das Bilder im Bereich der Ultraviolettstrahlung macht, die sonst durch die Atmosphäre absorbiert werden würde. |
1978 | GEOS 2 | Messungen der Erdmagnetosphäre im GEO. (Ersatzsatellit für GEOS 1) |
1983–1986 | EXOSAT | Erste Mission der ESA, die Röntgen-Strahlungsquellen untersuchte. |
1983–2002 | ECS 1–5 | Erste Operationelle Kommunikationssatelliten der ESA, zwischen 1983 und 1988 gestartet. ECS 3 ging bei einem Fehlstart verloren. Sie wurden von Eutelsat unter dem Namen Eutelsat I F-1 bis F-5 betrieben. Als letzter ging Eutelsat I F-4 2002 außer Betrieb. |
1985–1992 | Giotto | Erste Deep-Space-Mission der ESA, die den Halleyschen Kometen und den Kometen Grigg-Skjellerup besuchte. Dabei fand Giotto zum ersten Mal Spuren von organischem Material auf einem Kometen. |
1989–1993 | Olympus | Für damalige Verhältnisse ein extrem großer experimenteller Kommunikationssatellit. Er war ein Hochleistungsfernsehsatellit, der im BSS-Band arbeitete und Experimente im Ku-Band und Ka-Band durchführte. |
1989–1993 | Hipparcos | Kartographierte etwa 100.000 Sterne mit sehr hoher und mehr als eine Million Sterne mit niedrigerer Präzision. |
1990–2009 | Ulysses | Sonde, die als erste über die Sonnenpole flog. Lieferte Erkenntnisse über das Magnetfeld der Sonne und den Sonnenwind. (ESA und NASA, in Europa gebaut)[1] |
1991–2000 | ERS-1 | Mit dem ersten „Earth Remote Sensing“-Satellit begann für die ESA eine neue Ära der Erdfernerkundung. Ausgerüstet mit sechs Instrumenten, darunter ein Synthetic Aperture Radar, ein Mikrowellen-Altimeter und diversen optischen Sensoren, wurden von dieser Mission umfangreiche Daten zum Zustand der Meere, der Atmosphäre und der Landoberflächen gesammelt. |
1992–1993 | EURECA | Europas freifliegende Plattform war der erste wiederverwendbare Satellit der ESA und führte Mikrogravitationsexperimente und vieles mehr aus. EURECA wurde von einem Space Shuttle ausgesetzt und von einem anderen wieder eingefangen. |
1995–2011 | ERS-2 | Setzte die Arbeit von ERS-1 zur Untersuchung der Erde mit Radar-, Mikrowellen- und Infrarotsensoren fort und führte außerdem ein neues Instrument zur Überwachung des Ozonlochs mit. |
1995–1998 | ISO | Weltraumteleskop im Infrarotbereich |
1997–2005 | Huygens | Im Januar 2005 landete die Sonde Huygens auf dem größten Saturn-Mond, Titan, fotografierte die Oberfläche und führte chemische Analysen durch. Huygens ist damit die erste Sonde die auf einem Mond eines anderen Planeten landete. (Beitrag der ESA zur NASA/ASI-Mission Cassini) |
2002–2012 | Envisat | Der mit acht Tonnen größte Fernerkundungssatellit weltweit. Beobachtete die Erde mit weiterentwickelten Ausführungen der bei ERS-2 eingesetzten Instrumente sowie mit mehreren neuen optischen Sensoren. |
2003–2006 | SMART-1 | Eine Mission zum Mond, die die chemische Zusammensetzung der Oberfläche bestimmen sollte. Dabei wurden auch neue Technologien (beispielsweise ein Ionenantrieb als Hauptantrieb) erfolgreich getestet. Am 3. September 2006 schlug die Sonde planmäßig auf dem Mond auf. |
2005 | Venus Express | Raumsonde, die nach dem Muster des Mars Express die Venus untersucht hat. |
2005 | SSETI Express | Der „Studenten-Satellit“ wurde von Studenten gebaut und sollte Technologie für weitere Studentenprojekte erproben. Deutsche Beteiligung kam von den Universitäten aus Stuttgart, Würzburg und Dortmund. Der Satellit fiel allerdings kurz nach dem Start aus. |
2009 | Herschel | Herschel war ein Infrarot-Weltraumteleskop, das im zweiten Lagrange-Punkt die Entstehung von Sternen und Galaxien beobachtete. Herschels flüssiges Helium, das mit seiner Verdunstungskälte seine Detektoren kühlt, war Anfang März 2013 fast komplett verdunstet. Am 29. April wurde die Beobachtungsmission von der NASA und der ESA für beendet erklärt, da das flüssige Helium vollständig aufgebraucht worden war. |
