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Der '''Hamiltonoperator''' <math>\hat H</math> (auch '''Hamiltonian''') | Der '''Hamiltonoperator''' <math>\hat H</math> (auch '''Hamiltonian''') ist in der [[Quantenmechanik]] ein [[Operator (Mathematik)|Operator]], der (mögliche) [[Energie]]<nowiki/>messwerte und die [[Zeitentwicklung]] angibt. Er ist daher der '''Energieoperator'''. Er liefert beispielsweise die [[Energieniveau]]s des [[Elektron]]s im [[Wasserstoffatom]]. Er ist nach [[William Rowan Hamilton]] benannt. Auf ihn geht die [[Hamiltonsche Mechanik|hamiltonsche Formulierung der klassischen Mechanik]] zurück, in der die [[Hamilton-Funktion]] die Zeitentwicklung und die Energie bestimmt. | ||
== Zeitentwicklung und Energie == | == Zeitentwicklung und Energie == | ||
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* der [[imaginäre Einheit|imaginären Einheit]] <math>\mathrm i</math> | * der [[imaginäre Einheit|imaginären Einheit]] <math>\mathrm i</math> | ||
* der [[Plancksches Wirkungsquantum|reduzierten Planckschen Konstante]] <math>\hbar = \frac{h}{2\pi}.</math> | * der [[Plancksches Wirkungsquantum#Reduziertes Plancksches Wirkungsquantum|reduzierten Planckschen Konstante]] <math>\hbar = \frac{h}{2\pi}.</math> | ||
Man erhält den Hamiltonoperator in vielen Fällen aus der [[Hamiltonfunktion]] <math>\mathcal H(t,x,p) </math> des entsprechenden klassischen Systems (mit der [[generalisierte Koordinate|generalisierten Koordinate]] x und dem [[Kanonischer Impuls|kanonischen Impuls]] p) durch [[Erste Quantisierung|kanonische Quantisierung]]. Dazu wird der algebraische Ausdruck für die Hamilton-Funktion als Funktion von Operatoren gelesen ([[Ortsoperator]] <math>\hat x</math> und [[Impulsoperator]] <math>\hat p</math>), die den [[Kanonische Vertauschungsrelationen|kanonischen Vertauschungsrelationen]] genügen. | Man erhält den Hamiltonoperator in vielen Fällen aus der [[Hamiltonfunktion]] <math>\mathcal H(t,x,p) </math> des entsprechenden klassischen Systems (mit der [[generalisierte Koordinate|generalisierten Koordinate]] x und dem [[Kanonischer Impuls|kanonischen Impuls]] p) durch [[Erste Quantisierung|kanonische Quantisierung]]. Dazu wird der algebraische Ausdruck für die Hamilton-Funktion als Funktion von Operatoren gelesen ([[Ortsoperator]] <math>\hat x</math> und [[Impulsoperator]] <math>\hat p</math>), die den [[Kanonische Vertauschungsrelationen|kanonischen Vertauschungsrelationen]] genügen. | ||
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bestimmt die [[Eigenvektor]]en <math>\varphi_E</math> des Hamiltonoperators; sie sind bei zeitunabhängigem Hamiltonoperator [[Stationärer Zustand|stationär]], d. h. in jeder beobachtbaren Eigenschaft zeitunabhängig. Die Eigenwerte <math>E</math> sind die zugehörigen Energien. | bestimmt die [[Eigenvektor]]en <math>\varphi_E</math> des Hamiltonoperators; sie sind bei zeitunabhängigem Hamiltonoperator [[Stationärer Zustand|stationär]], d. h. in jeder beobachtbaren Eigenschaft zeitunabhängig. Die Eigenwerte <math>E</math> sind die zugehörigen Energien. | ||
Da der Hamiltonoperator hermitesch (genauer [[Wesentlich selbstadjungierter Operator|wesentlich selbstadjungiert]]) ist, besagt der [[Spektralsatz]], dass die Energien reell sind und dass die Eigenvektoren eine [[Orthonormalbasis]] des Hilbertraums bilden. Je nach System kann das Energiespektrum [[diskret]] oder kontinuierlich sein. Manche Systeme, z. B. das Wasserstoffatom oder ein [[Teilchen]] im [[Potentialtopf]], haben ein nach unten [[beschränkt]]es, diskretes Spektrum und darüber ein [[Kontinuum (Physik)|Kontinuum]] möglicher Energien. | Da der Hamiltonoperator hermitesch (genauer [[Wesentlich selbstadjungierter Operator|wesentlich selbstadjungiert]]) ist, besagt der [[Spektralsatz]], dass die Energien reell sind und dass die Eigenvektoren eine [[Orthonormalbasis]] des Hilbertraums bilden. Je nach System kann das Energiespektrum [[diskret]] oder kontinuierlich sein. Manche Systeme, z. B. das Wasserstoffatom oder ein [[Teilchen]] im [[Potentialtopf]], haben ein nach unten [[beschränkt]]es, diskretes Spektrum und darüber ein [[Kontinuum (Physik)|Kontinuum]] möglicher Energien. | ||