2009 | Planck | Planck maß die kosmische Hintergrundstrahlung mit hoher Genauigkeit im zweiten Lagrange-Punkt. Damit werden Rückschlüsse auf den Urknall gezogen. Am 14. August 2013 wurde das Teleskop nach 1554 Tagen Betrieb vom L2-Punkt abgezogen und in eine Bahn gebracht, die sicherstellt, dass es für die nächsten 300 Jahre nicht durch die Erde eingefangen wird. Am 23. Oktober 2013 wurde Planck endgültig abgeschaltet. |
2009–2013 | GOCE | GOCE lieferte Daten, aus denen man globale und regionale Modelle des Gravitationsfeldes der Erde und ihrer Form erstellen kann. Dadurch wurde die Forschung im Bereich der Meereszirkulation, der Physik des Erdinnern, der Erdvermessung und -beobachtung und der Änderung der Meeresspiegel vorangebracht. |
2006–2014 | COROT | COROT (Convection Rotation and planetary Transits) führte eine umfassende Suche nach Exoplaneten durch. Die COROT-Mission wurde unter Leitung der französischen Raumfahrtagentur CNES mit Beteiligung der europäischen Weltraumorganisation ESA durchgeführt. Das COROT-Teleskop sollte nicht nur weitere Gasriesen (Hot Jupiters) aufspüren, sondern auch erdähnliche Planeten nachweisen. |
2008–2014 | ATV | Das ATV (Automated Transfer Vehicle) war ein unbemanntes Versorgungsfahrzeug. Es beförderte Nachschub zur internationalen Raumstation ISS (International Space Station). |
2015 | IXV | Das Intermediate eXperimental Vehicle kurz auch IXV war ein unbemanntes und automatisches Raumfahrzeug der ESA zur Erforschung der Wiedereintrittsphasen in die Erdatmosphäre sowie eine Testplattform für dafür benötigte Techniken, welche auch in künftigen wiederverwendbaren Raumfähren verwendet werden können. |
2004-2016 | Rosetta | Die Sonde (mit Landegerät) flog zunächst um Erde, Mars und danach wieder an der Erde vorbei, um Schwung zu nehmen und näherte sich dann dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko, wo das Landegerät im November 2014 abgesetzt wurde. (ESA plus Landegerät unter deutsch-französischer Leitung). Am 30. September 2016 ging sie auf dem Kometen nieder und beendete damit die Mission. |
Diese Projekte sind in der aktiven Phase, in der Daten aufgenommen und bearbeitet werden.
1977–1997 | Meteosat 1–7 | Europäische geostationäre Wettersatelliten der ersten Generation. Ab Meteosat-4 sind es offiziell operationelle Satelliten. Der Satellit Meteosat-7 ist noch in Betrieb. |
1990 | Hubble-Weltraumteleskop | Optisches Teleskop (ESA und NASA) |
1995 | SOHO | Sonnen- und Heliosphärenobservatorium. Hat Entdeckungen über das Innere und die Atmosphäre der Sonne gemacht und überwacht permanent Sonnenstürme. (ESA und NASA, in Europa gebaut) |
1999 | XMM-Newton | Weltraumobservatorium mit drei Teleskopen, die jeweils mit 58 ineinandergeschachtelten Spiegeln ausgestattet sind, für die Röntgenastronomie. |
2000 | Cluster II | Vier im Verbund betriebene Satelliten. Vermitteln ein dreidimensionales Bild von Kollisionen zwischen dem Sonnenwind und dem Magnetfeld der Erde und von den damit verbundenen magnetischen Stürmen im Weltraum. (ESA und NASA, in Europa gebaut) |
2001 | Artemis | Nachrichtensatellit. Soll direkte Verbindungen zu Mobilfunknutzern am Boden demonstrieren, über Laserstrahlen Daten von anderen Satelliten sammeln und Navigationssignale für EGNOS übertragen. (ESA und Japan) |
2001 | Proba | Ein Kleinsatellit, der weitgehend autonom und intelligent handelt und trotzdem nicht teuer ist. Vorstellung neuer Technologien. |
2002–2015 | MSG | Die Nachfolger der erfolgreichen Meteosat-Satelliten sammeln zusammen mit anderen Daten Bilder im sichtbaren und im Infrarot-Spektrum. (MSG-1 gestartet 28. August 2002 und war 2004–2013 als Meteosat-8 im operationellen Betrieb, MSG-2 gestartet am 21. Dezember 2005 ist seit 2007 als Meteosat-9 im operationellen Betrieb. MSG-3 (Meteosat-10), gestartet 5. Juli 2012, ist seit Januar 2013 im operationellen Betrieb) (ESA und EUMETSAT) |
2002 | Integral | Erstes Weltraumteleskop, das Objekte sowohl im sichtbaren, Gammastrahlen- als auch Röntgen-Bereich beobachten kann. Eines der Hauptziele ist die Erforschung von Gamma-Bursts. |
2003 | Mars Express | Erste europäische Marssonde. Besitzt neben einer hochauflösenden Stereokamera ein Fourier-Spektrometer zur Suche von Wasservorkommen. (ESA plus Landegerät unter britischer Leitung) |
2003 | Double Star | Diese von der ESA und der chinesischen CNSA gestartete Mission soll ähnlich den Cluster-Satelliten mit zwei gemeinsam arbeitenden Satelliten die Effekte der Sonne auf das Klima untersuchen. |
2004 | EGNOS | Ein Projekt zur Unterstützung der Satellitennavigation durch Angabe des Fehlers auf die Positionsbestimmung. |
2005–2019 | Galileo | Im Auftrag der EU soll dieses Satellitennavigationssystem als Alternative zum russischen GLONASS oder amerikanischen GPS höhere Genauigkeit und Verfügbarkeit liefern. |
2006–2018 | METOP 1, 2 | Wettersatelliten auf einer polaren Umlaufbahn, die als Nachfolger zweier Satelliten der NOAA dienen sollen. METOP 1 startete 2006 und METOP 2 2012. Der Start des dritten Satelliten Projektbezeichnung METOP-C soll 2018 stattfinden. (ESA und EUMETSAT) |
2006-… | Artes 11 | Im Rahmen des Projekts soll unter dem Namen SmallGEO eine Plattform für kleine, geostationäre Satelliten entwickelt werden. „Artes“ steht für „Advanced Research in Telecommunication Systems“. Die Entwicklung erfolgt durch ein Konsortium unter der Leitung der OHB.[66][67][68] |
2008–2020 | Columbus | Das Weltraumlabor Columbus (COF, Columbus Orbital Facility) ist der europäische Beitrag zur internationalen Raumstation ISS (International Space Station). Es dient als Mehrzwecklabor für eine multidisziplinäre Forschung unter Bedingungen der Schwerelosigkeit (Weltraumbedingungen). |
2009 | SMOS | Durch SMOS sollen globale Karten der Bodenwasserkonzentration und des Salzgehaltes der Meere erstellt werden. Dies würde vor allem das Verständnis des Wasserkreislaufs und die Klima- und Unwettervorhersagen verbessern. |
2010 | CryoSat-2 | Der Satellit Cryosat-2 ist mit einem Höhenradar ausgestattet, mit dem die Dicke der polaren Eisschicht gemessen werden soll. Der Satellit ist ein Ersatz für den 2005 durch einen Trägerraketenfehler verlorengegangenen CryoSat. |
2010 | HYLAS | Kleiner flexibler Nachrichtensatellit, der mit ESA-Unterstützung entwickelt wurde. |
2013 | Alphasat I-XL | Erster operationeller Kommunikationssatellit auf der im Auftrag von ESA und CNES entwickelten Satellitenplattform Alphabus. Inmarsat plant, ihn für Mobilfunkverbindungen im L-Band einzusetzen, daneben hat er noch vier Experimente der ESA an Bord, u. a. Sendeeinrichtungen im Q/V Band (36–56 GHz) und Laserkommunikation mit anderen Satelliten (Datenrate 1,8 Gbit/s). |
2013 | Gaia | Diese astrometrische Mission vermisst als Nachfolger der Hipparcos-Mission die Helligkeit, den Abstand und die Bewegung von über 1.000.000.000 Sternen und ist dabei bis zu 40-mal genauer. Der Vertrag über den Bau wurde mit EADS-Astrium am 11. Mai 2006 abgeschlossen. |
2013 | SWARM | SWARM besteht aus drei Satelliten, die die Dynamik des Erdmagnetfeldes untersuchen werden. |
2014 | Sentinel-1A | Erdbeobachtungssatellit im Rahmen von Copernikus, der Radar-Aufnahmen nach dem SAR-Prinzip im C-Band anfertigen soll und damit die Datenkontinuität von ERS und Envisat gewährleistet. |
2015 | LISA Pathfinder | LISA Pathfinder (ehm. SMART-2) ist eine Mission, die Technologien zur LISA-Mission testen soll. Es geht dabei vor allem um hochpräzise Formationsflüge und Interferenzmessungen. |