Der Hamiltonoperator erzeugt die unitäre [[Zeitentwicklungsoperator|Zeitentwicklung]]. Falls für alle Zeiten <math>\tau</math> und <math>\tau'</math> zwischen <math>t_0</math> und <math>t</math> der Hamiltonoperator <math>H(\tau)</math> mit <math>H(\tau')</math> [[Kommutativgesetz|kommutiert]], so bewirkt | Der Hamiltonoperator erzeugt die unitäre [[Zeitentwicklungsoperator|Zeitentwicklung]]. Falls für alle Zeiten <math>\tau</math> und <math>\tau'</math> zwischen <math>t_0</math> und <math>t</math> der Hamiltonoperator <math>H(\tau)</math> mit <math>H(\tau')</math> [[Kommutativgesetz|kommutiert]], so bewirkt | ||
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=== Spin im Magnetfeld === | === Spin im Magnetfeld === | ||
Zum Spin <math>\mathbf S</math> eines Elektrons, das an ein Atom gebunden ist und sich in einem [[Multiplizität#Mehrelektronen-Systeme|ungepaarten]] Zustand (allein in der [[Elektronenwolke]]) im [[Magnetfeld]] <math>\mathbf B</math> befindet, gehört der Hamiltonoperator | Zum Spin <math>\mathbf S</math> eines Elektrons, das an ein Atom gebunden ist und sich in einem [[Multiplizität#Mehrelektronen-Systeme|ungepaarten]] Zustand (allein in der [[Elektronenwolke]]) im [[Magnetfeld]] <math>\mathbf B</math> befindet, gehört der Hamiltonoperator | ||
:<math>\hat H = -\gamma \mathbf S \cdot \mathbf B.</math> | :<math>\hat H = -\gamma \mathbf S \cdot \mathbf B.</math> | ||
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Beim Ausmultiplizieren der Klammer ist zu beachten, dass | Beim Ausmultiplizieren der Klammer ist zu beachten, dass <math>\hat{\bf p}</math> und <math>{\bf A}(\hat{\bf x})</math> wegen der Ortsabhängigkeit von <math>\bf A</math> im Allgemeinen nicht kommutieren. Dies ist nur in der [[Coulomb-Eichung]] der Fall. | ||
== Siehe auch == | == Siehe auch == |
Der Hamiltonoperator
In der Quantenmechanik wird jeder Zustand des betrachteten physikalischen Systems durch einen zugehörigen Vektor
mit
Man erhält den Hamiltonoperator in vielen Fällen aus der Hamiltonfunktion
Dies ist allerdings nicht eindeutig, da die Funktion
Die Eigenwertgleichung
bestimmt die Eigenvektoren
Da der Hamiltonoperator hermitesch (genauer wesentlich selbstadjungiert) ist, besagt der Spektralsatz, dass die Energien reell sind und dass die Eigenvektoren eine Orthonormalbasis des Hilbertraums bilden. Je nach System kann das Energiespektrum diskret oder kontinuierlich sein. Manche Systeme, z. B. das Wasserstoffatom oder ein Teilchen im Potentialtopf, haben ein nach unten beschränktes, diskretes Spektrum und darüber ein Kontinuum möglicher Energien.
Der Hamiltonoperator erzeugt die unitäre Zeitentwicklung. Falls für alle Zeiten
die unitäre Abbildung jedes anfänglichen Zustandes
Falls der Hamiltonoperator nicht von der Zeit abhängt (
Operatoren, die mit
Für die Energie gilt auch eine Energie-Zeit-Unschärferelation, nur muss man in der Quantenmechanik bei deren Ableitung anders vorgehen als zum Beispiel bei der Ort-Impuls-Unschärferelation.
Aus der Hamiltonfunktion
für ein nichtrelativistisches, klassisches Teilchen der Masse
In der Ortsdarstellung wirkt der Impulsoperator
Hierbei ist
Die Schrödingergleichung lautet somit
Diese Schrödingergleichung einer Punktmasse im Potential ist die Grundlage zur Erklärung des Tunneleffekts. Sie liefert bei Einsetzen des Coulombpotentials (als Potential für die Wechselwirkung zwischen einem Elektron und einem Proton) die Spektrallinien des Wasserstoff-Atoms. Durch Einsetzen entsprechender Potentiale können auch die Spektrallinien anderer leichter Atome berechnet werden.
Analog erhält man für den quantenmechanischen harmonischen Oszillator, der sich nur längs einer Linie bewegen kann, den Hamiltonoperator
Die Energien lassen sich algebraisch bestimmen. Man erhält
Es handelt sich dabei um dieselben Energien wie die eines Grundzustandes mit Energie
Zum Spin
Dabei ist
Da der Spin in Richtung des Magnetfeldes nur die Eigenwerte
Den Hamiltonoperator eines Teilchen mit Ladung
Hier bezeichnet
Beim Ausmultiplizieren der Klammer ist zu beachten, dass