2016 | ExoMars Trace Gas Orbiter | Mission zur Erforschung der Marsatmosphäre innerhalb des ExoMars-Projekts. Zusätzlich wird ein kleiner Lander (Schiaparelli) mitgeführt, mit dem Landetechniken auf dem Mars erprobt werden sollen. |
2016 | Sentinel-1B | Ergänzung zum bereits am 3. April 2014 gestarteten Erdbeobachtungssatelliten Sentinel-1A (Teil von Kopernikus (Erdbeobachtung)). In Nachfolge von ERS und Envisat sollen Radar-Aufnahmen nach dem SAR-Prinzip im C-Band angefertigt werden, um die Datenkontinuität für Langzeitforschungen zur Klimafolgenforschung zu gewährleisten. |
Diese Projekte haben die Assessment-Phase überstanden, und es wurde entschieden, dass diese Projekte verwirklicht werden sollen.
2018 | ADM-Aeolus | Diese Mission soll genauere Daten über atmosphärische Bewegungen (Wind) liefern und damit Vorhersagen mit numerischen Wettervorhersagemodellen verbessern. |
2018 | ERA | Europäischer Roboterarm, der 2018 am russischen Modul der ISS angebracht werden soll. |
2018 | CHEOPS | Das Cheops Weltraumteleskop soll die Haupteigenschaften bereits entdeckter Exoplaneten feststellen. |
2018 | BepiColombo | Diese aus zwei Teilen bestehende ESA-JAXA-Mission soll den Planeten Merkur kartographieren und dessen Magnetosphäre genau untersuchen.[69] |
2018 | MTG | Die dritte Generation der erfolgreichen Meteosat-Satelliten. |
2019 | JWST | Das James-Webb-Weltraumteleskop wird von der NASA in Zusammenarbeit mit der ESA als Nachfolger des Hubble-Teleskops entwickelt. |
2019 | EarthCARE | Mit der EarthCARE Mission sollen Daten über die Wechselwirkungen zwischen Strahlungs-, Aerosol- und Wolkenbildungsprozessen gesammelt werden. Damit werden genauere Wetter- und Klimamodelle ermöglicht. Die Mission wird gemeinsam mit der japanischen Weltraumagentur JAXA durchgeführt. |
2019 | Solar Orbiter | Der Solar Orbiter soll der Sonne bis auf 45 Sonnenradien nahekommen und dabei Aufnahmen der Sonnenatmosphäre mit einer Auflösung von 100 km pro Pixel liefern. Auch die Polarregionen der Sonne, die von der Erde nicht sichtbar sind, sollen studiert werden. |
2020 | Biomass | Zur Bestimmung der Biomasse, die in den Wäldern steckt, zur Untersuchung des Kohlenstoffkreislaufs auf der Erde. |
2020 | ExoMars Rover | Ein Mars-Rover im Rahmen des Aurora-Programms; Finanzierung im Dezember 2005 genehmigt. |
2020 | Euclid | Euclid soll die Beschleunigung der Expansion des Alls messen um so Rückschlüsse auf die Dunkle Energie und Materie ziehen zu können.[70] |
2022 | JUICE | Mission zu den Jupitermonden Europa, Kallisto und Ganymed. Ein Orbiter der nach zwei Europa und einem Kallisto Vorbeiflug in einen Orbit um Ganymed eintreten soll. Europäischer Teil der Europa Jupiter System Mission/Laplace aus der die NASA ausgestiegen ist[71]. |
Nach 2020 | Mars Sample Return | Ein Lander soll Bodenproben des Mars nehmen, die dann ein Orbiter übernimmt und zur Erde zurückbringt. Es ist ein Teil des Aurora-Programms. |
2024 | PLATO | PLAnetary Transits and Oscillations of stars (PLATO) wird eine Sonde zur Auffindung und Untersuchung extrasolarer Planeten mit einem Schwerpunkt auf erdähnliche Planeten in der habitablen Zone um sonnenähnliche Sterne. |
2028 | ATHENA | Diese Mission soll den Nachfolger der XMM-Newton-Mission darstellen. Sie besteht aus zwei in Formation fliegenden Elementen, dem Detektor und dem Spiegel. Es soll sich damit auf die Suche nach den ersten Schwarzen Löchern begeben. |
2034 | LISA | Mit diesen Detektoren sollen Gravitationswellen nachgewiesen werden. Dazu wird der Abstand zwischen drei in Formationsflug fliegenden Detektoren präzise gemessen. Dieser Abstand soll sich durch ankommende Gravitationswellen verändern. |
Bei diesen Projekten ist noch unklar, ob sie wirklich in dieser Form gestartet werden sollen.
2012 | Hyper | Hyper soll mit einem Atomlaser und Interferometrietechniken den Lense-Thirring-Effekt, der durch das Gravitationsfeld der Erde verursacht wird, untersuchen. Dabei soll eine genaue Karte der Raumzeit in der Nähe der Erde erstellt werden[veraltet].[72][73] |
nach 2020 | Titan Saturn System Mission/TandEM | Mission zu den Saturnmonden Titan und Enceladus. Geplant ist eine Orbiter-Raumsonde, welche einen Ballon sowie einen Lander mit sich führen soll. |
2014 | ESMO | ESMO sollte eine von Studenten mitentwickelte Mondsonde sein. |
nach 2015 | Darwin | Darwin wäre ein aus vier (ursprünglich geplant acht) einzelnen Satelliten bestehendes Teleskop gewesen, das erdähnliche Planeten finden und zusätzlich deren Atmosphäre analysieren sollte. |
2018 | XEUS | Diese Mission wäre der Nachfolger der XMM-Newton-Mission gewesen. Sie hätte aus zwei in Formation fliegenden Elementen, dem Detektor und dem Spiegel bestehen sollen. XEUS sollte sich damit auf die Suche nach den ersten Schwarzen Löchern begeben. |
1977 | GEOS 1 | Geplant waren Messungen der Erdmagnetosphäre im GEO, jedoch wegen eines Trägerraketenfehlers in einer elliptischen Bahn gestrandet |
1985 | ECS 3 | ECS 3 ging zusammen mit einem anderen Satelliten verloren als die dritte Stufe der Ariane 3 nicht zündete. |
1996 | Cluster (Satellit) | Die Ariane 5 startete am 4. Juni 1996 zu ihrem Erstflug. Nach genau 36,7 Sekunden sprengte sich die Rakete selbst mitsamt ihrer Nutzlast, den vier Cluster-Satelliten, nachdem sie durch die aerodynamischen Belastungen eines extremen Kurswechsels auseinanderzubrechen begann. |
2005 | CryoSat | Der Cryosat-Satellit war mit einem Höhenradar ausgestattet, mit dem die Dicke der polaren Eisschicht gemessen werden sollte. Der Satellit erreichte jedoch aufgrund eines Fehlers der Trägerrakete keine Umlaufbahn. Mit CryoSat-2 wurde 2010 erfolgreich ein Ersatz ins All geschickt. |
Die ESA entwickelt Anwendungssatelliten. Ihr Betrieb wird in der Regel nach einer Testphase an die für das jeweilige Satellitenprogramm gegründete unabhängige Gesellschaft abgegeben, sobald diese dazu in der Lage ist. Beispiele sind Eutelsat bei den ECS-Satelliten und Meteosat bei den Wettersatelliten. Die heutigen Eutelsat-Satelliten werden jedoch (anders als die Wettersatelliten) nicht mehr in Kooperation mit der ESA entwickelt.
Die ESA veröffentlichte von November 2010 bis Juni 2014 in Zusammenarbeit mit dem DLR die Podcast-Reihe Raumzeit.[74] Moderiert wird der Podcast von Tim Pritlove, der Mitarbeiter des DLR und der ESA zu den verschiedenen Themen und Aufgaben dieser interviewt. Zudem ist seit Mai 2011 die sogenannte ESA KIDS Plattform[75] online. Dort können Kinder und Jugendliche sich über die Europäische Weltraumorganisation informieren. Außerdem warben ESA-Angestellte in mehreren Vorträgen auf dem 33C3-Kongress des Chaos Computer Club im Dezember 2016 für Unterstützung bei Projekten wie dem „Moon Village“.[76]
Koordinaten: 48° 50′ 53,2″ N, 2° 18′ 15,8″ O